Google KI-Suchmodus startet in Deutschland Text-, Sprach- und Bildeingabe im Chat-Style, startet in über 40 Ländern
Google schaltet den sogenannten AI Mode seiner Suchmaschine ab dem 8. Oktober 2025 auch in Deutschland frei. Der Modus erweitert die bisher verfügbare KI-Zusammenfassung („AI Overview“) um interaktive Chatfunktionen, multimodale Eingaben und kontextbezogene Folgefragen. Damit geht Google einen weiteren Schritt in Richtung generativer KI-Suche – ein Ansatz, der international kontrovers diskutiert wird, insbesondere mit Blick auf mögliche Reichweitenverluste für Webseitenbetreiber.
Start in Deutschland und weitere Länder
Ab heute steht der AI Mode in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie in mehr als 40 weiteren Ländern zur Verfügung. Google erweitert den Funktionsumfang auf insgesamt 36 neue Sprachen. Noch nicht vertreten sind jedoch zahlreiche EU-Staaten. Der Roll-Out startet gestaffelt in Deutschland. Ob ihr das Feature schon nutzen könnt, seht ihr beim Aufruf über https://www.google.com/ai
Nutzer können den KI-Modus über die Google-Startseite, einen Tab auf der Suchergebnisseite oder direkt in der Google-App für Android und iOS aktivieren.
Funktionsweise des AI Mode
Der neue Modus arbeitet mit einem Verfahren, das Google als „Query-Fan-Out“ bezeichnet. Dabei wird eine Suchanfrage in mehrere Unterthemen zerlegt und parallel an verschiedene Quellen im Netz weitergeleitet. Auf diese Weise sollen umfassendere und präzisere Ergebnisse entstehen.
Im Unterschied zur KI-Zusammenfassung erlaubt der AI Mode mehrteilige und komplexe Fragen sowie kontextbezogene Folgefragen. Damit funktioniert die KI-Suche ähnlich wie ein Chatbot, bleibt aber eng mit den klassischen Suchergebnissen verknüpft.
Multimodale Eingabe und Verarbeitung
Der AI Mode ist multimodal aufgebaut und kann nicht nur Texteingaben, sondern auch Bilder und Audiodateien verarbeiten. Dadurch lassen sich Suchanfragen beispielsweise per Spracheingabe oder über hochgeladene Fotos stellen. Diese Erweiterung soll die Interaktion mit der Suchmaschine natürlicher gestalten und neue Anwendungsszenarien eröffnen.
Kritik: Auswirkungen auf Webseiten-Traffic
Der Rollout in Deutschland erfolgt vor dem Hintergrund einer weiterhin laufenden Debatte über die Folgen von KI-Suchsystemen auf den offenen Web-Traffic. Bereits seit der Einführung des AI Mode in den USA im Mai 2025 melden zahlreiche Online-Plattformen und Medienhäuser deutliche Rückgänge bei den Besucherzahlen, insbesondere aus der Google-Suche.
Berichte deuten darauf hin, dass Nutzer durch die in der Suchmaschine direkt angezeigten KI-Antworten seltener auf externe Seiten klicken. Webseitenbetreiber berichten von Trafficverlusten im zweistelligen Prozentbereich.
Google selbst weist diese Darstellung zurück. Hema Budaraju, Vizepräsidentin der Suchabteilung, bezeichnete die bisher vorliegenden Analysen als „unvollständig“. Genaue Zahlen zu Auswirkungen auf das Web-Traffic-Gesamtvolumen nannte Google bisher nicht und verweist stattdessen auf den „konstanten Search Traffic“ innerhalb der eigenen Plattform.
Auswirkungen auf die deutsche Medienlandschaft
Auch deutsche Online-Portale berichten seit der Einführung der KI-Zusammenfassungen über spürbare Veränderungen.
Die Entwicklung wird von Medienhäusern, Publishern und Branchenverbänden kritisch beobachtet. Die Frage, ob generative Suchsysteme den klassischen Besucherstrom im Web nachhaltig verändern, bleibt weiter offen.
Features des AI Mode
Der AI Mode erweitert die Google-Suche um mehrere neue Funktionen:
- Interaktive Suche: Mehrteilige, kontextbezogene und fortführende Fragen möglich.
- Multimodale Verarbeitung: Kombination aus Text-, Bild- und Audioeingaben.
- Generative Antworten: KI-gestützte Zusammenfassungen mit direkter Quellenverknüpfung.
- Nahtlose Integration: Zugriff über Google-Homepage, Suchergebnisseite oder App.
- Sprachsteuerung: Optional auch über Mikrofoneingabe bedienbar.
Einordnung
Mit der Einführung des AI Mode in Deutschland verfolgt Google seine Strategie, die klassische Websuche zunehmend mit generativer KI zu verschmelzen. Während das Unternehmen die Vorteile für Nutzer in den Vordergrund stellt, wächst die Sorge in der Medien- und Onlinebranche über die langfristigen Auswirkungen auf den offenen Informationszugang.