Nothing Phone 3a Lite – Werbung und nicht löschbare Bloatware sorgen für Ärger 6,77″-OLED, 120 Hz, MediaTek Dimensity 7300, 5000 mAh, 50-MP-Kamera, Glyph-Interface
Das Nothing Phone (3a) Lite bringt solides Mittelklasse-Setup mit OLED-Display, Dimensity-7300-Chip und Glyph-Interface, sorgt aber durch Werbung und Bloatware für Unmut. Drei Meta-Dienste lassen sich nicht entfernen, und Lock-Screen-Ads sind ab Werk aktiv.
Es war nur eine Frage der Zeit, bis auch Nothing in die Monetarisierungsfalle tappt. Mit dem neuen Nothing Phone (3a) Lite führt der Hersteller nicht nur ein günstiges Smartphone mit schickem Design ein, sondern auch ein Konzept, das viele Fans auf die Palme bringt: Werbung auf dem Sperrbildschirm und nicht entfernbare Drittanbieter-Apps.
Technische Daten im Überblick
| Nothing Phone (3a) Lite | |
|---|---|
| Display | 6,77″ OLED, 120 Hz, bis 3.000 Nits |
| Prozessor | MediaTek Dimensity 7300 |
| RAM / Speicher | 8 GB RAM / 128 GB oder 256 GB UFS Speicher |
| Kamera hinten | 50 MP Haupt + Ultraweit + Makro |
| Frontkamera | 16 MP |
| Akku | 5.000 mAh |
| Laden | 33 W kabelgebunden |
| Betriebssystem | Nothing OS 3.5 (basiert auf Android 15) |
| Besonderheiten | Glyph-Interface, transparente Rückseite |
| Konnektivität | 5G, WiFi 6, Bluetooth 5.3, NFC, USB-C |
| Preis | ab 249 Euro (128 GB) |
Werbung beim Entsperren
Über das sogenannte „Lock Glimpse“-Feature, das beim Entsperren des Smartphones wechselnde Werbeanzeigen anzeigt, hatten wir bereits berichtet. Während diese beim normalen Phone (3a) noch standardmäßig deaktiviert sind, ist die Funktion beim Phone (3a) Lite ab Werk aktiviert. Wer das Gerät zum ersten Mal einschaltet, wird also direkt mit Anzeigen begrüßt. Immerhin lassen sich die Werbebilder über die Systemeinstellungen abschalten. Laut Nothing sollen sie nicht personalisiert sein, es würden also keine Nutzerdaten gesammelt.
Offenbar hofft der Hersteller auf den bekannten Effekt: Viele Nutzer ändern die Standardeinstellungen nicht – und so fließt Werbegeld. Ein Schritt, der für ein Unternehmen, das sich mit Designtransparenz und Nutzerorientierung positioniert, durchaus überrascht.
Bloatware trotz „Clean OS“-Versprechen
Noch mehr Kritik zieht die Entscheidung auf sich, das Nothing Phone (3a) Lite mit vorinstallierten Drittanbieter-Apps auszuliefern. Ganze sechs Stück sind es – darunter Facebook, Instagram und TikTok, die zwar deinstalliert werden können. Problematisch sind jedoch die Meta-Systemdienste (App Installer, App Manager, Meta Services), die sich nicht löschen, sondern nur deaktivieren lassen.
Nothing spricht offen davon, dass diese Partnerschaften zur Umsatzsteigerung beitragen sollen. Pikant daran: CEO Carl Pei hatte in der Vergangenheit genau solche Praktiken bei Samsung und Xiaomi kritisiert. Entsprechend heftig fällt die Reaktion der Community im offiziellen Forum aus – viele Fans sprechen von einem „Vertrauensbruch“ und vergleichen Nothing nun mit jenen Marken, von denen sich die Firma eigentlich abheben wollte.
Technisch solide, aber kein echtes Upgrade
Abseits der Kritik ist das Nothing Phone (3a) Lite technisch eng mit dem CMF Phone 2 Pro verwandt – also einem Modell der eigenen Budgetmarke. Das Gerät bietet ein 6,77-Zoll-OLED-Display mit 120 Hz und bis zu 3000 Nits Helligkeit, angetrieben vom MediaTek Dimensity 7300. Der 5000-mAh-Akku soll je nach Nutzung bis zu 47 Stunden Telefonie oder 22 Stunden YouTube durchhalten und lädt mit 33 Watt in rund 20 Minuten zur Hälfte auf.
Statt eines Teleobjektivs setzt Nothing auf eine 50-Megapixel-Hauptkamera und eine Ultraweit- sowie Makrolinse – solide Mittelklasse-Kost, aber kein Sprung nach vorn.
Glyph-Interface bleibt das Erkennungsmerkmal
Optisch bleibt Nothing seiner Linie treu: Das transparente Gehäuse mit dem bekannten Glyph-Interface auf der Rückseite bietet nach wie vor anpassbare LED-Signale für Anrufe, Benachrichtigungen und Timer. In Kombination mit dem minimalistischen Design hebt sich das Phone (3a) Lite visuell klar von der Masse ab – trotz seines Preises von 249 Euro (128 GB). Für 30 Euro Aufpreis gibt’s 256 GB Speicher.
Einschätzung
Das Nothing Phone (3a) Lite ist ein Paradebeispiel dafür, wie schmal der Grat zwischen „Einstiegsmodell mit Stil“ und „Marketingexperiment“ sein kann. Technisch ist das Gerät absolut solide, optisch sogar charmant – aber die Sperrbildschirm-Werbung und nicht entfernbare Meta-Dienste könnten das Vertrauen der Fans langfristig beschädigen.
Wie steht ihr dazu – würdet ihr Werbung auf dem Handy akzeptieren, wenn der Preis stimmt, oder ist das für euch ein absolutes No-Go?



