Testbericht: Logitech Harmony Touch

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Lange Zeit hielt sich die Logitech Harmony One am Markt der Universal-Fernbedienungen. Nachdem diese bereits im Januar 2008 eingeführt wurde hat Logitech im Dezember 2012 den Nachfolger Logitech Harmony Touch präsentiert. Wie der Name schon erahnen lässt ist ein Touchscreen-Display ein essentieller Bestandteil der neuen Universal-Fernbedienung. Zusätzlich wurde der Funktionsumfang, dank Touchscreen, um eine Gestensteuerung erweitert. Inwiefern wir die Harmony Touch auch im Vergleich zur Harmony One empfehlen können, erfahrt ihr in unserem Testbericht.

Paket und Lieferumfang

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Technische Daten

SystemvoraussetzungenWindows 8.1, 8, 7, Vista, XP Max OS X 10.5 und höher
Display6cm (2,4″) Touchscreen-Display
max. steuerbare Geräte15
FunktechnologieInfrarot
Akkuintegriert (Lithium-Ionen; nicht wechselbar)
AnschlüsseMicro-USB
LieferumfangLogitech Harmony Touch mit integriertem Akku, Ladestation, USB-Kabel, Netzteil, Bedienungsanleitungen (mehrsprachig)
Besonderheitenbeleuchtete Tasten, Gestensteuerung
Garantie2 Jahre

Haptik und Verarbeitung

Wie es sich für eine Universal-Fernbedienung mit Premiumanspruch gehört, ist auch die Verarbeitung der Logitech Harmony Touch tadellos. Beim direkten Betrachten der neuen Universal-Fernbedienung fällt sofort das schlanke Layout auf und die überschaubare Tastenanzahl mit dem eine Steuerung der mehr als 225.000 Geräte umfassenden Datenbank möglich sein soll. Dank dem deutlichen Schwerpunkt in der unteren Hälfte der Fernbedienung und einem rauen Oberflächenmaterial auf der Rückseite liegt die Harmony Touch sehr sicher und rutschfest in der Hand. Das 6cm große Display ist für große Hände von oben bis unten gut erreichbar, kleine Hände könnten Probleme haben das obere Drittel des Displays zu erreichen oder müssten notfalls auf eine Bedienung mit beiden Händen ausweichen.

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Tasten / Tastenanordnung

Trotzdem sich die Harmony Touch mit der Touch-Bedienung brüstet, gibt es dennoch physische Tasten auf der Fernbedienung. Diese sind jedoch durchweg praktisch: Es gibt die Navigations-, Playback-, Lautstärke-, Sendertasten und einige mehr (siehe Galeriebilder). Besonders positiv fällt die Hintergrundbeleuchtung der Tasten aus. Diese lässt sich sogar im Menü der Fernbedienung regulieren. Die Platzierung der einzelnen Tastengruppen ist jedoch diskussionswürdig. Die Hauptgruppe unter dem Display ist optimal erreichbar und lässt sich bequem mit einer Hand bedienen. Die Playback-Tasten, der An/Aus Schalter und 2 Sensortasten befinden sich jedoch über dem Display und sind daher maximal mit der zweiten Hand ideal zu bedienen. Versucht man diese Tasten einhändig zu bedienen kommt es oftmals zu Fehleingaben, denn die Hand streift leider zu schnell den empfindlichen Touchscreen oder die darüberliegenden 2 Sensortasten.

Das Touchscreen-Display

Das Touchscreen-Display ist im Vergleich zu den bisherigen Harmony Fernbedienungen und zu vergleichbaren Konkurrenzprodukten State-of-the-Art. Das Display ist mit 6cm für eine Fernbedienung vergleichsweise groß und die Auflösung ist vernünftig gewählt, sodass Icons und Schriften gut lesbar sind. Einzelne Pixel bleiben zwar erkennbar, schränken aber keinesfalls die Funktion ein (siehe Galeriebilder). Der Touchscreen reagiert dabei sehr sensibel auf Eingaben.

Neben der Einstellung der Helligkeit der Hintergrundbeleuchtung lässt sich auch die Einschaltzeit des Displays im Menü der Fernbedienung verändern. Man kann sogar aus einigen verschiedenen Hintergrundbildern wählen oder auch ein eigenes auf die Fernbedienung überspielen.

Funktion / Bedienung

Dank des empfindlichen Touchscreens und der recht flüssigen Reaktion auf Eingaben lässt sich die Harmony Touch anstandslos steuern. Die Menüstruktur ähnelt dabei eher heutigen Smartphones als bisherigen Fernbedienungen. So navigiert man sich mittels horizontalen und vertikalen Wischgesten durch die Menüstruktur. 2 Sensortasten über dem Display ermöglichen die direkte Rückkehr zur Startseite oder auch zur Favoriten-Senderliste.

Man kann nicht nur bis zu 15 Geräte via Infrarot steuern sondern auch von Logitech „Aktivitäten“ genannte Kombinationen anlegen. Mehr dazu erfahrt ihr im nächsten Abschnitt („MyHarmony.com“). Die Menüstruktur ist übersichtlich und kommt mit wenigen Ebenen aus. Nach einiger Einarbeitungszeit geht die Bedienung bequem von der Hand.

Neu hinzugekommen bei der Harmony Touch ist auch die Gestensteuerung. Dabei kann man verschieden Wischbewegungen (links, rechts, oben, unten mit ein oder zwei Fingern) individuell konfigurieren.

