23.000 Euro für 100 Tage „Raumstation“ – jetzt bewerben! Bewerbungsfrist 12.12.2025, SMC3-Bettruhestudie, –6° Kopftieflage

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Die Esa sucht sechs Probanden für 100 Tage Isolation im DLR-Labor, bezahlt mit 23.000 Euro. Parallel sucht das DLR zwölf Teilnehmer für eine 60-tägige Bettruhestudie zur Simulation von Schwerelosigkeit. Ziele sind die Erforschung psychischer und physischer Belastungen bei zukünftigen Weltraummissionen.

100 Tage Raumstation

Wenn man morgens schlecht aus dem Bett kommt, klingt „60 Tage liegen“ erst einmal verlockend. Und „100 Tage komplett isoliert“ erinnert eher an ein Social-Media-Detox als an Forschung. In Köln meint man das allerdings völlig ernst: Die Esa und das DLR suchen ab sofort Probanden, die sich für mehrere Monate in eine simulierte Raumstation oder in ein schräg gestelltes Bett legen, wissenschaftlich begleitet, eng überwacht und ziemlich gut bezahlt.

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(Quelle: Esa und DLR)

100 Tage Raumstation, ganz ohne Weltall

Für die Studie SOLIS100 sucht die Esa gemeinsam mit dem DLR sechs Personen, die im Frühjahr 2026 100 Tage in kompletter Isolation verbringen. Der Einsatzort ist das :envihab in Köln, eine Art Raumfahrtlabor mit abgeschlossenen Modulen, Überwachungskameras und festen Tagesabläufen. Die Vergütung: 23.000 Euro.

Voraussetzungen sind allerdings sportlich: 25 bis 55 Jahre alt, körperlich fit, Hochschulabschluss, sehr gute Englischkenntnisse und ein wenig die Grundhaltung „Ich komme klar mit Menschen, Enge und Routinen“. Bewerbungen sind bis 12. Dezember 2025 möglich, dazu kommt ein mehrstufiges Auswahlverfahren.

Im Alltag arbeiten die Teilnehmer als Crew, erledigen Experimente, treiben Sport und halten die Station in Schuss. Die vorherige Kurzversion der Studie, SOLIS8, lief bereits 2025 und diente als Generalprobe.

100 Tage Raumstation

(Quelle: Esa und DLR)

Simulation für Mond und Mars

Das Ziel ist eindeutig: Die Forscher wollen verstehen, wie Isolation, Stress, Enge und fehlende Außenreize Körper und Psyche beeinflussen. Alles Faktoren, die künftige Missionen zu Mond oder Mars prägen. Die Ergebnisse sollen helfen, Langzeitflüge sicherer zu machen und Belastungsgrenzen besser einzuschätzen. Besonders spannend: Die Teilnehmenden arbeiten auch an Simulationen, etwa dem Andocken eines virtuellen Raumfahrzeugs mit sechs Bewegungsfreiheitsgraden.

100 Tage Raumstation

(Quelle: Esa und DLR)

Oder lieber 60 Tage Bettruhe?

Parallel sucht das DLR zwölf Freiwillige für die SMC3-Bettruhestudie, ebenfalls ab Frühjahr 2026. Diese Simulation ist für alle gedacht, die wissen wollen, wie sich Schwerelosigkeit auf Muskeln und Kreislauf auswirkt, ohne ins All zu fliegen.

Die Regeln: 60 Tage liegen, und zwar konsequent in –6 Grad Kopftieflage, um die Verschiebung der Körperflüssigkeiten in der Schwerelosigkeit nachzuahmen. Dazu kommen verschiedene Trainingsmethoden, die später auf Raumstationen nutzbar sein sollen: vom „GravityBed“ bis zur Elektromyostimulation. Insgesamt dauert die Kampagne 88 Tage, inklusive Vor- und Nachbereitung. Voraussetzungen: gesund, 24–55 Jahre, 1,53 bis 1,90 m, BMI zwischen 18 und 28 und gute Deutschkenntnisse.

Einschätzung

Isolation, Kopf-tief-Bett und strikter Zeitplan: Beide Studien zeigen, wie anspruchsvoll echte Raumfahrtbedingungen sind und wie wichtig Forschung am Boden bleibt. Geld gibt’s ordentlich, aber die Herausforderung ist nicht ohne. Wie sieht’s bei euch aus: Wäre 100 Tage isoliert leben machbar oder ist selbst ein Wochenende ohne Smartphone schon zu viel?

Kay

Mein Name ist Kay und ich beschäftige mich bereits seit über 20 Jahren mit Technik und Entertainment. Neben NerdsHeaven interessieren mich vor allem Smartphones, Games und PC-Hardware.

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