Wenn es groß, ausdauernd und für die alltäglichen einfachen Aufgaben gewappnet sein soll und nicht allzu viel Geld kosten darf? Dann dürfte das Poco M7 ein sehr spannendes Smartphone im Einstiegsbereich für unter 120€ sein.
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Wenn man das Poco M7 zum ersten Mal in die Hand nimmt, wird sofort klar, dass Xiaomi hier ein Gerät geschaffen hat, das sich bewusst von vielen gängigen Trends abkoppelt. Oder vielleicht auch neue setzt? Größe und Akku sind hier ausschlaggebend.
Statt der mittlerweile üblichen Fokussierung auf möglichst schlanke Bauweise, AMOLED-Panels, High-End-Kameras oder 5G-Konnektivität setzt das M7 auf eine andere Priorität: Durchhaltevermögen zum günstigen Preis. Der riesige 7000-mAh-Akku ist das herausstechendste Merkmal und bestimmt im Grunde den Charakter des gesamten Smartphones.
Diese Philosophie spürt man bereits beim ersten Kontakt. Das Poco M7 ist ein großes, schweres Gerät. Es wirkt in der Hand nicht wuchtig im Sinn von klobig, aber doch massiv und präsent. Ein Smartphone, das man deutlich merkt, wenn es in der Hosentasche steckt. Dem ist auch das recht hohe Gewicht von 223 Gramm geschuldet.
Technische Daten des Poco M7
Poco M7
Display
6.9″, 2340 x 1080 IPS, 144Hz, 28 GHz Abtastrate, 850 Nits (maximal), DC Dimmung
Die Rückseite und der Rahmen besteht aus Kunststoff, was in dieser Preisklasse wenig überraschend ist. Sie fühlt sich solide an, wenngleich bei stärkerem Druck ein leichtes Nachgeben spürbar ist, was aber im Alltag kaum eine Rolle spielt. Fingerabdrücke sammeltdie Oberfläche auf Vorder- wie Rückseite moderat und durch das schlichte Design wirkt das Gerät insgesamt unaufgeregt und funktional. Auch die Tasten wirken zuverlässig und klar positioniert. Übrigens ist es nach IP64 Staub- und wassergeschützt.
Auf dem Display ist schon eine Schutzfolie aufgetragen, dem Zubehör liegt auch noch eine Silikonhülle mit bei.
Der Fingerabdrucksensor im Powerbutton arbeitet schnell und treffsicher, was den Bedienkomfort spürbar erhöht. An der Verarbeitung kann man im Grunde auch hier nicht mosern, vor allem wenn man bedenkt, dass dieses Smartphone bereits für ~110-120€ den Besitzer wechseln kann.
Großes Display
Seine Größe ergibt sich nicht nur durch den Akku, sondern auch durch das 6,9-Zoll IPS Display, aufgelöst mit 2340 x1080Pixeln, das eine enorme Bildschirmfläche bietet. Wer viel liest, Filme schaut oder einfach ein geräumiges Display schätzt, wird mit dieser Fläche schnell warm werden. Die Durchschnittshelligkeit liegt bei 700 nits, die maximale Helligkeit bei 850 nits. Somit kann man das Display eigentlich in fast jeder Situation auch gut ablesen.
Ein paar Schattenwürfe bei ganzflächig weißer Darstellung kann man am Rand und um die Loch Notch der Kamera erkennen, das stört im Alltag aber nur bedingt. Erfreulicherweise hat man dem Panel auch eine 144 Hz Displaywiederholrate spendiert. Das führt zu einem angenehmen flüssigen scrollen beispielsweise auf Webseiten. Grundsätzlich ist die Darstellung, auch beim Zocken recht gut.
Leistung & Performance
Im Inneren arbeitet der Snapdragon 685 Octa-Core, gefertigt im 6nm mit 2,8 GHz Taktrate. Ein Prozessor, der sich klar im Einsteigerbereich bewegt. Unter Antutu leistet der SOC etwas über 517.000 Punkte. Das ist nicht extrem flott, genügt aber um alltägliche Aufgaben wie Messaging, Web-Browsing, Video-Streaming oder leichte Spiele zu stemmen.
Was die allgemeine Performance angeht, merkt man im Android Betriebs hier und da schon mal Denkpausen, längere Ladezeiten oder mal einen leicht ruckelnden Menüaufbau. Hier ist der günstige Preis oft spürbar.
Aber egal wie stark man das System beansprucht ob nun unter Antutu oder CPU Throttling Test: es bleibt angenehm „kühl“ mit knapp über 32°C an einigen Spots. Selbst ein Genshin Impact (in schwacher Auflösung und wenigen Details) läuft flüssig und produziert auch keine wirklich spürbare Abwärme. Wenn High- End SOCs mal so kühl bleiben würden.
HyperOS 2 Android 15
Das Poco M7 wird mit HyperOS 2 auf Basis Android 15 ausgeliefert. Der Hersteller selbst beschreibt bis zu 4 Jahre Systemupdates und 6 Jahre Sicherheitsupdates. Das HyperOS 3 Update mit Android 16 soll für dieses Gerät auch noch erscheinen, wann steht aber irgendwie noch in den Sternen.
Wie üblich sind viele Apps vorinstalliert, man wird beim Einrichten zur Installation anderer Apps und Spiele gefragt (diese lassen sich deaktivieren, und Werbung oder Push-Nachrichten von Temu oder anderen Apps kommen auch direkt. In den jeweiligen hauseigenen Apps kann man Werbung deaktivieren, nervende Apps deinstallieren, und man sollte möglichst die Finger von Hintergrund-Karussell lassen. Denn das setzt immer neue Startbilder, die teils auch zu Webseiten und entsprechender Bewerbung führen.
