Huawei MatePad Pro 12.2 – Zwischen Glanzleistung und Kompromiss 2025er Edition, PaperMatte Display, 144 Hz, Stylus-Unterstützung
Ein technisch beeindruckendes Tablet mit kompromisslos mattem Display und starker Hardware – aber ohne offizielle Google-Dienste ein Gerät mit Ansprüchen an die Nutzer.

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Tablets sind oft glänzend – im wahrsten Sinne des Wortes. Wer schon mal versucht hat, bei direkter Sonneneinstrahlung eine Mail zu schreiben oder ein PDF zu lesen, kennt das Problem: Lichtreflexe, Spiegelungen, Augenrollen. Das Huawei MatePad Pro 12.2 (2025) will genau da ansetzen – mit einem matten OLED-Display, das nicht nur blendfrei, sondern auch farbkräftig und flüssig sein soll. Klingt nach einem Nischenprodukt? Nicht unbedingt, denn mit 144 Hz, Stylus-Unterstützung und Keyboard-Cover im Paket positioniert sich Huawei überraschend offensiv in der Oberklasse. Doch wie stark kann ein Tablet sein, das auf Google-Dienste verzichten muss?
Technische Daten zum Huawei MatePad Pro 12.2 2025
Huawei MatePad Pro 12.2 (2025) | |
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Display | 12,2 Zoll OLED, 2800 × 1840 Pixel, 144 Hz, PaperMat |
Prozessor | Kirin T920 (Octa-Core) |
Arbeitsspeicher | 12 GB RAM |
Speicher | 512 GB |
Betriebssystem | HarmonyOS |
Akku | 10.100 mAh |
Ladeleistung | max. 100 Watt USB-C |
Stift-/Tastaturunterstützung | Ja (Magnetic Stylus, Glide Keyboard via NearLink) |
Gewicht | ca. 609 g |
Besonderheiten | NearLink-Konnektivität, Anti-Reflex-Display |
Display und Verarbeitung
Das OLED-Panel mit PaperMat-Beschichtung gehört zweifellos zu den Highlights des Tablets. Reflexionen werden nahezu vollständig eliminiert – selbst bei direktem Licht. Inhalte wirken durch die matte Oberfläche angenehm ruhig, auch bei längerer Nutzung. Die Kombination aus hoher Auflösung, 144 Hz Bildwiederholrate und hoher Helligkeit von bis zu 2000 Nits sorgt für ein brillantes Bild – trotz der matten Oberfläche. Die Verarbeitung ist hochwertig, das Gehäuse stabil und kantig, ohne scharfe Übergänge. Bei rund 600 Gramm bleibt das Gerät angenehm mobil.
Leistung und System
Mit dem Kirin T920 siedelt sich das MatePad Pro leistungstechnisch im oberen Mittelklasse-Bereich an. Apps starten schnell, Multitasking mit geteiltem Bildschirm oder Fenster-Overlay läuft reibungslos. In Benchmarks liegt der SoC knapp unter einer Million AnTuTu-Punkten, das reicht auch für grafikintensivere Games. HarmonyOS 4 basiert optisch auf Android, wirkt aufgeräumt und flott. Allerdings fehlt weiterhin Google-Integration, was im Alltag immer wieder zu Einschränkungen führt.
Tastatur, Maus und Stift
Das Glide Keyboard wird magnetisch verbunden und nutzt Huaweis NearLink-Technologie zur kabellosen Kommunikation. Die Verbindung bleibt auch bei leichtem Abstand bestehen – ein Vorteil gegenüber klassischen Pogo-Pin-Systemen. Der separat erhältliche Huawei M-Pencil bietet drucksensitives Zeichnen, Kommentieren und kreative Modi wie „Ölmalerei“. Die Bedienung ist flüssig und präzise. Für produktive Aufgaben wie Notizen, Zeichnungen oder Textbearbeitung ergibt sich damit ein in sich geschlossenes Arbeitssetup.
Akkulaufzeit und Laden
Mit 10.100 mAh Kapazität kommt das MatePad Pro je nach Nutzung auf 11 bis 13 Stunden Akkulaufzeit. Das beiliegende 100-Watt-Netzteil erlaubt theoretisch sehr schnelles Laden – sofern das volle Potenzial auch abgerufen wird. In der Praxis schwankt die Ladegeschwindigkeit je nach Ladegerät deutlich: über 20 Watt hinaus muss ein passender Power-Delivery-Adapter vorhanden sein. Bei voller Leistung ist eine Ladung in unter einer Stunde möglich.
App-Angebot und Google-Ersatz
Die Huawei AppGallery deckt viele Standard-Apps ab, darunter TikTok, Telegram und Spotify. Fehlt etwas, wird oft auf Petal Search und APK-Quellen verwiesen. Diese bieten nicht immer die gleiche Sicherheit wie offizielle Stores. Alternativen wie Gspace oder der Aurora Store erlauben das Nachrüsten von Google-Apps – funktionieren aber mit Einschränkungen. Netflix z. B. läuft, kann aber bei Eingaben abstürzen. Das erfordert technisches Verständnis und eine gewisse Bereitschaft zur Eigeninitiative. Ein vollwertiger Google-Ersatz bleibt das nicht.
Vergleich mit Alternativen
In seiner Preisklasse konkurriert das MatePad Pro 12.2 mit Geräten wie dem Samsung Galaxy Tab S9+ oder iPad Pro 11 (2024). Während Huawei bei Displayqualität und Eingabemöglichkeiten mithalten kann, fehlt es an Software-Kompatibilität und Ökosystemanbindung. Vor allem produktive Google-Nutzer stoßen an ihre Grenzen. Die Konkurrenz bietet durchgängige Systemintegration – dafür aber weniger innovative Lösungen bei Reflexionsfreiheit und Stift-Möglichkeiten.
Fazit
Das Huawei MatePad Pro 12.2 (2025) ist ein starkes Gerät mit einem der besten matten Displays im Tablet-Markt, viel Speicher und durchdachter Eingabetechnik. HarmonyOS läuft rund, aber der Verzicht auf native Google-Dienste bleibt ein strukturelles Problem. Wer gewillt ist, Alternativen zu nutzen und Kompromisse bei App-Verfügbarkeit einzugehen, erhält ein vielseitiges Tablet mit kreativen Möglichkeiten. Für Nutzer ohne Technikaffinität oder mit starkem Google-Fokus ist es jedoch nur bedingt empfehlenswert.