Huawei Watch 5 ab 399€ – Revolution mit X-Tab Fingersensor 42/46 mm, neues Sensor-Modul an Fingerspitze & Handgelenk, EKG, NFC

Während sich die Konkurrenz in kleinen Schritten voranbewegt, zündet Huawei offenbar mit der Huawei Watch 5 Reihe die nächste Stufe im Smartwatch-Kosmos: mit dem neuen X-Sens Fingersensor könne viele Werte in einem kurzen Zeitraum gemessen werden.  Optisch wie auch vom Betriebssystem und der Technik durch neue Sensorik,  hat man eines angepasst. Preislich landen wir aber mal schnell im Premium Sektor.

Zwei Größen, viele Farben, noch mehr Bänder

Die Huawei Watch 5 kommt in zwei klassischen Gehäusegrößen: 42 mm und 46 mm. Eine farbliche Vielfalt, wie man sie sonst eher aus der Sneaker-Abteilung kennt: Beige, Sandgold, Blau, Weiß, Hellgrün, Grau-violett, Titanium, Dunkelbraun sowie schwarz stehen zur Auswahl.

(42 mm vs 46 mm)

Noch spannender wird es bei den Armbändern. Silikon für den Sport, Edelstahl für den Dresscode und ein textil ähnliches Material für die „Ich mach heute beides“-Fraktion. Wer es edler braucht, greift zum Titan-Gehäuse mit Titan-Armband.

Das Gehäuse bleibt rund, die drehbare Krone kehrt zurück, weiter unten sitzt ein Button für die anpassbare Schnellwahl, und der mittig liegende ovale Zwischenbereich ist der neue X-Tab Sensor.

Die Displaygrößen liegen bei 1,5 Zoll (LTPO, 3000 Nits)  bei der 46 mm Version und bei 1,38 Zoll (3000 Nits, LTPO) beim kleineren 42 mm Ableger. In beiden Fällen ist die Auflösung identisch mit 466 x 466 Pixel.

(Großes Display und gute Ablesbarkeit in allen Lebenslagen)

Tauchen? Klar!

Neben der 5ATM Zertifizierung liegt auch eine IP69 Klassifizierung vor. Das ist im Grunde erst einmal nichts Neues, wer aber zu den Tauchern zählt, wird sich wohl über die Anforderung der Norm EN 13319 für Taucherzubehör erfreuen. So wird eine Tauchtiefe von 40 Metern maximal unterstützt.

Ausnahmen gibt es für die Nutzung aber auch: Heiße Duschen, heiße Quellen, Saunen (Dampfbäder) und andere Aktivitäten in Umgebungen mit hohen Temperaturen und/oder hoher Luftfeuchtigkeit.  Aktivitäten, bei denen das Gerät mit Duschgel, Shampoo, Seifenwasser und anderen Wasch- oder Reinigungsprodukten in Berührung kommen könnte.

(Wasser stellt kaum ein Problem dar)

Wenn das Gerät mit solchen Produkten in Berührung kommt, spüle es ab und lass es 30 Minuten lang in Süßwasser einweichen. Scuba-Tauchgänge und technische Tauchgänge sind auch außen vor.

In meinem Testalltag begebe ich mich aber mit jeder Smartwatch in die Wanne und ebenso auch in die Sauna (ein Saunagang ~10-15 Minuten). Bis dato gab es maximal eine Deaktivierung von Funktionen wenn das Gerät zu heiß werden sollte. Ausfälle oder Schäden gabs all die Jahre nicht und auch nicht bei der Huawei Watch 5.

Huawei X-Tap

Die zentrale Neuerung ist die sogenannte Multi-Sensor-X-TAP-Technologie, die mehrere Sensorarten (EKG, PPG, Berührung) in einem kombinierten Modul integriert.

Damit wird es möglich, Gesundheitsdaten nicht nur über das Handgelenk, sondern auch über die Fingerspitze zu messen, dort, wo die Sensorik genauer arbeitet. Durch längeres Berühren des X-TAP-Sensors wird der Health Glance gestartet, ein komprimierter Gesundheitsbericht mit den zehn wichtigsten Kennwerten (z. B. Herzfrequenzvariabilität, Sauerstoffsättigung, EKG) erstellt, der innerhalb einer Minute abrufbar ist.

Mit dem neuen System wird unter anderem die Blutsauerstoffmessung schneller und genaue, Veränderungen lassen sich in Echtzeit erkennen. 

Preislich kein Schnäppchen – aber auch kein Blender

Je nach Variante startet die Huawei Watch 5 bei 449, 549 oder 649 Euro. Günstig ist das nicht, aber angesichts des neuen Sensorsystems und der hochwertigen Verarbeitung zumindest nachvollziehbar. Definitiv präsentiert sich Huawei damit auch im Premium Bereich. 