Solide Kamera
Auch die Kameras des Poco M7 spiegeln den allgemeinen Charakter des Geräts wider: funktional, aber nicht spektakulär. Die 50-Megapixel-Hauptkamera liefert bei guten Lichtverhältnissen überraschend ordentliche Fotos. Farben wirken kräftig, Details ausreichend scharf, und Schnappschüsse gelingen meist problemlos. Auf Weitwinkel oder Makrosensoren etc. wird natürlich verzichtet.
Mit sinkendem Licht nimmt die Qualität jedoch deutlich ab. Bildrauschen, schwache Detailzeichnung und langsam reagierender Autofokus oder lange Auslösezeit bei Nachtaufnahmen zeigen deutlich, dass hier keine Premium-Kamera verbaut ist. Zudem ist Full-HD mit 30 FPS das höchste der Gefühle was aufgezeichnet werden kann. Eine Bildstabilisierung liegt hier auch nicht vor.
Die 8-Megapixel-Frontkamera ist für Videotelefonie und einfache Selfies geeignet, mehr aber nicht. Videos lassen sich maximal in Full HD aufnehmen, was für einfache Clips genügt, aber für mehr kreative Ambitionen nicht ideal ist.
Konnektivität
Hier ist auch das für den Alltag alles Notwendige verbaut. Die Möglichkeit 2x 4G-SIM-Karten zu betreiben besteht ebenso wie auf die zweite zu verzichten, dafür aber eine MicroSD Karte zur Speichererweiterung einzulegen. Mit Bluetooth 5.0, GPS, Wi-Fi5 und NFC wird der absolute Standard abgedeckt, der im Test aber ohne Beanstandung funktionierte. Einen 3,5 mm Port gibts nicht, 5G ebenfalls nicht (nur in der Pro Version) Xiaomi/Redmi/Poco typisch, aber den Infrarot Blaster. Der USB Typ-CPort 2.0 ist in der Datenübertragung auf 480 Mbit/s beschränkt, was dennoch ausreichend sein sollte.
Dicker Akku
Die wahre Stärke des Poco M7 entfaltet sich im Alltag. Wer ein Smartphone vor allem für Kommunikation, Social Media, Medienkonsum, Navigation oder Messaging nutzt, bekommt hier einen zuverlässigen Begleiter, der praktisch nie schlappmacht. Der 7000-mAh-Akku zählt zu den größten auf dem Markt und liefert beeindruckende Laufzeiten, die viele Geräte in den Schatten stellen.
Selbst Vielnutzer erreichen oft zwei Tage Nutzung, ohne laden zu müssen, und wer das Gerät eher moderat verwendet, schafft sogar noch mehr. Diese Ausdauer macht das Poco M7 besonders interessant für Berufspendler, Vielreisende oder Nutzer, die häufig unterwegs sind und kein Ladekabel mitnehmen wollen. Dass das Gerät dadurch schwerer und größer ist, gehört zum Konzept und ist ein Kompromiss, den man bewusst eingehen sollte.
Das Beladen selbst benötigt mit seinen maximalen 33 Watt schon so seien Zeit, dafür kommt man ja auch gut 2 Tage mit einer Ladung hin. Übrigens wird auch reverse Charging mit 18 Watt unterstützt. So fungiert das M7 einfach mal als Powerbank.
Fazit/Einschätzung: Poco M7 kaufen?
Natürlich gibt es Nutzergruppen, die mit dem Poco M7 weniger glücklich werden. Wer ein kompaktes Smartphone sucht, eine hochwertige Kamera benötigt, 5G nutzen will oder Wert auf ein OLED-Display legt, wird mit den Einschränkungen dieses Geräts Schwierigkeiten haben. Auch technisch anspruchsvolle Anwendungen oder rechenintensive Spiele bringen das Smartphone sichtbar an seine Grenzen.
Dennoch erfüllt das Poco M7 seine Aufgabe gerade deshalb gut, weil es sich nicht als Alleskönner inszeniert. Es macht kein Versprechen, das es nicht halten kann, und konzentriert sich auf Stabilität, Ausdauer und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Am Ende bleibt der Eindruck eines Smartphones, das sehr genau weiß, was es sein will: ein unkompliziertes, langlebiges Alltagsgerät mit einem riesigen Akku und einer großen Portion Pragmatismus zum günstigen Preis. Kein Premium-Modell, kein Trendsetter, aber ein verlässlicher Begleiter, der einen Tag problemlos übersteht, oder zwei und dabei eine solide, unaufgeregte Leistung bietet.
Gerade in einer Zeit, in der viele Smartphones versuchen, sich gegenseitig mit Features zu übertreffen, wirkt das Poco M7 fast angenehm ehrlich. Es richtet sich an Menschen, die wissen, was sie wirklich brauchen: Ausdauer für den Alltag, Übersicht und ein Gerät, das nicht bei jeder Gelegenheit nach dem Ladegerät verlangt.
Mittlerweile schreibe ich nun schon über 10 Jahre für NerdsHeaven.de und bin somit auch für den überwiegenden Großteil der Inhalte verantwortlich und bin das Gesicht auf unserem gleichnamigen YouTube Kanal. Nebenbei beantworte ich eure Fragen, kommentiere auf YouTube, Instagram und was weiß ich wo noch wo 🙂 Gaming und Metal sind mein Leben & Sport!
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Poco M7 – Günstiges Smartphone im Alltags- und Praxistest (6,9″, IPS, 144 Hz, Snapdragon 685, 7000 mAh Akku, Android 15)
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