EarFun Air Pro 4 Plus – Vollausstattung mit LDAC, Auracast und ANC für unter 100 Euro LDAC, aptX Lossless, Auracast, Bluetooth 6.0, Hybrid-Treibersystem
Die EarFun Air Pro 4 Plus bieten Hi-Res-Audio mit LDAC, hybrides 50-dB-ANC, Auracast, Multipoint, Game-Modus und bis zu 54 Stunden Laufzeit, zum Preis von rund 80 Euro. Damit liefern sie einen beeindruckenden Funktionsumfang in der Mittelklasse.
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Wer hätte gedacht, dass sich High-End-Audio mittlerweile auch in der 100-Euro-Klasse finden lässt? Mit den EarFun Air Pro 4 Plus bringt der Hersteller ein neues Paar True-Wireless-Kopfhörer auf den Markt, das mit Features nur so um sich wirft, von LDAC und Auracast über aktives Noise Cancelling bis hin zu Bluetooth 6.0 und aptX Lossless. Selbst bekannte Hersteller wie Soundcore bieten in diesem Preissegment nicht diese Ausstattung an.
Sitz, Passform & Halt
Die Hörer sind relativ groß und stehen im Ohr sichtbar hervor, was sie anfälliger für Windgeräusche macht. Mit den passenden Eartips sitzen sie solide, bei problematischen Ohren helfen Memory-Foam- oder maßgefertigte Tips vom Hörgeräteakustiker.
Für Sport sind sie nur bedingt geeignet, weil sie sich je nach Ohrform leicht herausdrücken könnten. Die Windreduzierung in der App brachte im Test keinen spürbaren Vorteil, die Bauform bleibt hier wohl der limitierende Faktor. Eine Reduzierung von Außengeräuschen wurde dennoch erzielt.
Hybrid-Treiber für satten Klang
EarFun setzt beim Klang auf ein Dual-Treiber-System aus einem ultraleichten Balanced-Armature-Treiber (FeatherBA) und einem 10-mm-Dynamiktreiber. Diese Kombination soll für klare Höhen und kraftvolle Bässe sorgen, ein Konzept, das man sonst eher in höherpreisigen Modellen findet.
Dank der neuen Nano Side-Fitted Acoustic Architecture (NSAA) sind beide Treiber so angeordnet, dass sich gegenseitige Interferenzen minimieren. Sie sind zudem um 11° angewinkelt. Das sorgt laut Hersteller für eine präzisere Wiedergabe und ein harmonisches Klangbild über das gesamte Frequenzspektrum.
Die Air Pro 4 Plus unterstützen Hi-Res Audio via LDAC, also bis zu dreimal höhere Datenraten als mit herkömmlichen Bluetooth-Codecs. Alternativ stehen aptX Lossless, aptX adaptive und der neue LC3-Codec (LE Audio) zur Verfügung. Letzteres sorgt für eine verbesserte Energieeffizienz und ebenso bessere Audioqualität. Das in Kombination mit dem neuen Bluetooth 6.0 Standard, der ebenso stromsparender ist, sorgt für eine ordentliche Akkulaufzeit bei kaum gesteigerten mAh Größen der Akkus.
Klang im Test
Ab Werk klingen sie etwas bassbetont und etwas verhangen, sodass Mitten und Höhen im Standardprofil weniger präsent wirken. Mit den wählbaren Presets in der App oder einem angepassten Custom-EQ lässt sich der Klang deutlich verbessern öffnen: Der Bass bleibt druckvoll, ohne zu dominieren, Stimmen klingen klarer, Details treten hervor und die Gesamtlautstärke wirkt höher.
Wie gesagt: die eigene Wahrnehmung wie Audio klingt, ist bei jedem Menschen anders ausgeprägt. Was ich im Test als gut befand, muss nicht jedem unbedingt gefallen.
Durchweg können die In-Ears aber mit den verbauten Treibern überzeugen und zeigen, was im unter 100€ Bereich möglich ist. Gerade, weil LDAC und Qualcomms Snapdragon Sound mit aptX vorhanden sind. Welche beispielsweise die Soundcore Liberty 4/5 Ableger aktuell nicht verwenden.
Das Dual-Treiber-Setup mit eigenentwickelter Balanced-Lösung plus 10-mm-Treiber (11° angewinkelt) liefert eine gute Dynamik und eine breite Bühne. Durch LDAC und aptX (inklusive Lossless/Adaptive) sind hochauflösende Streams natürlich prädestiniert, aber selbst ein normaler Spotify Stream kann überzeugen. LDAC klingt am besten, bleibt aber im Nahbereich am stabilsten.
QuietSmart 3.0: Active Noise Cancelling auf Top-Niveau
EarFun verspricht mit seiner QuietSmart-3.0-Technologie eine hybride, adaptive Geräuschunterdrückung um bis zu 50 dB. Damit sollen selbst Flugzeugkabinen oder Großraumbüros kaum noch zu hören sein.
Sechs Mikrofone analysieren das Umgebungsgeräusch 3000 Mal pro Sekunde und passen das ANC dynamisch an. Gleichzeitig verbessert KI-gestützte ENC-Technologie die Sprachverständlichkeit bei Anrufen, in Kombination mit cVc 8.0 entsteht so ein klarer, störungsfreier Klang, auch bei Wind oder Verkehrslärm.
