Elegoo Centauri Carbon – High-Speed-Drucker für Kohlefaser 500 mm/s Geschwindigkeit, 320°C Hotend, 110°C beheiztes Druckbett, geschlossene Druckkammer
Der neue Elegoo Centauri Carbon kombiniert eine Core XY-Konstruktion mit einer flotten Druckgeschwindigkeit von bis zu 500 mm/s, ein 320°C Hotend für technische anspruchsvolle Materialien, verstaut in einer vollständig geschlossenen Druckkammer mit Luftfilterung sowie eine automatische Kalibrierung. Mit einem Startpreis von 429€ ist er auch preislich super attraktiv.
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Elegoo ist ein altbekannter 3D-Drucker Hersteller, den wir in den meisten Fällen aber eher mit den RESIN/Kunstharzdrucker in Verbindung bringen. CoreXY Drucker gehörten, so weit ich das einschätzen kann, noch nicht unbedingt zum Portfolio des chinesischen Herstellers. Bei klassischen 3D-Druckern tobt sich Elegoo aber auch schon seit Jahren aus.
| Pro | Kontra |
| ✅recht günstiger Startpreis | ❌keine Bauraumheizung |
| ✅geschlossener Bauraum/Gehäuselüfter | ❌Ghosting an den Modellen |
| ✅Hohe Drucktemperatur | ❌recht laut im Betrieb |
| ✅Einfacher Aufbau/fast alles fertig | ❌keine App |
| ✅Gute Druckqualität, aber nicht überragend |
Schnell, schneller und immer heißer. Elegoo bietet mit dem neuen Centauri Carbon ein spannendes Gesamtpaket, selbst für anspruchsvolle Materialien zum eher günstigen Preis an. Ist der Druck der Branchenriesen zu groß geworden?
Viel Technik für wenig Geld
Mit dem neun CoreXY-System bietet der Elegoo Centauri Carbon eine präzise und schnelle Bewegung der X- und Y-Achsen, wodurch eine Druckgeschwindigkeit von bis zu 500 mm/s und eine Beschleunigung von 20.000 mm/s² erreicht werden. Das Bauvolumen liegt bei den üblichen 256 x 256 x 256 mm. Hier orientiert man sich sicher am größten Konkurrenten am Markt: Bambu Lab. Optisch hebt sich der Drucker nicht wirklich von der Konkurrenz ab, hier kochen aktuell alle Hersteller nur mit Wasser.
Das gilt natürlich für größere Flächen und nicht winzig kleinen Modellen. Die Endgeschwindigkeit variiert aber auch immer stark mit dem zu druckenden Material. Nehmen wir da beispielsweise ABS, das eben nicht mit 200, 300 oder gar 500 mm /s gedruckt werden kann. Die stabile Aluminiumkonstruktion minimiert Vibrationen, während das Dual-4260-Schrittmotoren-System für eine gleichmäßige Steuerung sorgen soll.
Einfache Inbetriebnahme
Der Centuri Carbon kommt so fertig, wie man es sich nur wünschen kann. Selbst blutige Anfänger sollte der „Aufbau“ nicht ansatzweise überfordern. Auspacken, Folie, Pappe etc. entfernen, Display an das Kabel klemmen, 3 (markierten) Schrauben am Druckbett lösen, Strom ran und Gerät einschalten. Dauer: keine 10 Minuten. Selbst im Falle des übersehens der 3 Schrauben wird bei der Erstinbetriebnahme dieser Hinweis auf dem gut ablesbaren Display gegeben. Ebenso trudelt direkt nach dem ca. 30 minütigen Selbsttest ein Update ein.
Die Verarbeitung des Druckers weiß zu gefallen, man hat sich hier aber dennoch für eher leichte Komponente entschieden. Im Vergleich zu schweren und wuchtigen Creality K2 Pro ist der Centauri fast ein Leichtgewicht.
Vollständig geschlossene Druckkammer
Die geschlossene Bauweise stabilisiert die Innentemperatur und reduziert Warping-Effekte, insbesondere bei Materialien wie ABS oder ASA. Gerade da ist die Druckraumtemperatur entscheidend für Erfolg oder Misserfolg. Leider hat man keine Bauraumheizung integriert. Die integrierte aktive Luftfilterung mit Kohlefilter sorgt für eine Reduzierung von Partikeln und Gerüchen während des Druckvorgangs (gerade bei ABS etc. wichtig). Im Gesamten wird so auch ein wenig die Lautstärke beim Drucken reduziert, offene Drucker sind da deutlich stärker zu hören. Dennoch zählt dieser Drucker nicht unbedingt zu den leisesten Druckern im Test. In unmittelbarer Nähe liegt der Geräuschpegel gerne mal bei 60 dB.
