1X NEO – KI-Haushaltsroboter übernimmt bald deinen Abwasch 20.000 US-Dollar, Nvidia Jetson Thor Plattform, 168cm
Der humanoide Roboter 1X NEO ist ab sofort für 20.000 Dollar vorbestellbar. Er misst 1,68 Meter, wiegt knapp 30 Kilo, kann 25 Kilo tragen und erledigt eigenständig Hausarbeiten. Mit KI-Unterstützung, 5G-Konnektivität und Lernfähigkeit ist er der bislang realistischste Ansatz eines humanoiden Haushaltshelfers. Der Marktstart erfolgt 2026 in den USA, 2027 in Europa.
Der Traum vom eigenen Haushaltsroboter rückt näher: Das US-Unternehmen 1X Technologies (ehemals Halodi Robotics) hat den humanoiden Roboter NEO offiziell zur Vorbestellung freigegeben. Für eine Anzahlung von 200 US-Dollar und einen späteren Kaufpreis von 20.000 US-Dollar (rund 17.200 Euro) können frühe Interessenten den KI-gestützten Roboter ab sofort reservieren. Alternativ bietet 1X auch ein Abo-Modell für 499 Dollar im Monat an. Die Auslieferung in den USA startet 2026, Europa soll 2027 folgen.
Vom Science-Fiction-Traum zum Produkt
Mit NEO will 1X das schaffen, woran bislang selbst Tesla mit seinem Optimus-Roboter noch arbeitet: einen alltagstauglichen humanoiden Haushaltsassistenten für Endkunden. Der 1,68 Meter große Roboter wurde bereits 2024 vorgestellt, nun geht er in die Serienfertigung.
Laut CEO Bernt Børnich ist NEO „der erste humanoide Roboter, den du tatsächlich besitzen kannst“. Die Maschine soll typische Hausarbeiten übernehmen, mit Menschen interagieren und sich mit der Zeit an neue Aufgaben anpassen.
„Humanoide waren lange Science-Fiction, dann Forschungsobjekte – mit NEO werden sie zum Produkt.“ – Bernt Børnich, CEO von 1X
Design und Sicherheit: Softshell statt Stahl
Damit NEO im Alltag nicht bedrohlich wirkt, setzt 1X auf ein freundliches, wohnzimmertaugliches Design: Der Roboter trägt einen Rollkragenpullover, besteht außen aus weicher 3D-Polymer-Polsterung und soll sich damit auch in Haushalten mit Kindern oder Haustieren gefahrlos bewegen können.
Mit 29,9 kg Gewicht ist NEO vergleichsweise leicht, kann aber Lasten bis 24,9 kg tragen und sogar bis zu 69 kg heben – genug für Wäschekörbe, Einkaufstaschen oder kleine Möbelstücke. Trotz seiner kräftigen Motoren bleibt NEO leise: Mit nur 22 dB Betriebsgeräusch ist er leiser als ein Kühlschrank.
Bewegungsapparat: Muskeln aus „Sehnen“
Das Herzstück von NEO ist das patentierte Tendon-Drive-System, ein „sehnenartiges“ Antriebssystem, das von Motoren mit extrem hohem Drehmoment gespeist wird. Diese Technik imitiert menschliche Muskelbewegungen und soll sanfte, kontrollierte Bewegungen ermöglichen – ohne das Risiko harter Stöße oder unkontrollierter Bewegungen.
Die Hände verfügen über 22 Freiheitsgrade, wodurch der Roboter feine Greifbewegungen wie beim Falten von Wäsche oder Einsortieren von Geschirr ausführen kann.
Intelligenz und Kommunikation
NEO basiert auf der Nvidia Jetson Thor Plattform und nutzt ein integriertes Sprachmodell (LLM), um mit Nutzern zu sprechen, Fragen zu beantworten und Aufgaben zu planen.
