Non Player Combat – KI-Reality-TV scheitert am Publikum KI-generierte Realityshow, autonome Charaktere, Omnigen-01 Engine

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Non Player Combat ist eine vollständig KI-generierte Realityshow ohne Drehbuch. Die Charaktere handeln autonom, das Publikum reagiert bisher überwiegend negativ. Das Projekt wirft grundsätzliche Fragen zur Zukunft KI-basierter Unterhaltung auf.

Non Player Combat - KI-Reality-TV scheitert am Publikum

Abends YouTube an, Hirn aus, Realityshow rein. Normalerweise liefern echte Menschen Drama, Fehlentscheidungen und emotionale Kurzschlüsse. Bei Non Player Combat läuft das anders. Die neue YouTube-Realityshow schickt zwar sechs Kandidaten auf eine lebensgefährliche Insel, verzichtet aber komplett auf menschliche Darsteller. Stattdessen übernehmen vollständig KI-generierte Charaktere das Kommando, inklusive Persönlichkeit, Trauma und Entscheidungsfreiheit.

Eine Realityshow ohne Drehbuch und ohne Menschen

Hinter Non Player Combat steckt das fünfköpfige Team von AiMation Studios rund um Tom Paton. Produziert wurde die Serie in weniger als zwei Monaten und mit einem Budget von rund 28.000 US-Dollar. Das Konzept klingt ambitioniert: Sechs KI-Figuren kämpfen auf einer Insel ums Überleben, treffen autonome Entscheidungen und interagieren ohne festes Skript.

Jeder Charakter wird von der hauseigenen Engine Omnigen-01 gesteuert. Diese erzeugt detaillierte psychologische Profile mit Lebensläufen, Motivationen und emotionalem Ballast. Laut Paton wurde nicht die Handlung geschrieben, sondern die Psychologie. Ist das System einmal gestartet, wissen angeblich selbst die Entwickler nicht, wie eine Episode endet.

Hunger Games trifft Fortnite, zumindest auf dem Papier

Inhaltlich orientiert sich Non Player Combat an einer Mischung aus Hunger Games und Fortnite. Die KI-Teilnehmer müssen sich gegen wilde Tiere behaupten, Ressourcen sichern und entscheiden, ob Kooperation oder Konfrontation der bessere Weg ist. Die erste Folge ist bereits auf YouTube verfügbar und stellt vor allem die Charaktere und ihre Hintergrundgeschichten vor.

Folge zwei soll am 15. Dezember erscheinen. Wer nicht warten will, bekommt sie über die exklusive iOS-App von AiMation bereits eine Woche früher zu sehen. Auch das ist Teil des Experiments: klassische Plattform trifft App-Ökosystem, KI trifft Reality-TV.

Publikum reagiert deutlich und überwiegend negativ

Die große Frage war von Anfang an: Funktioniert Reality-TV ohne echte Menschen? Das erste Nutzerfeedback fällt klar aus. Zum Zeitpunkt der Recherche standen bei Folge eins rund 250 Likes über 1000 Dislikes gegenüber. In den Kommentaren hagelt es Kritik.

Viele Zuschauer empfinden die Dialoge als hölzern, die Szenen als unnatürlich und das gesamte Projekt als emotional leer. Begriffe wie „AI Slop“, „seelenlos“ oder „nicht überspringbare Werbung mit 38 Minuten Laufzeit“ tauchen immer wieder auf. Einige Kommentare machen sich über die vermeintlich niedrigen Produktionskosten lustig, andere kritisieren den hohen Ressourcenverbrauch und sprechen von Energieverschwendung.

Besonders häufig fällt der Vorwurf, dass zwar visuell viel passiert, aber Kontext und Spannung fehlen. Explosionen, Laufsequenzen und dramatische Schnitte wirken für viele beliebig. Selbst ironische Highlights werden eher als Meme-Kandidat denn als Qualitätsmerkmal wahrgenommen.

Zwischen Experiment und Warnsignal

Non Player Combat versteht sich klar als technisches Experiment. Gleichzeitig zeigt die Serie, wie skeptisch viele Zuschauer auf vollautomatisierte Unterhaltung reagieren. Die Sorge: KI-generierte Formate könnten echte Kreativität verdrängen und perfekt berechnete, aber emotional leere Inhalte liefern.

Ob das Projekt langfristig eine Fangemeinde findet oder als kuriose Fußnote der KI-Geschichte endet, bleibt offen. Die Diskussion ist jedoch eröffnet. Würdet ihr einer Realityshow ohne echte Menschen eine Chance geben oder ist genau hier für euch die Grenze erreicht?

Kay

Mein Name ist Kay und ich beschäftige mich bereits seit über 20 Jahren mit Technik und Entertainment. Neben NerdsHeaven interessieren mich vor allem Smartphones, Games und PC-Hardware.

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