Hochtemperatur-Hotend & automatisierte Kalibrierung
Der Drucker unterstützt eine Vielzahl von Filamenten, darunter PLA, PETG, TPU, ABS, ASA sowie kohlefaserverstärkte Kunststoffe (CF) und technische Materialien wie PC oder PA. Durch das 320°C Hotend mit gehärteter Stahldüse und dem 110°C beheizten, flexible PAI Federstahl Druckbett lassen sich hochtemperierte Filamente ebenso verarbeiten. Hier können dementtsprechend ultra-leichte, hochstabile und hitzebeständige Komponenten gefertigt werden.
Das 5,2:1 Extrusionsverhältnis und eine Durchflussrate von 32 mm³/s ermöglichen eine präzise Materialförderung selbst bei hohen Druckgeschwindigkeiten. Mehrere Kühlsysteme, darunter ein High-Speed-Kühler für das Modell sowie dedizierte Lüfter für Hotend und Druckkammer, verbessern die Schichthaftung und Druckqualität. Ebenso hat man eine Abstreifbereich für die Düse inklusive Auffangbehälter für die Filamentreste integriert.
Die Kammertemperatur wird automatisch mit überwacht, was mir aber jetzt noch fehlt ist eine Bauraumheizung beispielsweise für ABS um hier den Innenraum auf 60° für eine bessere Haftung und gegen Warping der Modelle entgegenzusteuern. Beim Testdruck mit ABS wurde aufgrund der höheren Druck- und Betttemperatur immerhin um die 35°C im Innenraum gemessen.
Konstruktion und Stabilität: Basis für hohe Geschwindigkeiten
Die Basis für die hohe Geschwindigkeit bildet laut Elegoo eine zuverlässige, integrierte Aluminium-Druckguss-Konstruktion. Diese robuste Bauweise dürfte eine hohe Stabilität gewährleisten und Vibrationen auf ein Minimum reduzieren, so kennt man es ja auch schon von anderen Herstellers und Mitbewerbern.
Zusätzlich soll der halbautomatische Riemenspanner die optimale Spannung aufrechterhalten, was ebenso die Präzision steigern kann. Die automatische Vibrationskompensation und die Druckvorschubfunktion.
Automatisierte Kalibrierung und Echtzeit-Überwachung
Der Elegoo Centauri Carbon bietet eine 121-Punkt-Bett-Nivellierung, die eine präzise Druckbettjustierung ohne manuelle Eingriffe ermöglicht. Weitere automatische Anpassungen wie Z-Offset-, Vibration- und Pressure-Advance-Kalibrierung optimieren die Druckeinstellungen für eine verbesserte Druckqualität. So unterbindet man Ringing oder Ghosting und sogt für glatteren Oberflächen. Die integrierte Kamera mit LED-Beleuchtung erlaubt eine Live-Überwachung des Drucks und kann Zeitrafferaufnahmen erstellen.
Das Autoleveling klappt gut, dauert aber so seine Zeit und seltsamerweise sitzt die erste Schicht mal gut und mal nicht so gut. Die ersten 3 Drucke liefen sauber auf den ersten Schichten, beim Wechsel auf ABS sah das etwas anders aus. Hier war die Düse zu nahe am Druckbett. Der Druck wurde zwar dennoch durchgeführt, aber den Sieger für „First Layer Porn“ (super saubere erste Schichten) gewinnt dieser Drucker nicht.
Für die Bedienung des Systems liegt ein 4,3-Zoll-Touchscreen vor, über den sich recht bequem und strukturiert das WLAN und USB-Konnektivität oder bereitgestellte Daten steuern lassen. Die Touch Resonanz des Dispalys ist solide, gelegentlich braucht man mehr als einen Tipp um die Menüs zu steuern oder anzuklicken. OTA-Firmware-Updates findet er mit der WLAN Konnektivität automatisch. So bleibt der Drucker hoffentlich auch lange auf dem aktuellen Stand und patcht vielleicht die ein oder andere Kinderkrankheit noch raus.
Druckqualität
Für mehr Druckstabilität sorgen ja auch Automatismen wie Vibrationskompensation im Drucker. Hier scheint es aber nicht immer so ganz zu klappen, die Vibrationen des Druckers zu kompensieren. Bei meinen Testdrucken hab ich auf allen Modellen Ghosting (Doppelkonturen) auf der Druckfläche erkennen können. Das sollte mit dieser Technik eigentlich der Vergangenheit angehören. Die Druckqualität an sich ist aber passend, jedoch auch sehr stark abhängig vom jeweils gewählten Filament.