Bedienung und Akkulaufzeit

Für die Bedienung sind neue Gestensteuerungen vorgesehen: Mit Double Tap oder Double Slide lassen sich Funktionen wie Anrufannahme, Musikwiedergabe oder Kamerafernauslösung ohne direkten Kontakt mit dem Bildschirm steuern, eine Hilfe in Situationen mit eingeschränkter Bedienbarkeit. Im ersten Moment ist es etwas ungewohnt, klappt aber bei richtiger Hand und Fingerposition ziemlich gut. Wie man es dann tatsächlich im Alltag einbaut, obliegt jedem Nutzer selbst.

(Am Daumen runter streifen, oder Doppeltippen um beispielsweise anzunehmen)

Viel einfacher und intuitiver ist dagegen die drehbare Krone für die Bedienung, genauso wie man es eben schon kennt.

Die Uhr ist mit einer eSIM-Funktion ausgestattet und lässt sich somit auch unabhängig vom Smartphone verwenden. Ein Dual-Modus-Akku erlaubt je nach Nutzungsintensität eine Laufzeit des 46 mm Modell bis zu viereinhalb Tage und das 42 mm Modell bis zu drei Tage lang verwenden, während der Batteriesparmodus die Akkulaufzeit auf bis zu elf bzw. sieben Tage verlängert.

Rekordzeiten erreicht man damit leider nicht, die Huawei Watch 3 konnte hier mit einer deutlich besseren Akkulaufzeit glänzen.  Das Beladen erfolgt mit magnetischer Ladeschale, die deutlich in der Wertigkeit aufgebohrt wurde.  

(Ladeschale jetzt mit Aluminiumrahmen)

In meinem Testzeitraum ohne Always On Display lag ich auch bei der Herstellerangabe von 4-5 Tagen mit der 46 mm Variante mit GPS Nutzung und 1-2 mal Sport von 1,5 Stunden inklusive Tracking und Trainingsaufzeichnung.. Und ebenso auch die schmale 3-tägige Laufzeit der 42mm Version. Schade das hier nicht der Akku oder die Laufzeit besser optimiert wurden.

System und Performance

Eines muss man Huawei wirklich lassen, optisch hat man das Betriebssystem ordentlich aufgebohrt und es bedient sich zu jeder Zeit sauber, flott und absolut ruckelfrei. Tatsächlich hab ich solch ein optisch schön umgesetztes System noch nie am Handgelenk gehabt. An Komfort-Funktionen wie das schnelle wechseln der Ansicht hat man auch gedacht, dieses Mal tatsächlich am Ende der App Auflistung um schnell zwischen der Bubble und Listenansicht wechseln zu können.

(Liste oder Bubble Ansicht, schnell gewechselt)

Bluetooth Calls & Nachrichten

Dank verbautem Mikrofon und Lautsprecher kann man auch in altbekannter James Bond Manier mit/über die Uhr telefonieren. Das Mithören von Gesprächen von umgebene Personen hat sich hier natürlich auch nicht verändert. Ebenso besteht die Möglichkeit Musik offline auf die Uhr per Huawei Health App zu kopieren, alternativ kann auch Musik remote per Uhr zum Telefon gesteuert werden.

(Nachrichten in voller Länge, Smiley kein Problem, beantworten auch nicht, aber keine Bild-Darstellung)

Welche Nachrichten oder Apps auf dem Display angezeigt werden, können wie gewohnt selbst in der App bestimmt werden. Egal ob SMS, WhatsApp oder Telegram, die Darstellung klappte ohne Probleme. WhatsApp Nachrichten könne sogar mit Schnellantworten oder per Texteingabe manuell beantwortet werden. Was nach wie vor nicht klappt, ist das Darstellen von Bildern, meinetwegen von der Alarmanlage zu Hause.

Sensorik, Verbindung & Gesundheitsüberwachung

Die Anzahl der Sensoren ist ziemlich hoch, unter anderem finden wir hier: einen Beschleunigungssensor, Gyroskopsensor. Kompasssensor, optischer Herzfrequenzsensor 6.0, Barometersensor, Umgebungslichtsensor, Körpertemperatursensor, EKG-Sensor, Tiefensensor und ein Tastsensor sind in dem Gehäuse verbaut.

Per Bluetooth 5.2 kommuniziert die Uhr mit dem gekoppelten Smartphone, wer will, lässt Dual-Band WLAN 6 ebenso als Verbindung zu. Die Konnektivität erstreckt sich aber auch ebenso auf eine Dual-Band GPS Verbindung für L1+L5. Die Ortung beispielsweise für eine Radtour erfolgt ziemlich schnell und ist auch sehr präzise in der Kartografierung bzw. Auswertung in der App.

