REDMAGIC 11 Pro – Flüssig gekühlt, heiß geliebt? 6,85″, AMOLED, 2688 x 1216, 144 Hz, Snapdragon 8 Elite Gen 5, 7500 mAh Akku, kabllos Laden, Android
Wenn ein Smartphone-Hersteller sein neues Gaming-Flaggschiff mit einem „wasserdichten Lüfter“ bewirbt, darf man gespannt sein. Das REDMAGIC 11 Pro will die Grenzen mobiler Leistung verschieben und bringt dafür eine Technik mit, die man bisher eher aus Gaming-Laptops oder der Playstation 5 kennt: echte Flüssigmetallkühlung im Inneren. Dazu kommen der brandneue Snapdragon 8 Elite Gen 5, ein neues BOE-X10-AMOLED-Panel, 520-Hz-Schultertasten und Features, die nach reinrassigem Gaming schreien.
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Wenn es einen neuen Qualcomm SOC gibt, gibt es auch ein neues Redmagic Gaming Smartphone. Das REDMAGIC 11 Pro bietet aber auch noch ein paar andere Features, außer das schnellste Android Smartphone zu sein.
(Angedeutete Flüssigkühlung auf der Rückseite)
Technische Daten des REDMAGIC 11 Pro
| REDMAGIC11 Pro | |
|---|---|
| Display | 6,85″ AMOLED, 2688×1216 Pixel, 144 Hz, 95,3 % Screen-to-Body-Ratio, 1.800 Nits, 3.000 Hz Instant Touch |
| Panel / Schutz | BOE X10 Panel, Corning Gorilla Glass, Aluminiumrahmen |
| Prozessor | Snapdragon 8 Elite Gen 5 4,6 GHz + RedCore R4 Gaming-Chip |
| RAM / Speicher | 12/16/24 GB LPDDR5T,256/512 GB/ 1 TB UFS 4.1 Pro |
| Kühlung | AquaCore Liquid Cooling, Liquid Metal 3.0, 13.116 mm² Vapor Chamber, wasserdichter 24.000 rpm TurboFan |
| Kameras | Hinten: 50 MP (OV50E40) + 50 MP Weitwinkel (OV50D40) + 2 MP Makro / Front: 16 MP UDC (OV16A) |
| Audio & haptisches Feedback | Stereo-Lautsprecher 1015A + 1115E, 0815 X-Achsen-Linear-Motor |
| Akku | 7.500 mAh, 80 W Schnellladen, kabellos unterstützt, 86 Min. bis voll |
| Laufzeit | ca. 12 h YouTube, 7,4 h Gaming (Genshin Impact) |
| Konnektivität | 5G, Dual-SIM, Bluetooth 5.4, NFC, Dual-GPS, USB-C 3.2 Gen 2 (Videoausgabe), 3,5-mm-Klinke |
| Sicherheit | Ultraschall-Fingerabdruck + Face Unlock |
| Schutzklasse | IPX8 (wasser- & staubresistent) |
| Software / KI | Android 16 / REDMAGIC OS mit Google Gemini-Integration |
| Gewicht | 230 g |
| Sonstiges | RGB-Beleuchtung, Schultertrigger (520 Hz) |
| Preis UVP | 699€ |
Testmethodik
Getestet wurde das REDMAGIC 11 Pro im Alltag und unter Last: Gaming-Sessions mit „Genshin Impact“, Video-Streaming, Fotoeinsatz und synthetische Benchmarks mit Thermalbeobachtung. Besonderes Augenmerk lag auf Kühlleistung, Displayqualität, Akkulaufzeit und Alltagsnutzen außerhalb des Gaming-Segments.
Optisch wieder schick
Grundsätzlich bleibt sich REDMAGIC sich seiner Optik ziemlich treu, bis auf ein paar neue Design Features wie die angedeutete Wasserkühlung auf der Rückseite, bleibt es recht schlank, ohne aufbauendes Kamerasetup, keine krass runden Gehäuseecken und einer im Gesamten erneut guten Verarbeitung.
