Creality K2 Pro – massiv, schwer, flott und viel Druckfläche 600 mm/s², 300 x 300 x 300, Beheizte Druckkammer, WLAN, USB
Creality gehört zu den alteingesessenen 3D-Druckerherstellern, die es schon etliche Jahre gibt. Auch Creality muss sich mit der starken Konkurrenz seitens Bambu lab und Co. auseinandersetzen gelingt es der neuen K2 Serie? Speziell mit dem K2 Pro den wir testen konnten?
NerdsHeaven.de ist Teil des Amazon Partnerprogramm und eBay Partner Network. Wir verdienen Provision für qualifizierte Käufe über Links auf unserer Seite, ohne Mehrkosten für euch. Das hat keinerlei Auswirkung auf unsere Bewertungen.
Grundsätzlich sind diese technischen Details und Features des K2 Pro mehr oder weniger der aktuelle Standard aller Drucker, Neuheiten oder besondere Besonderheiten findet man hier so gesehen nicht. Auffällig ist aber das sehr schwere Gehäuse, das aus Vollmetall und Glasscheiben (Front, Seiten und Deckel) hergestellt wurde.
(RIFD Erkennung für das Filament)
Der Drucker ist entsprechend massiv verbaut und nicht ganz unhandlich. Der Aufbau bzw. ein Umstellen mit zwei Personen gestaltet sich daher leichter als alleine, ist aber natürlich auch alleine möglich.
Technische Daten zum Creality K2 Pro
Creality K2 Pro | |
Drucktechnologie | FDM (Fused Deposition Modeling) |
Bauvolumen (L×B×H) | 300 x 300 x 300 mm |
Max. Druckgeschwindigkeit | Bis zu 600 mm/s |
Max. Beschleunigung | Bis zu 20.000 mm/s² |
Bewegungssystem | CoreXY |
Extruder-Typ | Direct Drive Extruder (Apus Dual-Gear) |
Max. Düsentemperatur | ≤300 °C |
Düse | Gehärteter Stahl (Steel-tipped Tri-metal), 70 Watt Hotend |
Max. Heizbetttemperatur | ≤ 110 °C |
Max. Kammertemperatur | ≤ 60 °C (Aktiv beheizte Kammer) |
Filament-Durchmesser | 1,75 mm |
Unterstützte Filamente | PLA, ABS, PETG, PET, ASA, PLA-CF, PA-CF, PPA-CF |
Multicolor-Druck (Combo) | Bis zu 16 Farben mit Creality Filament System (CFS) einzeln oder auch als Bundle erhältlich |
Nivellierung | Intelligente Auto-Nivellierung (Smart Auto Leveling) |
Motoren | FOC Schritt-Servomotoren (X/Y-Achsen und Extruder) |
Überwachung | Dual AI-Kameras (Kammer und Düse) |
Konnektivität | Wi-Fi (2,4 Ghz), Ethernet (RJ45), USB-Laufwerk |
Speicher | 32 GB EMMC interner Speicher |
Bedienung | 4 Zoll Farb-Touchscreen |
Weitere Sensoren | RFID-Filament-Erkennung, Filament-Ende-Sensor, G-Sensor |
Software | Creality Print 5.0 |
Preis UVP | 899€ |
Der Creality K2 erscheint in 3 Versionen, dem K2, K2 Pro und K2 Plus. Das Plus und Pro Modell sind weitestgehend technisch identisch und bieten zudem das größte Druckvolumen. Das einfachste Modell der K2 Reihe besitzt weniger Features und das kleinste Druckvolumen.
es verzichtet auf folgende Features:
- Beheizte Druckkammer
- KI Kamera in der Düse für automatische Flussraten Anpassung
- RFID Leser
- vollständig metallische Rahmenkomponenten
Ausgepackt & Setup: fast schon Plug-and-Play
Wer den Karton des K2 Pro entgegennimmt, merkt schnell: Hier bekommt man ordentlich was auf die Waage. Das hohe Gewicht und der große Karton sind ein klares Indiz für die robuste Bauweise des CoreXY-Systems. Im Inneren ist alles sicher verpackt, mit viel Schutzmaterial, was aber auch etwas mehr Umverpackung bedeutet, das kennt man. Der Drucker an sich wiegt schon 23,7 kg.
Das Beste: Der Drucker kommt fertig montiert an. Du sparst dir den kompletten Aufbau und musst lediglich Kleinteile wie die Filamentzufuhr/Halterung und das Touch-Display anbringen. Das ist in wenigen Minuten erledigt.
Nach dem Anschalten fällt die eher längere Bootzeit auf, aber danach geht die eigentliche Inbetriebnahme erfreulich schnell und einfach. WLAN-Anbindung klappt intuitiv, und die Anmeldung des Accounts ist schnell erledigt.
(Größenvergleich zum Bambu Lab P1P)
Die Vorbereitung für den ersten Druck selbst ist dank automatisierter Prozesse entspannt: Autoleveling, Reinigen und der ganze Check-up benötigen zusammen etwa fünf Minuten. Das ist nicht extrem schnell, aber im Rahmen. Spart man sich das standardmäßige Kalibrieren des Druckbettes, gehts auch etwas schneller los. Da aber alles automatisiert erfolgt, steht dem eigentlichen Drucken nichts im Wege.