Die Akkulaufzeit beträgt bei moderater Nutzung ca. 4 Tage. Die Laufzeit fällt damit recht knapp aus, was besonders dem großen Display und der Hintergrundbeleuchtung geschuldet sein wird. Daher wird man die Fernbedienung vermutlich bei Nichtgebrauch direkt in der Ladestation lassen, um zu vermeiden das die Fernbedienung irgendwann während eines Films schlapp macht.

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MyHarmony.com

Vorab: ohne Internetverbindung und PC/Mac zur Einrichtung der Logitech Harmony Touch geht gar nichts! Zuerst muss man sich ein Benutzerkonto auf myharmony.com anlegen und kann dann seine per Micro USB-Kabel verbundene Harmony Touch registrieren und einrichten. Hierfür ist (zumindest auf Windows-PCs) die Installation von Microsoft Silverlight erforderlich. Zunächst werden dann alle gewünschten, steuerbaren Geräte per Eingabe des Herstellernamen und der Modellbezeichnung hinzugefügt. Laut Logitech befinden sich über 225.000 Geräte in deren Datenbank.

Weiterhin gibt es die Möglichkeit sogenannte „Aktivitäten“ einzurichten. So kann man beispielsweise die Aktivität „Fernsehen“ konfigurieren. Hierbei wird man beispielsweise gefragt welche Geräte dabei genutzt werden und welche Kanäle an welchem Gerät vorausgewählt werden sollen (bspw. Fernseher, AV-Receiver und Satelliten-Receiver). Nach dem erfolgreichen Einrichten der Fernbedienung ist eine weitere Konfiguration über die Webseite prinzipiell nicht mehr notwendig. Die Einrichtung kann je nach Anzahl der Geräte gerne mal zwischen 30-60 Minuten veranschlagen.

Allgemein hat man die Möglichkeit eine Vielzahl von weiteren Einstellungen vorzunehmen. Es ist sogar möglich die Länge jedes abzuschickenden Infrarotsignals anzupassen oder auch die Funktion der physischen Tasten zu ändern.

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Vergleich: Harmony Touch und Harmony One

Da ich selbst bereits die Harmony One besitze, möchte ich einen kurzen Vergleich der beiden Modelle vornehmen. Wie in der Galerie zu sehen ist, wurde nicht nur die Größe der Fernbedienung im Vergleich zur Harmony One deutlich reduziert sondern dank des Touch-Bedienkonzepts auch die Tastenanzahl. Besonders der Wegfall der Aktivitäten und Hilfetasten konnte diese deutlich entschlacken, da die Einstellungen jetzt bei Bedarf bequem über das Display vorgenommen werden können.

Die reduzierte Größe lässt die Harmony Touch auch nicht so wuchtig wie die Harmony One erscheinen und auch die Bedienung der meisten Tasten ist jetzt bequem mit einer Hand möglich. Einige kritische Stimmen vermissen jedoch den Nummernblock bei der Logitech Harmony Touch, der nur noch virtuell auf dem Display dargestellt werden kann und daher nicht direkt zugreifbar sind. Die große Ladeschale der Harmony One wich einem kleineren Modell, wobei man die Ladestation eher als Ladeständer bezeichnen kann. 

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Fazit

Über die Jahre hinweg haben sich bei den meisten Leuten mehr als 2 Fernbedienungen zur Steuerung der eigenen Hifi-Geräte im Wohnzimmer angesammelt. Der eigentliche Sinn einer „Fern“-bedienung ist natürlich auch etwas witzlos wenn man die Fernbedienungen der eher seltener benötigten Geräte erst irgendwo rauskramen/hervorholen/suchen muss. Wer daher einmal eine vernünftig eingerichtete Universal-Fernbedienung in der Hand gehalten hat und nutzen konnte, wird diese nicht mehr so schnell hergeben wollen. Logitech steigert den Bedienungskomfort zusätzlich noch durch das Einrichten sogenannter „Aktivitäten“. Hierbei können durch lediglich einen Klick direkt alle für diese Aktion erforderlichen Geräte eingeschaltet und auf ihre richtigen Kanäle eingestellt werden. Im Vergleich zu den alten Modellen führt die Harmony Touch erstmalig die Steuerung via Gesten auf einem großen Touchdisplay ein und lässt einige Tasten wegfallen, da diese im übersichtlichen Touch-Menü untergebracht wurden. Funktions- und verarbeitungstechnisch gibt es keinerlei Beanstandungen, denn über die genannten, negativen Punkte werden die meisten Leute vermutlich hinweg sehen können. Auch wenn der Preis für das Modell recht hoch ausfällt, so ist die Harmony Touch ihr Geld wert.

Wir bedanken uns an dieser Stelle bei Cyberport für die freundliche Bereitstellung des Testsamples.

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ProContra
+ immense Gerätedatenbank (>225.000)– Tastenanordnung suboptimal
+ überzeugendes Touch-Konzept– Akku nicht wechselbar
+ Favoriten-Sender mit Icons und schnell zu erreichen– Einhändige Bedienbarkeit mit kleinen Händen
+ „Aktivitäten“ / Anpassbarkeit– Onlinezwang bei Einrichtung
+ Tastenbeleuchtung– Akkulaufzeit
+ Verarbeitung 
+ Ladestation 

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