Für Liebhaber klarer Fronten ist das REDMAGIC 11 Pro erneut ein Highlight, wie gewohnt stört keine Notch oder Loch mit Kamera die Front. Hier setzt man erneut auf eine Unter-Dispaly-Kamera.
Das Aluminiumgehäuse wirkt hochwertig, die Kanten sind angenehm flach, und trotz 230 Gramm liegt das Gerät sicher in der Hand.
Viel Leistung & Kühlung
Der neue Snapdragon 8 Elite Gen 5 ist der aktuell stärksten SoCs am Android Markt. In Kombination mit dem RedCore R4-Chip liefert das 11 Pro souveräne Spitzenwerte. Unter Antutu 11 reißt er einfach 3,9 Millionen Punkte im Benchmark ab. Mit aktiviertem Lüfter hält er diese immense Zahl auch beim zweiten und dritten Durchgang ohne signifikanten Leistungsverlust.
(Beleuchteter, aktiver, erstmals wasserdichter Lüfter)
Spiele wie „Genshin Impact“ oder „PUBG Mobile“ laufen daher dauerhaft mit stabilen 60 FPS, auf Wunsch sogar mit 120 Hz, wenn man es in der Vielzahl der Einstellungen des Game Space aktiviert. Welches Spiel dieses fps Boosten unterstützt, kann man aber leider aktuell noch mehr oder weniger an einer Hand abzählen.



(Heftige Performance ebenso bei der Lese- & Schreibrate)
Wie üblich wird erneut ein aktiver Lüfter in das Gerät verbaut, kombiniert mit der Metallflüssigkühlung, vergrößerte Vapor Chamber und anderen Anpassungen, ganz neu ist, da auch der Lüfter erstmals wasserdicht ist.
Trotz dieser beeindruckenden Technik merkt man unter Vollauslastung (15 Minuten CPU Stresstest, 100% Auslastung) schnell das der neue SOC auch wieder ein kleiner Hitzkopf ist. Die Oberflächentemperatur am Smartphone beträgt dann gerne mal bis zu 44 °C. Eine sichtbare Drosselung unter CPU-Stresstests ist messbar, nicht dramatisch, ebenso wenig spürbar. Das liegt auch daran, dass beispielsweise selbst ein Genshin Impact nur die Hälfte der Systemleistung benötigt und entsprechend das System niemals zu 100% auslasten kann.



(technisch spannende Kühlung, die Umsetzung diesmal aber nur solide)
Übrigens ist die sichtbare Wasserkühlung mit der blauen Flüssigkeit und den Luftblasen nur eine Makulator, also ein Gimmick auf der Außenseite. Funktional ist sie nicht.
(Deutliche Abwärme unter Vollast auf Front & Rückseite)
Beim vergangenen Modell, dem REDMAGIC 10 Pro war die Kühlleistung des Lüfters in Kombination mit der Flüssigmetallkühlung spürbar besser. Bei all den vergangenen REDMAGIC Geräten, die wir testen konnten, war es aber auch das erste Mal.
Das Kühlsystem arbeitet an sich aber recht leise und effizient. Lediglich die zweite Stufe des Lüfters kann auf Dauer nerven. Hörbar ist er definitiv.
Display & Bedienung
Das BOE-X10-AMOLED-Panel liefert satte Farben, hohe Kontraste und eine Helligkeit, die auch im Sonnenlicht überzeugt. Mit 144 Hz Bildwiederholrate und 3.000 Hz Touch-Abtastrate reagiert das Gerät schneller, als man tippen kann. Im Kern das, was andere auch beten, nur das man hier weiterhin auf ein LTPO Unterstützung verzichtet.
(Beim Display gibts nichts zu mosern, lediglich LTPO fehlt noch)
Die beiden jetzt auch beleuchteten Schultertasten arbeiten mit 520 Hz und sind präzise und beim Zocken, gerade bei Shootern wie COD, ein echtes Plus. Insgesamt fühlt sich die Bedienung so direkt an, dass jeder Fingertipp wie ein Mausklick wirkt. Dank flotter Anpassung kann man so die Settings auch schnell für das jeweilige Spiel anpassen.