(Die bekannte Übersicht in der Huawei Health App)

Das Tracken und aufzeichnen der Gesundheitsüberwachung klappt wie man es bei Huawei seit Jahren kennt. Wie gewohnt sind x unterschiedlichste Sportarten vorhanden die man auswählen kann. In meinem Fall bleibt es meist bei Outdoor Fahrradfahren und Krafttraining.

GPS

Die GPS Findung ist sehr schnell und zeigt beim Fahren auch die korrekte Geschwindigkeit selbst im zweistelligen Kommabereich an. Mittels E-Bike und der maximalen angetriebenen Geschwindigkeit von 25 km/h leicht nachvollziehbar. Auch die erstellte Karte ist sehr genau.

 
(Ein Ausschnitt der gefahrenen Strecke per GPS)

Pulsmessung

Bei Sportarten mit kontinuierlich steigender Belastung und ebenso ansteigender Herzfrequenz zeigt die Huawei Watch 5 ebenso kaum Abweichungen zu einem medizinischen Gerät. Bei meinem praktizierten Kraftsport und einer Kurzeitbelastung stimmen die Werte zwar auch, manchmal muss man aber ein paar Sekunden warten bis die richtige Frequenz angezeigt wird. Grundsätzlich passt das gemessene aber gut zum Trainig. Der Hersteller gibt Schwankungen mit ±5 Schläge an.

Schlaftracking

Das Schlaftracking erfolgt ebenso gut mit Hinweisen zur Verbesserung des Schlafes um die Durchschnittsschlafzeit zu optimieren. Wie bei allen anderen Uhren auch trackt diese Uhr wiederkehrende Werte. Die stimmen bei mir so aber nicht, das liegt an meinen unruhigen Schlaf. Selbst wenn ich 00:00 Uhr schlafe wird oft erst ab 01:30 oder 02:30 als schlafend gemessen.

Somit ist meine durchschnittliche Zeit bei 4,5 – 5,5 Stunden Schlaf die aber so natürlich nicht hinkommen. Da es aber bei jeder Uhr so gemessen wird, kann man hier aber von einer guten Erkennung sprechen, da es eben reproduzierbar ist.

Blutsauerstoff

Der Blutsauerstoffgehalt wird ebenso ohne Probleme gemessen, hier bedarf es keiner weiteren Erklärung.

Huawei Health App & Einschränkungen

Leider bleibt es immer noch dabei das man in Google Store die Huawei Health App nicht findet. Per Google Suche wird man auf Huaweis Webseite oder der App Galerie verwiesen. Dort ist der Download kein Problem.

Ein weiterer Nachteil ist, dass Google Pay, trotz verbautem NFC Chip, ebenso wenig verwendet werden kann. Nach wie vor wird Huawei die Nutzung von Google verwehrt. Per NFC könnte man aber aufs Huawei Wallet zugreifen, in der aktuellen Version ist dies aber noch nicht möglich. Bei vergangenen Huawei Uhren konnte ich das Wallet aber auch nie nutzen, da meine Region nicht unterstützt sein. Für den Umkreis von Berlin nicht nachvollziehbar.

Huawei-Event am 15. Mai in Berlin: Launch & Pre-Order-Boni

Der offizielle Launch der Huawei Watch 5 findet am 15. Mai in Berlin statt. Bereits vorab läuft eine „Pre-Heat“-Phase: Wer sich beim Huawei-Newsletter anmeldet, erhält exklusive Rabatte, darunter einen 8-%-Coupon und weitere Vorbesteller-Vorteile. Auch ein Launchcode wird in Aussicht gestellt, der für einen Rabatt im Huawei-Onlineshop eingelöst werden kann.

Für interessierte Nutzer heißt das: Jetzt registrieren, Rabatt sichern – kaufen kann man die Uhr vermutlich noch im Mai.

Wird Huawei wieder der Smartwatch-König?

Ob das reicht, um Apple und Samsung das Wasser abzugraben? Fraglich. Aber technisch zieht Huawei wieder einiges aus dem Ärmel, und die Sensorik dürfte vor allem Gesundheits-Fans und Fitness-Junkies gefallen. Auch der Fokus auf Design und Alltagstauglichkeit wirkt durchdacht – vorausgesetzt, die Akkulaufzeit bleibt auf gewohnt hohem Niveau.

Welche Sensorfunktionen würdet ihr euch für die Zukunft noch wünschen – oder reichen euch Herzfrequenz und Schritte? Lasst uns in den Kommentaren diskutieren.