CMF Watch 3 Pro im Test – Schnell, schick – und deutlich hinter der Konkurrenz? 1,43″ AMOLED 466×466, Dual-GPS, 13B Tage Laufzeit, Benachrichtigungen mit Schnellantworten
Die CMF Watch 3 Pro ist der direkte Nachfolger der Watch 2 Pro, die mir damals im Test Kopfschmerzen bereitete. Ob CMF an den richtigen Stellschrauben gedreht hat, um eine grundsolide und verbessere Smartwatch abzuliefern? Lest es hier im Test inklusive Video Review.

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Nach den gemischten Erfahrungen mit der CMF Watch 2 Pro war die Erwartung klar: ein runderes, stabileres System, verlässliches GPS sowie eine nachvollziehbare Auswertung in der App. Geliefert wurde eine schnelle, flüssige Uhr mit einem modernen, reduzierten Design. Doch gerade bei Sportfunktionen und bei der Detailtiefe der Analyse bleiben Lücken, die vor allem ambitionierte Nutzer spürbar einschränken.
Technische Daten der CMF Watch 3 Pro
CMF Watch 3 Pro | |
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Display | 1,43″ AMOLED, 466 × 466 px, ~650–670 nits, 60 Hz |
Bedienung | Drehkrone mit haptischem Feedback, Touchscreen |
Gehäuse | Metall-/Alu-Optik, umlaufende Schutzkante |
Armband | 22 mm Silikonband, Schnellwechsel-System |
Sensorik | Herzfrequenz, SpO₂, Stress, Schlaf (kein Barometer) |
GNSS | Dual-GPS, in manchen Modi nicht aktiv |
Konnektivität | Bluetooth 5.3, Lautsprecher & Mikrofon |
Akku | 350 mAh, Herstellerangabe: bis zu 13 Tage |
Laden | Magnetischer Pogo-Pin (USB) |
Sportmodi | 131 Modi, 7 automatische Erkennung (fehleranfällig) |
Benachrichtigungen | Texte, teils Emojis, keine Bilder, nur Schnellantworten |
Extras | Keine App-Installationen, kein NFC, kein EKG/Blutdruck, kein Musikspeicher |
Preis | UVP 99 € |
Testmethodik
Die CMF Watch 3 Pro wurde über mehrere Wochen hinweg intensiv im Alltag und bei sportlichen Aktivitäten getestet. Dazu zählten Alltagsszenarien wie Büroarbeit, Spaziergänge sowie gezielte Sporttests wie Krafttraining und Outdoor-Radfahren mit GPS.
Parallelmessungen mit einem Referenzsensor lieferten Vergleichswerte zur Herzfrequenz und Sauerstoffsättigung. GPS-Daten wurden zusätzlich mit Smartphone-Tracks gegengeprüft. Auch Features wie Benachrichtigungen, Telefonie, Musiksteuerung und Kamerafernauslöser wurden im Zusammenspiel mit der Nothing X App auf ihre Zuverlässigkeit getestet.
Design & Verarbeitung
Das Gehäuse der Watch 3 Pro macht einen soliden Eindruck. Die Metall-/Alu-Optik wirkt wertig, und die umlaufende Kante schützt das Display zuverlässig vor Stößen. Ein Nachteil: An dieser Kante sammelt sich schnell Staub, was bei längerer Nutzung optisch auffallen kann. Besonders positiv fällt die drehbare Krone auf, die mit einem präzisen, angenehmen haptischen Feedback überzeugt und die Bedienung intuitiver macht.
Das 22-mm-Silikonband lässt sich dank Schnellwechselsystem unkompliziert tauschen, wodurch die Uhr flexibel an verschiedene Anlässe angepasst werden kann. Das reduzierte, monochrome Design fügt sich nahtlos in die Designphilosophie von CMF und Nothing ein, schlicht, klar und erkennbar eigenständig.
Display & Bedienung
Das verbaute 1,43-Zoll-AMOLED-Panel überzeugt mit hoher Schärfe und kräftigen Farben. Die Helligkeit von rund 650 bis 670 nits reicht im Alltag gut aus, in direkter Sonneneinstrahlung wird es allerdings knapp, bleibt aber gerade noch ablesbar. Mit 60 Hz Bildwiederholrate läuft die Benutzeroberfläche sichtbar flüssiger als bei vielen Konkurrenzmodellen in dieser Preisklasse.
