Google Find Hub: AirTag bekommt endlich echte Android-Konkurrenz UWB-Tracking, Satellitenverbindung, Airline-Integration
Mit dem neuen Find Hub bringt Google endlich die Features, die Apple-Nutzer schon länger genießen: präzises Tracking mit UWB, Airline-Kooperationen und sogar Satellitenfunktionen. Noch steht das Netzwerk am Anfang – doch die Ambitionen sind deutlich.

Jahrelang schien Apple mit dem AirTag uneinholbar beim Thema Nahbereichs-Ortung. Doch jetzt schlägt Google zurück – und zwar mit einem echten Rundumschlag. Der Google Find Hub, Nachfolger der „Mein Gerät finden“-Plattform, bringt nicht nur einen neuen Namen, sondern auch lange überfällige Funktionen wie UWB-Unterstützung, Airline-Integration und Satellitenanbindung. Damit wird die Jagd auf verlorene Schlüssel, Taschen oder Koffer künftig nicht nur einfacher, sondern auch präziser – zumindest für bestimmte Nutzer.
UWB: Zentimetergenaue Ortung endlich für Android
Die wichtigste Neuerung ist die Einführung von Ultra-Wideband (UWB) in Googles „Find“-Netzwerk. Damit lassen sich Gegenstände im Nahbereich präzise bis auf wenige Zentimeter orten. Den Anfang macht der bereits erhältliche Motorola Moto Tag, der dank UWB-Kompatibilität jetzt deutlich mehr kann. Voraussetzung: Das verwendete Smartphone unterstützt ebenfalls UWB – also z.B. ein Google Pixel 6 Pro oder neuer, Samsung Galaxy S21+ oder neuer, Xiaomi 15S, oder eines der anderen gelisteten Modelle.
Tracking per Satellit und mit der Fluggesellschaft
Doch damit nicht genug: Noch 2025 soll der Find Hub auch Satellitenkommunikation integrieren – zumindest auf dafür ausgerüsteten Smartphones. Dadurch lassen sich Standorte teilen oder Nachrichten senden, selbst ohne Mobilfunknetz. Für Vielflieger wird es interessant: Tags sollen sich künftig direkt mit Fluglinien verbinden, um verlorenes Gepäck schneller aufzuspüren – eine Funktion, die Apple bereits eingeführt hat, nun aber auch für Android-Nutzer Realität wird.
Disney-Tags, Ski-Tracker & integrierte Koffer
Google plant eine breite Ökosystem-Erweiterung. Hersteller wie July und Mokobara wollen Koffer mit integrierten Trackern anbieten, Peak bringt ein Ski-Tracking-System, und mit Pixbee gibt es Tags im Disney-Design. Auch wenn viele dieser Anbieter bisher kaum in Europa vertreten sind, zeigt sich: Google meint es ernst mit seiner Ortungs-Offensive.
Find Hub statt „Mein Gerät finden“: Mehr als nur ein neuer Name?
Google benennt seine Dienste gerne mal um – aber diesmal steckt mehr dahinter. Der „Find Hub“ soll sich als zentrale Plattform für das Wiederfinden von Geräten, Personen und Gegenständen etablieren. Die Hoffnung ist, dass Google jetzt kontinuierlich in Reichweite, Funktionalität und Zuverlässigkeit investiert. Denn bisher hinkte das „Find My Device“-Netzwerk Apples Konkurrenz spürbar hinterher.
Einschätzung
Das Update ist lange überfällig – aber dafür umso kraftvoller. UWB, Satellitentracking und Partnerschaften mit Airlines und Gadget-Herstellern könnten Android auf ein neues Level beim „Finden“ heben. Jetzt fehlt nur noch: ein eigener Google Tag. Der Markt dafür scheint jedenfalls bereit.