Im Transparenzmodus werden Umgebungsgeräusche bewusst verstärkt, etwa für Gespräche oder beim Radfahren.
ANC Active Noise Cancelling im Betrieb
Gleichförmige, auch wiederkehrende Tieftöne wie Lüfterrauschen oder das Surren eines sehr lauten 3D-Druckers werden deutlich reduziert, subjektiv um etwa 80 bis 90 Prozent. Impulsive, höhere Geräusche wie Schlüsselklirren oder Stimmen dringen weiterhin durch, hier sind einzelne Mitbewerber teils etwas stärker. Gerade 600 Hz und 4000 Hz wurden nur bedingt in der Lautstärke.
Der zusätzliche Windmodus brachte im Test kaum Verbesserungen. Unterm Strich eignet sich das ANC sehr gut für Bahn und Flugzeug, erzeugt aber kein „Vakuum“. Hier ist immer noch der Sitz im Ohr entscheidend, wie gut dieser abschirmt und das ANC dann entsprechend funktioniert.
Transparenzmodus
Bei moderater Musiklautstärke werden Stimmen zuverlässig durchgelassen, sodass kurze Gespräche problemlos funktionieren. Steigt die Lautstärke der Musik, nimmt die Wirksamkeit des Transparenzmodus spürbar ab. Das adaptive, KI-gestützte Umgebungs-ANC arbeitet unauffällig, Sprachansagen sind auf Englisch. Die Windgeräuschunterdrückung zeigte auch im Transparenzbetrieb keinen großen Effekt im Vergleich zum normalen ANC Modus.
Mikrofonqualität beim Telefonieren
In ruhigen Umgebungen klingen Anrufe dank sechs Mikrofonen und KI-Filter klar und gut verständlich (für eine Bluetooth-Verbindung). In lauteren Szenarien tendiert die Filterung dazu, die eigene Stimme leicht „abzuschneiden“, während einzelne Störgeräusche gelegentlich durchkommen. Die Gesprächspartner verstehen euch grundsätzlich gut, wird es zu laut, wirkt es abgehackt. Mit einem passenden Standort und moderatem Umgebungspegel steigt die Verständlichkeit nochmals.
Bluetooth 6.0, Auracast & Multipoint
Die Air Pro 4 Plus setzen auf Bluetooth 6.0 und den neuen Qualcomm QCC3091-SoC. Das bringt nicht nur höhere Stabilität, sondern auch geringeren Energieverbrauch und bessere Reichweite. Besonders spannend: Auracast Broadcast Audio. Damit lassen sich Musik oder Podcasts an mehrere Empfänger gleichzeitig streamen. Das sogar unabhängig des jeweiligen Herstellers. Stellt euch vor ihr nutzt Auracast zu Hause und jeder, der ein kompatibles Audiogerät hat, könnte dem Broadcast beitreten, oder sinngemäß im Fitnessstudio das Gleiche.
Dazu kommen Google Fast Pair für Android, Multipoint-Verbindungen zu zwei Geräten gleichzeitig sowie ein Game-Modus mit 50 ms Latenz, der Audio und Bild nahezu verzögerungsfrei synchron hält. Ebenso wurde Microsofts Swift Pair integiert, das ähnliche wie Fast Pair für Google nur eben unter Windows eine extrem einfache Kopplung bietet.
Lange Laufzeit, drahtloses Laden und IP55-Schutz
Die Ohrhörer selbst schaffen bis zu 12 Stunden Wiedergabe, mit aktiviertem ANC immerhin 8 Stunden. Zusammen mit dem Ladecase ergibt sich eine Gesamtlaufzeit von 54 Stunden – inklusive Wireless Charging und Schnellladen (10 Min = 3 Std).
Das Case ist kompakt, magnetisch geführt und bietet USB-C-Anschluss. Dank IP55-Zertifizierung sind die EarFun Air Pro 4 Plus zudem gegen Staub und Wasser geschützt – also auch fürs Fitnessstudio oder Joggen im Regen geeignet.
App-Steuerung und Personalisierung
Über die EarFun-App lassen sich Klangprofile mit einem 10-Band-EQ individuell anpassen, Touch-Gesten neu belegen oder Firmware-Updates einspielen. Eine intelligente Trageerkennung stoppt Musik automatisch beim Herausnehmen der Ohrhörer.
Einschätzung
Die EarFun Air Pro 4 Plus bringen Features, die man sonst eher bei Modellen jenseits der 200-Euro-Marke erwartet. LDAC, Auracast, ANC, aptX Lossless, Game-Modus, 54 Stunden Laufzeit ist nicht nur auf dem Papier beeindruckend. Die Hybrid-Treiber liefern klanglich schon einen guten Start, entfalten ihr dasein aber bei den meisten Nutzern sicher erst mit dem Einsatz des Equalizers.
Für rund 80 Euro (mit Rabatt) bietet EarFun hier jedoch ein nahezu konkurrenzloses Gesamtpaket. Wenn Soundqualität, App-Steuerung und Tragekomfort passen, könnten die Air Pro 4 Plus zum Preis-Leistungs-Hit 2025 avancieren.
Wärt ihr bereit, günstigere Alternativen wie diese anstelle teurer Sony- oder Bose-Modelle zu probieren, oder bleibt ihr lieber bei den etablierten Premium-Marken?