Das CFS System lag uns für den Test nicht vor, konnte in der Vergangenheit aber schon in Kombination mit dem Creality Hi getestet werden und zeigte das dieses System auch gut funktoniert, aber im Gesamten, wie alle mehrfarbigen Drucker, zeitlich deutlich aufwändiger ist und eine Menge Abfall produziert.
Bedienung und Software: Smart und Vernetzt
Die Bedienung über den Touchscreen des K2 Pro ist durchweg positiv. Der Touchscreen reagiert schnell und flott, was die Navigation sehr angenehm macht. Das Interface bietet eine gute Übersicht und ist logisch aufgebaut. Auch die Übersetzung ins Deutsche ist soweit gut gelungen, was unnötige Rätselraten erspart. Manchmal lässt sich das ein oder andere schwer lesen, da es scrollend integriert oder etwas abgeschnitten ist. Wen das stört, stellt am besten einfach auf Englisch um.
(Die Menüführung ist wie bei anderen aktuellen Creality Druckern)
Besonders komfortabel gestaltet sich die Anbindung zum PC. Hier hat Creality wirklich mitgedacht: Einfach die Slicing-Software Creality Print laden, starten und den Account einbinden. Der Drucker wird im gleichen Netzwerk direkt gefunden, was die Verbindung extrem bequem macht. Man kann also sofort mit dem Slicing und dem Senden der Druckaufträge beginnen. Das ist ein reibungsloser Workflow, den man sich von einem modernen Drucker wünscht.
Performance-Analyse: Schnelligkeit trifft auf Kinderkrankheiten
Der K2 Pro bewirbt sich als High-Speed-Drucker, und die Performance in Sachen Geschwindigkeit ist, je nach gewähltem Modell, tatsächlich sehr hoch. Das Versprechen der Schnelligkeit wird hier eingelöst.
Die ersten Ergebnisse zeigen jedoch, dass trotz der hohen Geschwindigkeit und des Potenzials noch Feintuning nötig ist:
-
Der obligatorische Benchy-Druck (21 min) war zwar gut, aber nicht überragend mit dem vorgefertigten geslicten Datei auf dem Drucker und dem beiliegenden 500 g weißen Creality Filament. Obwohl der Druck grundsätzlich gelungen war, zeigten sich am oberen Teil der Kajüte Wölbungen bzw. Beulen im Bereich des Türrahmens.
- Im Gegensatz dazu fiel der vorgeslicte Schaber (35 min) (scraper) im Druck ziemlich gut aus, ein Indikator dafür, dass die Grundeinstellung des Druckers für einfachere Geometrien und das verwendete Profil passen.
- Bemerkenswerterweise erfolgte die Qualitätssteigerung ohne komplizierte Parameteranpassungen. Lediglich der Wechsel zu einem anderen Filament in Verbindung mit einem neuen Slicing-Vorgang im Creality Slicer führte zu einem wesentlich besseren Druckergebnis. Die zuvor kritische Benchy-Kajüte war nun sauberer gedruckt und zeigte nur noch wenige Ungereimtheiten, die primär bei ungünstigem Lichteinfall auf das Schiffchen sichtbar wurden.
- Ein weiterer Testdruck in Form eines Fidget Toys (46 min)(ein in sich bewegliches rundes Teil) verlief zwar augenscheinlich erfolgreich, war aber nicht funktional: Die unterste Schicht war verschmolzen (Layer Fusion), wodurch das gedruckte Gelenk selbst mit viel Druck nicht drehbar war. Dieses Problem weist auf eine nicht optimale Kalibrierung der z-Achse (First Layer Z-Offset) oder eine unzureichende Betthaftung/Kühlung der ersten Schicht hin, was bei filigranen Mechanismen zu einer Verbindung der untersten Layer führt.
Weitere gedruckte Testmodelle
(Am Kopf sieht man wieder wunderschön wie die Filament Qualität entscheidend ist)
Zusammenfassend bietet der K2 Pro eine beeindruckende Geschwindigkeit, die Qualität bei komplexen Testmodellen wie dem Benchy und beweglichen Teilen deutet jedoch auf Kalibrierungs- und Profileinstellungen hin oder auf hochwertiges Filament, damit die Duckqualität auch stimmt.
Einige Anpassungen muss man manuell vornehmen, sei es die erste Schicht, die das Fidget Toy zur Nichtfunktion verdammte oder in einem weiteren Testdruck, wo der Tree Support deutlich zu fest am Objekt klebte. Beim obigen Kopf konnt eich den Tree Support sauber entfernen, ganz ohne Mühe wie es sein soll.
Für filigrane Modelle oder mechanische Teile & feine Komponente müssen Anpassungen vorgenommen werden Out of the box performt der K2 Pro da nicht zufriedenstellend.
Das unterstreicht, wie stark die Kombination aus Filament-Qualität und dem Herstellerslicer sowie kleinen Anpassungen die Performance des K2 Pro beeinflusst.
