Digitaler Untersuchungsbericht: KBA schaltet HU-Nachweis erstmals online frei Online-Abruf, QR-Code-Zugriff, teilbare HU-Daten, keine eID nötig
Der Digitale Untersuchungsbericht ist ab sofort für alle neuen HUs verfügbar und lässt sich per QR-Code, Link oder Eingabedaten abrufen. Er benötigt keine eID und kann flexibel geteilt werden. Eine Integration in die i-Kfz-App erfolgt nicht.
Wenn ihr nach der HU aus der Prüfstelle rollt, habt ihr künftig nicht mehr zwingend das dünne Papier im Handschuhfach. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat den Digitalen Untersuchungsbericht (DUB) offiziell freigeschaltet und damit einen weiteren Baustein Richtung papierarmer Fahrzeugverwaltung gesetzt. Klingt nach einem kleinen Schritt, wirkt aber im Alltag überraschend praktisch, besonders wenn mal wieder ein Gebrauchtwagenverkauf spontan auf dem Kiesplatz stattfindet.
Wichtigste Infos zuerst
Der DUB steht ab sofort für alle Hauptuntersuchungen ab dem 25. November bereit. Frühere HU-Termine bleiben analog, nette Grüße an den Aktenordner im Keller. Der digitale Bericht lässt sich über QR-Code, individuellen Link oder per manueller Eingabe abrufen. Gefragt sind dann die Nummer des Untersuchungsberichts, die Schlüsselnummer der Prüforganisation sowie eine Identifikationsnummer. Ein kleiner Dreiklang, der den Abruf eindeutig zuordnet.
Online-Abruf ohne eID
Im Gegensatz zu vielen anderen Online-Services verzichtet das neue System komplett auf die Online-Ausweisfunktion. Ihr müsst euch also nicht durch PINs, Ausweisleser und halbvergessene Passwörter wühlen. Der DUB kann hier abgerufen werden und funktioniert ohne eID, ohne Registrierung und ohne gespeicherte personenbezogene Daten. Dadurch bleibt das Ganze bewusst simpel und unabhängig von bereits vorhandenen Apps.
Teilbar wie ein Katzenvideo
Ein wichtiges Feature: Der digitale HU-Bericht lässt sich direkt an Dritte teilen. Käufer, Versicherungen oder Werkstätten können so schnell auf die HU-Daten zugreifen. Wenn der Zugriff wieder gesperrt werden soll, tauscht ihr einfach die Zugangsdaten. Der DUB selbst ist auf Deutsch und teilweise auf Englisch verfügbar, wobei das KBA betont, dass nicht jede technische Feinheit sauber übersetzbar sei.
Keine Verbindung zur i-Kfz-App
Während der digitale Fahrzeugschein inzwischen in der i-Kfz-App liegt, bleibt der neue Untersuchungsbericht davon getrennt. Eine zentrale Sammelstelle für alle Fahrzeugdokumente entsteht dadurch zwar nicht, allerdings bleibt der DUB dadurch unabhängig von App-Ökosystemen und eID-Hürden. Laut KBA ist der digitale Bericht zudem noch kein vollständiger Ersatz für das Papierdokument, kann aber „für fast alle Zwecke“ genutzt werden. Ein typisch deutscher Fortschritt in halben Schritten.
Hintergrund: Rechtsgrundlagen und Einordnung
Der DUB basiert auf den Vorgaben der StVZO, insbesondere §29 und §29a sowie Anlage VIII. Das Verfahren selbst ist in der Verkehrsblattverlautbarung 2025 S. 162 geregelt. Entwickelt wurde das System im Auftrag des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr und wird vom KBA betrieben. Für uns Nutzer klingt das vor allem nach: Es ist offiziell, es ist verbindlich und es bleibt hoffentlich stabil.
Einordnung
Der digitale HU-Bericht wirkt zunächst wie eine kleine Komfortfunktion, eröffnet aber einen spürbar flexibleren Umgang mit Fahrzeugdaten. Dass ältere Untersuchungen nicht digitalisiert werden, ist schade, aber technisch nachvollziehbar. Spannend wird, ob KBA und i-Kfz-App irgendwann zusammenfinden. Würdet ihr eine zentrale Fahrzeugdokumenten-App bevorzugen?

