Billige Akku-Rasenmäher im Vergleich – Was taugt unter 100 Euro wirklich? Parkside vs. Scheppach – Klappern, Kurzatmigkeit und Plastik – ist billig hier wirklich besser?
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Ein bisschen klingt’s wie ein Witz: Zwei Akku-Rasenmäher, unter 100 Euro, inklusive Akku und Ladegerät – da wird der grüne Daumen schnell nervös. Doch die Realität auf Balkonen, Vorgärten und schmalen Grünflächen zeigt: Nicht jeder braucht einen Boliden mit Selbstantrieb und 60 cm Schnittbreite. Genau da kommen günstige Modelle wie der Parkside PRMA 20-Li A1 (zum ausführlichen Testbericht) und der Scheppach LM-S251-20Li (zum ausführlichen Testbericht) ins Spiel. Zwei Discountermodelle, getestet von echten Alltagsnutzern, mit scharfem Blick auf Bauweise, Bedienung und Mähergebnis. Lohnt sich der Griff zum Billig-Mäher?
Einstieg in die Akku-Klasse: Preis und Ausstattung
Billig heißt nicht zwingend nackt.
Der Preis des Parkside-Modells liegt bei rund 70 Euro – allerdings ohne Akku und Ladegerät, was in der Praxis nur sinnvoll ist, wenn man bereits im Parkside-Ökosystem unterwegs ist. Wer das Set komplettieren will, muss etwa 25–32 Euro für Akku (2–4 Ah) und Ladegerät einkalkulieren.
Beim Scheppach LM-S251-20Li hingegen liegt der Preis bei ca. 95 Euro, inklusive Akku (4 Ah) und Ladegerät. Damit bewegen sich beide Geräte – je nach Ausstattung – im gleichen Preissegment.
Unterschiede bei der Akkupolitik:
Modell | Preis (mit Akku & Ladegerät) | Akku im Lieferumfang | Akkutyp | Laufzeit (gemessen) |
---|---|---|---|---|
Parkside PRMA 20-Li A1 | ca. 95 € | 2 Ah (optional) | 20 V, 2–4 Ah | 11 Minuten (bei 2 Ah) |
Scheppach LM-S251-20Li | ca. 95 € | 4 Ah | 20 V, 4 Ah | 22 Minuten (bei 4 Ah) |
Aufbau, Materialwahl & Bedienung: Viel Plastik, wenig Drama
Materialwahl? Billig. Überraschung? Kaum.
Beide Geräte bestehen weitgehend aus Kunststoff – angesichts des Preises absolut erwartbar. Stabilität und Alltagstauglichkeit leiden aber kaum: Die Gehäuse sind leicht, die Mechanik simpel, die Handgriffe funktionieren.
Unterschiede im Aufbau:
- Der Parkside punktet mit einem schnell zerlegbaren Rahmen, Werkzeuglosen Schnellspannern und einem vormontierten Fangkorb.
- Der Scheppach wirkt etwas „billiger“ im Detail: Der Fangkorb muss zusammengebaut werden, auch der Griff wird aufwendiger montiert.
Besonders praktisch beim Parkside: Der komplett zerlegbare Aufbau erleichtert die Lagerung – gerade für den Winter ein Pluspunkt.
Höhenverstellung: Einfach ist relativ
Ein Kritikpunkt, der im Testgespräch mehrfach auftauchte, war die Höheneinstellung.
- Der Scheppach setzt auf eine eher rustikale axiale Höhenverstellung: Rad einzeln hochheben, Stufe einrasten, fertig. Funktioniert, ist aber fummelig.
- Der Parkside hingegen bietet eine fünfstufige zentrale Verstellung von 25 bis 65 mm – komfortabler, schneller und gleichmäßiger.
Gerade bei höherem Gras wird das wichtig: Wer zweimal mähen muss (erst hoch, dann tief), spart mit der besseren Höhenverstellung schlicht Zeit und Nerven.
Schnittbreite & Handling: Schmal, aber wendig
Die Schnittbreiten beider Modelle liegen bei 32–33 cm – das ist deutlich unter dem, was größere Benzinmäher bieten, aber auch kein Zufall. Die Geräte sind für kleine Flächen gemacht und das merkt man.
