Creative Aurvana Ace 3 – MEMS Power für klanghungrige Ohren? xMEMS-Dualtreiber, breiter Codec-Support, Mimi-Personalisierung, adaptives ANC, LE Audio/Auracast, IPX5, Qi-Laden, App-EQ, MEMS-Mikrofone
Wenn der morgendliche Spaziergang wieder im Laubrascheln untergeht und ihr euch fragt, ob gute In-Ears nicht eigentlich als Alltags-Upgrade durchgehen sollten, kommen die Creative Aurvana Ace 3 ins Spiel. Ich kenne die Vorgänger gut genug, um neugierig zu sein – und die neue Generation wirkt auf dem Papier wie ein Technik-Puzzle, das bewusst übervoll bestückt wurde. Doch was steckt wirklich drin?
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Technik mit doppeltem Boden – inklusive MEMS-Erklärung
Die Ace 3 setzen auf ein xMEMS-Dual-Treibersystem, das einen Solid-State-Treiber mit einem dynamischen 10-mm-Treiber kombiniert. Genau hier wird’s spannend, denn MEMS (Micro-Electro-Mechanical Systems) funktionieren anders als klassische Treiber. Statt einer Spule und einer Membran arbeiten MEMS mit mikroskopisch kleinen mechanischen Strukturen, die elektrisch angesteuert werden. Das ermöglicht extrem präzise Bewegungen und damit eine feinere Auflösung von Höhen und Transienten. Gleichzeitig sind MEMS ultrakompakt, was dünnere In-Ears ermöglicht – ohne die üblichen klanglichen Kompromisse.
In der Praxis liefern MEMS-Treiber einen klaren, schnellen Hochtonbereich, während der dynamische Treiber den Bass übernimmt. Zusammen ergibt das einen Frequenzbereich von 5 bis 40.000 Hz, der technisch einiges verspricht.
Auf Codec-Seite gönnt Creative dem Modell nahezu alles, was Bluetooth hergibt: LC3, LDAC, aptX Adaptive und aptX Lossless sind an Bord, dazu LE Audio mit Auracast und Bluetooth 5.4. Eine breite Spielwiese, gerade wenn ihr hochwertige Streaming-Apps nutzt oder mobile Games spielt.
Alltag, App und Bedienung
Mit fünf Gramm pro Ohrhörer bleibt der Komfort hoch, und das Case liefert drei Zusatzladungen. Insgesamt sind so bis zu 26 Stunden drin, im Alltag aber eher etwas darunter – je nach Lautstärke und Codec. Qi-Laden und Schnellladen (zehn Minuten für rund 90 Minuten Musik) sind ebenfalls integriert. Die IPX5-Zertifizierung schützt beim Sport oder bei Regenschauern.
Die App bietet 15 EQ-Presets, zehn Bänder für eigene Einstellungen und die Mimi-Klangpersonalisierung, allerdings nur nach Registrierung. Die Touch-Bedienung ist flexibel anpassbar, nur der Low-Latency-Modus fehlt in den Zuweisungsoptionen. Die Trageerkennung ist zum Start etwas einseitig, funktioniert aber grundsätzlich.
Mikrofone, ANC und Klang
Drei MEMS-Mikrofone pro Seite sorgen für klare Sprachübertragung, nur die Gegenstelle klingt gelegentlich zu leise. Wind wird gut gefiltert, Umgebungsgeräusche bleiben reduziert wahrnehmbar.
Das adaptive ANC arbeitet leicht verzögert, filtert aber tieffrequente Töne zuverlässig. Stimmen und Straßenlärm werden ordentlich gedämpft, Tastaturanschläge nur etwas. Der Umgebungsmodus verstärkt Außenklang stark.
Klanglich lehnen sich die Ace 3 an die warmen Aurvana Ace Mimi an, kräftiger Bass, weiche Stimmen, sauber konturierte Mitten. Mit Mimi-Hörprofil gewinnt die Bühne merklich an Tiefe, wirkt aber bei zu hoher Intensität schnell harsch. Eine Einstellung zwischen 30 und 50 Prozent funktioniert am besten. Abhilfe kann auch ein Hörtest schaffen da dieser dafür sorgt das beste aus den In-Ears für euer Ohr herauszuholen
Einschätzung
Die Creative Aurvana Ace 3 kombinieren moderne MEMS-Technik mit breitem Codec-Support und einer erstaunlich flexiblen Klangpersonalisierung. Kleinere Schwächen bei Bedienung und Sprachansagen bleiben, aber der technische Mix wirkt durchdacht und lädt zum Feintuning ein. Wie steht ihr zur MEMS-Technik, wirklicher Fortschritt oder eher ein nerdiges Detail?






