MTV Germany ab 2026 ohne Musikvideos – Das Ende von Music Television Programmumstellung 2026, Ende der EMAs, Reality-Formate

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MTV Germany stellt ab Januar 2026 die Ausstrahlung von Musikvideos ein. Stattdessen dominieren Reality-Shows und Dokusoaps das Programm. Das Ende markiert den endgültigen Abschied von Music Television im Free-TV.

MTV Germany ab 2026 ohne Musikvideos

Spät nachts, Fernseher an, zufällig bei MTV hängen geblieben und plötzlich lief ein Musikvideo, das man nie gesucht hätte, aber trotzdem mochte. Genau dieser Moment gehört bald endgültig der Vergangenheit an. In der Nacht zum 1. Januar 2026 läuft bei MTV Germany das letzte Musikvideo. Danach ist Schluss mit dem Kern dessen, wofür der Sender einmal stand.

Abschied in der Neujahrsnacht

Wie mittlerweile offiziell bestätigt wurde, verabschiedet sich MTV in Deutschland ab Januar 2026 komplett von Musikvideos. Die letzten Clips laufen am 31. Dezember 2025: Vormittags verabschieden sich die Formate MTV 80s, MTV 90s und MTV 00s, am Abend folgen letzte Ausgaben von MTV Unplugged. In den frühen Morgenstunden des Neujahrstags wird im Rahmen von MTV in the Mix schließlich das letzte Musikvideo ausgestrahlt.

Auch die verbliebenen Pay-TV-Musikkanäle wie MTV Live werden zum Jahresende eingestellt. MTV selbst bleibt zwar als Sender erhalten, setzt inhaltlich aber konsequent auf andere Schwerpunkte.

Reality statt Rock, Dokusoap statt Dancefloor

Ab 2026 dominiert bei MTV Germany ein Programm aus Reality-Shows, Dokusoaps und Clipformaten. In der Primetime stehen künftig vor allem US-Realitys wie Caught in the Act: Unfaithful, Help! I’m in a Secret Relationship!, Ex on the Beach US, Geordie Shore, Germany Shore und neu auch Aussie Shore auf dem Plan. Dauerbrenner wie Ridiculousness, Teen Mom, Catfish sowie diverse Tattoo-Formate füllen große Teile des Programms.

Neu ist dieser Kurs nicht. Schon seit Jahren liefen Musikvideos fast nur noch zu Randzeiten. Bereits im August 2025 hatte MTV zahlreiche Musiksendungen gestrichen, darunter Headbangers Ball und Yo! MTV Raps. Einst stilprägende Formate, zuletzt aber eher Clip-Zusammenstellungen vergangener Jahrzehnte.

Auch die EMAs sind Geschichte

Zum schleichenden Rückzug aus der Musikwelt passt auch die Entscheidung, die MTV Europe Music Awards (EMAs) einzustellen. Die Preisverleihung wurde Anfang 2025 abgesagt und endete damit nach genau 30 Jahren. Für europäische Künstler und Videoproduzenten verschwindet damit eine der letzten großen TV-Bühnen. Hochwertige Musikvideos existieren zwar weiter, sind heute aber fast ausschließlich Top-Acts vorbehalten und werden primär über YouTube und Spotify verbreitet.

Warum Musik-TV keine Zukunft mehr hat

Aus Sicht von Medienexperten ist der Schritt konsequent. Digitale Plattformen bieten Unmittelbarkeit und Interaktivität, die lineares Fernsehen nicht leisten kann. Musikvideos sind jederzeit abrufbar, teilbar und algorithmisch kuratiert. Ein klarer Nachteil für einen klassischen TV-Sender.

MTV war erfolgreich, als das Internet noch keine Rolle spielte. Als der Sender 1981 startete und mit „Video Killed the Radio Star“ Geschichte schrieb, definierte er Jugendkultur, Mode und Popästhetik. In Deutschland machte MTV ab 1997 Moderatoren wie Kristiane Backer, Ray Cokes, Nora Tschirner und Christian Ulmen bekannt. Doch genau diese Experimentierfreude ging über die Jahre verloren.

Ein kultureller Einschnitt

MTV verschwindet nicht komplett, aber das „M“ für Music ist künftig nur noch ein Relikt im Logo. Globale Musikevents wie die MTV Video Music Awards sollen weiterhin übertragen werden, doch im Tagesprogramm spielt Musik keine Rolle mehr. Damit endet eine Ära, die Popkultur über Jahrzehnte geprägt hat. Wie blickt ihr darauf zurück: mit Nostalgie oder mit dem Gefühl, dass dieser Schritt längst überfällig war?

Kay

Mein Name ist Kay und ich beschäftige mich bereits seit über 20 Jahren mit Technik und Entertainment. Neben NerdsHeaven interessieren mich vor allem Smartphones, Games und PC-Hardware.

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