(links Scheppach, rechts Parkside)
Handling-Vorteile:
- Mit einem Gewicht von unter 10 kg sind beide Geräte extrem leicht.
- Wendigkeit erinnert eher an einen Kinderwagen als an einen Rasenmäher.
- Ideal für Vorgärten, Rasenkanten, schmale Passagen oder Nacharbeiten, wo der große Mäher nicht hinkommt.
Der Lautstärkepegel liegt bei 88–95 dB – erträglich, wenn auch ohne Gehörschutz nicht ganz stressfrei. Subjektiv wurde der Parkside als „angenehmer“ im Klangbild empfunden, während der Scheppach „rasselig“ klang.
Mulchen, Fangkorb und Zubehör
Der Parkside-Mäher bringt sogar einen kleinen, aber feinen Mulcheinsatz mit. Das Schnittgut wird durch die Klinge noch einmal zerkleinert und direkt wieder als Dünger auf dem Rasen verteilt – eine Funktion, die man bei dieser Preisklasse nicht erwartet.
Der Scheppach verzichtet auf Extras, erfüllt seinen Zweck mit dem klassischen Fangkorb, der allerdings bei der Montage etwas umständlicher war.
Akkulaufzeit & Ladedauer: Der entscheidende Faktor
Hier trennt sich die Spreu vom Grün.
Die Akkuleistung entscheidet darüber, ob man den Vorgarten in einem Durchgang schafft – oder zwischendurch zum Ladekabel greifen muss.
Ergebnisse aus dem Test:
- 2 Ah Akku (Parkside): ca. 11 Minuten Laufzeit, 60 Minuten Ladezeit
- 4 Ah Akku (beide Modelle): ca. 22 Minuten Laufzeit, 120 Minuten Ladezeit
Damit lassen sich etwa 100 m² realistisch mähen – aber nur bei regelmäßig gepflegtem Rasen. Sobald das Gras höher steht oder mehrfach gemäht werden muss, sinkt die Reichweite deutlich.
Fazit zur Akku-Thematik:
Mit nur einem Akku ist der Mähspaß schnell vorbei. Für entspannte Gartenarbeit empfiehlt sich ein zweiter Akku – idealerweise mit höherer Kapazität. Wer das Parkside-System bereits nutzt, ist hier im Vorteil: Ein Griff ins Akkuregal reicht.
Schnittbild & Alltagstauglichkeit
Trotz der einfachen Technik war das Schnittbild in beiden Fällen überraschend ordentlich – zumindest bei regelmäßiger Pflege. Der Scheppach war im Test mit einer nicht geschliffenen Klinge unterwegs, was das Schnittbild sichtbar verschlechterte. Beim Parkside war die Klinge bereits geschärft, was sich im Ergebnis positiv bemerkbar machte.
Wichtig:
Die Geräte sind nicht dafür gebaut, hohes oder sehr feuchtes Gras zu mähen. Auch der Versuch, „einmal im Monat alles wegzuflexen“, endet mit blockierendem Motor und sinkender Akkuleistung. Für kontinuierliche Pflege kleiner Flächen sind sie jedoch mehr als tauglich.
Für wen lohnt sich so ein Akku-Rasenmäher?
Perfekt geeignet für:
- Kleine Gärten (unter 150 m²)
- Vorgärten, Rasenkanten, Terrassenbereiche
- Ergänzung zum Mähroboter
- Gelegenheitsnutzer mit begrenztem Budget
Weniger geeignet für:
- Großflächige Grundstücke (über 200 m²)
- Hohe oder nasse Gräser
- Anwender ohne Ersatzakku
- Anspruchsvolle Nutzer, die auf Komfortfunktionen setzen
Zusammenfassung:
Für rund 100 Euro bieten sowohl der Parkside PRMA 20-Li A1 als auch der Scheppach LM-S251-20Li überraschend alltagstaugliche Leistung. Die Geräte sind leicht, mobil, leise und erledigen ihre Aufgabe auf kleinen Flächen zuverlässig – sofern man regelmäßig mäht und mit den Laufzeiten leben kann. Extras wie Mulchfunktion, Schnellspanner oder zentrale Höhenverstellung sind in dieser Klasse echte Pluspunkte. Klar, für große Rasenflächen reicht das nicht – aber das ist auch nicht der Anspruch.