Unterstützt wird ein Always-on-Display, was die Uhr optisch aufwertet, aber die Akkulaufzeit merklich verkürzt. Auch animierte Watchfaces sind möglich, die zwar gut aussehen, jedoch zusätzlichen Strom benötigen. Die Bedienung erfolgt wahlweise über den Touchscreen oder die Krone, beide Eingabemethoden arbeiten präzise und zuverlässig.
Performance & System
Im praktischen Einsatz überzeugt die Uhr mit schneller Reaktionsgeschwindigkeit. Menüs öffnen sich sofort, Gesten werden ohne Verzögerung erkannt, und auch die Krone reagiert präzise. Einschränkungen zeigen sich jedoch beim Funktionsumfang: Die Zahl der installierbaren Watchfaces ist limitiert und nur über die App austauschbar, zusätzliche Apps lassen sich nicht installieren und das System bleibt insgesamt sehr minimalistisch.
Die begleitende Nothing X App ist optisch aufgeräumt und wirkt modern, bietet jedoch nur grundlegende Auswertungen, für detaillierte Analysen fehlen erweiterte Datenansichten, klickbare Details und Verläufe und Exportoptionen.
Benachrichtigungen & Telefonie
Benachrichtigungen treffen in der Regel zuverlässig auf der Uhr ein. Texte werden sauber dargestellt, allerdings fehlen Bilder, und Emojis werden nur teilweise unterstützt. Antworten sind ausschließlich über vordefinierte Schnellantworten möglich, was in der Praxis einschränkt, gerade wenn man unterwegs schnell reagieren möchte. Eine Sprach- oder Texteingabe gibt es nicht.
Ein weiteres Manko: Nachrichten, die auf der Uhr gelesen wurden, verschwinden nicht automatisch vom Smartphone, was für Inkonsistenzen sorgt. Telefonate lassen sich direkt über die Uhr führen, wobei Lautsprecher und Mikrofon ordentliche Qualität bieten. Allerdings kommt es vor, dass statt des Anrufernamen nur die Nummer angezeigt wird. Ebenso muss diese Option erst umständlich in der App aktiviert werden, ansonsten gehen keine Anrufe auf der Uhr ein.
Fitness & Gesundheit
Die CMF Watch 3 Pro bietet 131 Sportmodi, von denen 7 automatisch erkannt werden. In der Praxis erweist sich diese automatische Erkennung jedoch als fehleranfällig, beispielsweise wurde beim Autofahren ein Fahrrad-Workout gestartet. Oft wurden Sportarten überhaupt nicht erkannt.
Das GPS zeigt sich im Vergleich zur Vorgängerversion verbessert: Tracks sind stabiler und ausreichend genau für Freizeitaktivitäten. Allerdings fehlen in der App wichtige Details wie Kilometer-Splits oder detaillierte Tempoangaben. Hinzu kommt, dass GPS in manchen Sportarten (z. B. Fußball oder Ski) gar nicht genutzt wird. Ein Barometer ist nicht vorhanden, weshalb Höhenangaben komplett fehlen.
Die Herzfrequenzmessung liefert insgesamt plausible Werte, reagiert aber träge, gerade bei intensiven Trainingseinheiten hinkt die Echtzeit-Anzeige spürbar hinterher. Die SpO₂-Messungen sind vorhanden, zeigen jedoch gelegentliche Aussetzer. Das Schlaftracking erkennt Nickerchen sowie Wachphasen und funktioniert solide, allerdings werden Einschlafzeiten nicht immer korrekt erfasst.
(Nothing X App: Schlicht und simpel gestaltet, aber ohne wirklichen Mehrwert)
Die Funktionen an sich sind grundsolide, aber in den Auswertungen in der App hapert es einfach gewaltig. Nehmen wir beispielsweise eine Radtour. Die gefahrene Durchschnittsgeschwindigkeit, höchster, durchschnitts- und geringster Puls werden abgedeckt, bleiben in der Statistik aber stumpf eingefügt ohne Mehrwert da die Tabelle nicht anklickbar ist und auch die Wertung bei 0 bzw. 200 Steht, dazwischen aber keine Möglichkeit eines brauchbaren Zwischenwertes der manuell klickbar ist.