(MECPOW PLA+ Basic High Speed Lila Filament)

(soleyin Ultra PLA weiß)

(HS PLA Burt Titanium oberer Bereich HS PLA Multicolor Burt Titanium & Nebula Purple)

(Die Doppelkonturen/Ghosting stören am Druck tatsächlich am meisten, das ist auch Material unabhängig.)
Das sieht man gut an den 3x gedruckten Auffangbehälter, der mit 4 verschiedenen Filamentsorten gedruckt wurde. Billiges PLA sollte man hier vielleicht nicht unbedingt verwenden, selbst das teurere mehrfarbige Filament zeigt Unterschiede von Hersteller zu Hersteller. Hier gilt es wohl wie bei den meisten Druckern: ausprobieren.
Energiebedarf
Wenn der Drucker sich nicht gerade in er Aufheizphase befindet, liegt der Verbrauch bei normalen Materialien im Bereich von 151 Watt. Im Standby, wenn kein Lüfter läuft, benötigt er gerade ml 4-5 Watt.
Mehrfarbendruck und Zukunft
Der Mehrfarbendruck soll ab dem Q3 2025 verfügbar sein, da der Drucker mit dem optionalen Centauri Carbon Color System kompatibel ist. Aktuell scheint dies aber noch nicht der Fall zu sein. Zumindest finde ich auch auf der Herstellerwebseite noch nichts dazu. Dafür wurde aber schon ein Nachfolger des Carbon angekündigt.
Einschätzung/Fazit: Elegoo Centauri Carbon kaufen?
Der Preis ist heiß, das muss man Elegoo absolut lassen. Im Vorverkauf geht der Core XY Drucker schon für 329,99€ weg. Für ein geschlossenes, fast fertig aufgebautes System mit der Druckgeschwindigkeit und Features ein top Preis unserer Meinung nach.
Aufgrund der Automatismen und der Drucküberwachung inklusive Kamera sollte er auch für Einsteiger gut nutzbar sein. Nimmt man den Bambu Lab P1P zum vergleich liegen wir mal schnell bei aktuell 500€. Klar Hard- und Software müssen ein Einklang bilden, das liefert Bambu Lab auf jeden Fall ab. Vom Wissensstand der Kunstharzdrucker sollte das aber auch für Elegoo kein Problem darstellen. Tolle Software gibt es ja mittlerweile mehr als genug.
Für den schon eher günstigen Preis bietet der Centauri Carbon schon viel Drucker an, hat aber hier und da noch seine kleinen Kinderkrankheiten. So ist es das teils unausgewogene Autoleveling, die fehlende (aber nachrüstbare Druckraumbeheizung) und das teils stark auftretende Ghosting, da scheinbar die Vibrationskompensation nicht ganz so arbeitet wie man es erwartet.
Es bleibt also weiterhin super spannend im Bereich der 3D-Drucke, Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft.







floh
19.12.2025, 01:04Wenn du den Bericht selbst geschrieben hast: top. Auf YouTube wirkt ihr aber eher wie Noobs als wie Nerds – ich schaue trotzdem gern zum Schmunzeln
PS Impressum ändern. gibt kein TMG mehr 🙂