Automatismen und KI
Im Grunde muss man sich um nichts kümmern wenn man den Drucker nutzen will, lediglich die Modelle auswählen, eventuell ein paar Settings anpassen, slicen, übertragen und drucken lassen. Das Kalibrieren erfolgt automatisch das zuführen des Filamentes natürlich auch. Wie gut die integrierte Kamera das Filament und die Flusskontrolle im Griff hat, lässt sich für mich äußerst schwer ermitteln. Ich kann es ja nicht nachvollziehen. Gedruckt wurde alles anständig, Fehldrucke lagen im Testzeitraum nicht vor. Somit macht es eine Einschätzung dieser Features verdammt schwer.
Lautstärke: Kompromisse bei der Geschwindigkeit
Die Geräuschentwicklung des K2 Pro ist ein Faktor, der bei der Standortwahl berücksichtigt werden muss. Selbst bei geschlossener Gehäusetür ist der Drucker hörbar, da die Lüfter und die Kühlung aufgrund der hohen Druckgeschwindigkeiten stets präsent sind.
Dies macht das Gerät nichts für leise Umgebungen oder den direkten Betrieb im Wohn- oder Arbeitszimmer. Bei offener Tür steigt die Lautstärke deutlich an und kann als entsprechend nervtötend empfunden werden. Gefühlt ist der K2 Pro einer der lautesten Drucker, die wir in den letzten Jahren in die Redaktion bekommen haben.
Stromverbrauch: Ein Kraftpaket in der Aufheizphase
Der Creality K2 Pro ist ein leistungsstarker Drucker, und das zeigt sich auch in seinem Energiebedarf, insbesondere durch die integrierte aktive Kammerheizung. Die Nennleistung des Geräts wird vom Hersteller mit robusten 1300 W angegeben.
Spitzenverbrauch beim Start:
Der höchste Stromverbrauch tritt typischerweise in der Aufheizphase auf, wenn das Heizbett, die Düse (Hotend) und die aktive Kammerheizung gleichzeitig mit voller Leistung arbeiten. Hier können die Spitzenwerte kurzzeitig bis zu 950 W erreichen da das hochheizen des Druckbettes massiv viel Energie benötigt. Danach fällt der Verbrauch direkt rapide ab. Wird beispielsweise nur die Düse also das Hotend hochgeheizt werden nur 85 Watt benötigt.
Verbrauch im Betrieb und Leerlauf:
Sobald die Zieltemperaturen erreicht sind, pendelt sich der Verbrauch im durchschnittlichen Druckbetrieb (bei gehaltenen Temperaturen) in einem Bereich von 235 W bis 320 W ein.
Im Leerlauf (Idle), wenn der Drucker eingeschaltet, aber inaktiv ist, liegt der Verbrauch deutlich niedriger, beginnt beim Hochfahren bei etwa 12 W. Werden nur die Achsen bewegt bleibt es ebenso bei geringen 18 Watt.
Der K2 Pro mobilisiert für seine High-Speed-Performance und die aktive Wärmekontrolle viel Energie, das sollte man eventuell auch mit einkalkulieren, wenn man ihn im Dauerbetrieb nutzen möchte. Nicht, dass euch die Stromrechnung am Jahresende die Schuhe auszieht, gerade dann wenn man viele kleine Projekte startet und der Drucker oft das Druckbett und Düse aufheizen muss. Im Dauerbetrieb hält sich der Verbrauch ja noch inGrenzen.
Fazit/Einschätzung: Creality K2 Pro kaufen?
Durchweg wird hier ein gutes Gesamtpaket abgeliefert. Durch die 300 °C Düse könne auch komplizierte Materialien wie PETG, ABS und andere gedruckt werden. Dank beheizten Druckraums sollte es hier nur bedingt zu Problemen kommen: Hier müssen aber manuelle Anpassungen getätigt werden um auch auf zufriedenstellende Ergebnisse zu erhalten. Da unterscheidet sich der K2 Pro aber auch nicht von anderen Modellen. Letztendlich auch nichts Neues bei Creality, auch in der Vergangenheit waren die Settings nur rudimentär umgesetzt.
Für Anfänger und einem damit verbundenen schnellen einfachen Drucken ist der K2 Pro aber dennoch ziemlich gut geeignet.
Der Lautstärkepegel im Betrieb und der vielleicht auch der Energieverbrauch beim aufheizen könnten dem einen oder anderen zu viel sein.
Wirklich praktisch ist aber das große Druckvolumen, die massive Bauart und das Schnelle in Inbetriebnehmen, da hier nicht wirklich gebastelt oder gebaut werden muss. Softwareseite ist das System und der Drucker auch schnell eingerichtet und mit PC oder Handy flott verbunden.
Probleme gab es bei mir eigentlich nur beim Versuch, die interne Kamera anzusprechen, das könnte aber auch ein Problem in unserem abgesicherten Netzwerk sein.
Preislich, ja da ist noch Potential nach unten. Die nächsten Angebote warten aber sicher nicht mehr lange auf sich.