Zu seinen Sensoren gehören:
- Zwei 8-Megapixel-Kameras für stereoskopisches Sehen
- Vier 360°-Mikrofone zur Sprach- und Geräuscherkennung
- Drei Lautsprecher für Sprachausgabe und Musik
Der Roboter versteht gesprochene Anweisungen, merkt sich Kontexte und kann sich über WLAN oder 5G mit dem Internet verbinden. So kann NEO selbständig Informationen suchen oder auf Cloud-Dienste zugreifen.
NEOs „Audio Intelligence“ sorgt dafür, dass er nur zuhört, wenn er angesprochen wird. Seine „Visual Intelligence“ erkennt Gegenstände, Zutaten oder Räume, um situativ zu reagieren – etwa beim Kochen oder Aufräumen.
Hausarbeit deluxe: Vom Staubsaugen bis zum Smalltalk
Laut Hersteller kann NEO eine Vielzahl alltäglicher Aufgaben übernehmen:
- Wäsche zur Waschmaschine bringen
- Küche aufräumen oder Oberflächen abwischen
- Gegenstände holen oder sortieren
- Lichter ausschalten oder Türen öffnen
- Gäste begrüßen
Für Tätigkeiten, die NEO noch nicht beherrscht, gibt es die Option, einen menschlichen 1X-Experten per Fernzugriff zuzuschalten, der den Roboter „anlernt“. Dieses Hybrid-Modell aus Autonomie und menschlicher Unterstützung soll dafür sorgen, dass NEO mit der Zeit immer besser wird.
Darüber hinaus kann NEO auch als digitaler Assistent dienen: Er verwaltet Termine, erinnert an Geburtstage, führt Einkaufslisten oder hilft beim Sprachenlernen – ganz ohne Bildschirm.
Akku und Autonomie
Der integrierte 0,75-kWh-Akku reicht laut Hersteller für bis zu vier Stunden aktiven Betrieb. Sinkt der Ladestand, fährt NEO selbstständig zu seiner Ladestation zurück.
Die Konnektivität über 5G ermöglicht zudem den Betrieb im Garten oder auf der Terrasse – zumindest bei trockenem Wetter.
Preis und Verfügbarkeit
| Preis | Verfügbarkeit | |
|---|---|---|
| Kaufversion | 20.000 US-Dollar (ca. 17.200 Euro) | Auslieferung 2026 (USA) |
| Abo-Modell | 499 US-Dollar pro Monat | ab 2026 |
| Anzahlung | 200 US-Dollar | Vorbestellung ab sofort |
| Europa-Start | ??? | Geplant für 2027 |
Zwischen Science-Fiction und Realität
NEO ist kein vollständig autonomer Roboter à la „I, Robot“ – noch nicht. Zwar kann er einfache Hausarbeiten selbstständig erledigen, komplexe Tätigkeiten erfordern jedoch weiterhin menschliche Anleitung oder Remote-Unterstützung.
Trotzdem markiert NEO einen entscheidenden Schritt: Er ist der erste humanoide Haushaltsroboter, der tatsächlich für Privatkunden produziert wird. Nach Jahrzehnten der Forschung und zahllosen Konzepten – von Honda ASIMO bis Tesla Optimus – scheint 1X hier den Spagat zwischen Alltagstauglichkeit, Sicherheit und Erschwinglichkeit zu schaffen.
Einschätzung
Mit NEO schickt sich 1X an, den Markt der Service-Roboter für Privathaushalte zu revolutionieren. 20.000 Dollar sind kein Schnäppchen, aber verglichen mit bisherigen Forschungsplattformen oder Industrie-Humanoiden ist das fast schon erschwinglich.
NEO könnte zum ersten humanoiden Massenprodukt werden – vorausgesetzt, 1X liefert in puncto Zuverlässigkeit, Sicherheit und Software-Updates. Die Mischung aus Soft-Robotik, Cloud-Intelligenz und Tele-Unterstützung wirkt durchdacht.
Ob NEO am Ende tatsächlich die Küche aufräumt oder nur charmant daran erinnert, bleibt abzuwarten – aber das Zeitalter der Haushaltsroboter hat offiziell begonnen.