(Nicht klickbare Statistiken ohne Mehrwert, inklusive Fehlmessungen)
Gleiches gilt für die gefahrene Geschwindigkeit, die nicht klickbar ist, um zu sehen, wo man wie schnell gefahren ist, hier werden lediglich die Durchschnittsgeschwindigkeit beziffert. Eine Pace Zeit für den jeweiligen gefahrenen Kilometer gibt es auch nicht, oder einen Überblick wo man wie schnell gefahren ist. Ebenso wurden die Ausdauereffekte nicht gewertet, lediglich 2:25 Minuten aufwärmen, wo sind die anderen 10 Minuten Fahrradfahren geblieben?
Wer keinen Sport betreibt oder nur eine grobe Übersicht sucht, für den wird es reichen, möchte ich aber wissen wie meine Rundenzeiten, Pulsbereiche, oder Geschwindigkeiten im Detail waren, guckt in die Röhre. Das kann jeder einfacher Tracker ab 30 Euro bedeutend besser.
Apps, Musik & Extras
Die Uhr bietet nur eingeschränkte Zusatzfunktionen. Musiksteuerung für das gekoppelte Smartphone funktioniert problemlos, ein interner Musikspeicher fehlt jedoch komplett. Ein praktisches Extra ist der Kamerafernauslöser, der herstellerübergreifend arbeitet. Auch Sprachassistenten wie Google Gemini lassen sich einbinden. Auf Features wie NFC-Zahlungen, EKG oder Blutdruckmessung müssen Nutzer verzichten, in dieser Preisklasse aber keine Überraschung.
Akku & Laden
Huawei bewirbt die Uhr mit einer Laufzeit von bis zu 13 Tagen. In der Praxis zeigte sich jedoch ein anderes Bild: Mit aktiviertem GPS und Benachrichtigungen sowie gelegentlichem Always-on-Display hielt die Uhr zwischen 3,5 und 5,5 Tagen durch. Wer Always-on konsequent nutzt, muss bereits nach 2–3 Tagen wieder laden. Der 350-mAh-Akku wird über ein magnetisches Pogo-Pin-Kabel geladen. Das ist funktional, wirkt aber im Vergleich zu kabellosen Ladeoptionen anderer Hersteller etwas altmodisch.
Vergleich mit ähnlichen Produkten
Im direkten Vergleich zu Mitbewerbern im Preisbereich unter 100 Euro fällt auf: Die CMF Watch 3 Pro punktet mit flüssiger Bedienung, modernem Design und stabiler Performance. Eine interessante Alternative ist die Amazfit Active 2, die aber 10–12 Tage Laufzeit, detailliertere Auswertungen (z. B. exakte Pulskurven, km-Splits) und eine umfangreichere Benachrichtigungsunterstützung (inklusive Bilder und Spracheingabe) bietet. Wer Wert auf detaillierte Fitnessdaten legt, ist dort deutlich besser aufgehoben. Wer hingegen ein schnelles System und einen cleanen Look bevorzugt, findet in der Watch 3 Pro die rundere Lösung.
Fazit
Die CMF Watch 3 Pro ist eine stilbewusste Alltagsuhr mit klarer Designsprache, schneller Benutzeroberfläche und soliden Basisfunktionen. Im Alltag überzeugt sie mit flüssiger Bedienung, zuverlässigen Benachrichtigungen und ordentlicher Telefoniefunktion. Auch das GPS wurde verbessert und liefert gute Ergebnisse für Freizeitnutzer.
Wer jedoch sportliche Daten ernsthaft auswerten möchte, stößt schnell an Grenzen: Kein Barometer, fehlende Höhenmessungen, eingeschränktes GPS in einigen Modi und eine schlichte App-Auswertung ohne Tiefe. Hinzu kommen Limitierungen bei Benachrichtigungen und eingeschränkte Zusatzfunktionen.
Unterm Strich bleibt eine Uhr, die sich für Nutzer eignet, die Design, Einfachheit und Geschwindigkeit schätzen. Sport-Enthusiasten und Statistik-Fans werden sich jedoch eher bei anderen Herstellern umsehen. Bedauerlich ist, dass im Vergleich zur Watch 2 Pro nur wenige echte Fortschritte spürbar sind.