RGB-Beleuchtung an Seitenrahmen, im Schriftzug, auf den Touchbereichen und dem Lüfter unterstreichen das Gaming-Design. Natürlich bleibt das wieder Geschmackssache, aber in dunklen Räumen wirkt es durchaus charmant.
Kameraqualität
Die 50-Megapixel-Dualkamera (Haupt + Ultraweit) liefert bei Tageslicht solide, detailreiche Aufnahmen mit neutraler Farbwiedergabe, in der Tiefe der Bilder fehlt es aber an Details, gerade bei Weitwinkelaufnahmen. Schwachlicht bleibt jedoch die Achillesferse: Der Dynamikumfang fällt sichtbar ab, und das Rauschen steigt. Teils sind die Bilde rauch schon leicht überbelichtet, farblich aber recht akkurat.
Je nach Modus schaltet sich aber auch gerne mal ein Filter ein, gerade beim Portraimodus, wenn ein Gesicht erkannt wird. Ab und an versagt der Autofokus, gerade dann, wenn man ein Selfie mit der Hauptkamera machen möchte. Die 2-Megapixel-Makrokamera bleibt, höflich gesagt, dekorativ und bietet kaum Mehrwert.
Die Unter-Display-Kamera (UDC) bleibt eine nette Spielerei. Für Videocalls reicht’s, für Selfies oft nicht. Je nach Sonneneinstrahlung sieht man sogar das Raster des Displays in den Aufnahmen. Wird es zu dunkel, ist die Unter Display Kamera kaum zu gebrauchen. Insgesamt liefert das Kamerasetup Mittelklasse-Niveau, solide, aber definitiv nicht auf Flaggschiff-Niveau. Der Schwerpunkt ist hier wie all die Jahre zuvor eben Gaming.
Akku & Ladeleistung
Der 7.500-mAh-Akku ist eine Ansage. Selbst mit aktiviertem Lüfter und hoher Displayhelligkeit hält das Gerät im Alltag locker einen Tag durch. Mit 80-Watt-Laden per Kabel ist es in etwas nach 86 Minuten wieder gefüllt. Erstmals wird auch induktives Beladen unterstützt.
Im Test hielt das REDMAGIC 11 Pro bei YouTube-Streaming rund 12 Stunden und bei intensivem Gaming rund 7,4 Stunden durch. Für ein Gaming-Phone mit dieser Power sind das ordentliche Werte. Wer nicht viel zockt, hat hier auf jeden Fall ein Gerät, das locker die 2 Tage normale Nutzung erreichen sollte.
Klang & Haptik
Die Stereo-Lautsprecher (1015A + 1115E) liefern kräftigen, klaren Sound mit ordentlicher Raumtiefe. Besonders beim Spielen kommen Explosionen und Effekte wuchtig rüber, ohne zu verzerren. Unterstützt wird das Ganze durch den 0815-X-Achsen-Linear-Motor, der Vibrationen präzise an Aktionen koppelt, das sorgt schon fast für Konsolenfeeling.
Software & Alltag
Das hauseigene REDMAGIC OS auf Basis Android 16 bleibt angenehm aufgeräumt und bringt mit Google Gemini erstmals KI-Unterstützung direkt ins System. Sprachsteuerung, Übersetzung und KI-Textfunktionen funktionieren zuverlässig.
Alltagstauglich ist das 11 Pro trotz seiner Gaming-DNA: Dual-SIM, 3,5-mm-Klinke, NFC, Bluetooth 5.4, Wi-Fi 7, Ultraschall-Fingerabdrucksensor, Face Unlock und Dual-Band GPS, alles da. Nur eine eSIM-Unterstützung fehlt, was 2025 eigentlich Standard sein sollte.
Alles funktioniert auch wie es soll, egal ob Wi-Fi 7 mit guten Durchsatzraten, Bluetooth oder die allgemeine Systembedienung. Gleiches gilt für die GPS Anbindung, die ohne Beanstandung funktionierte, Qualcomm typisch, mit einer Genauigkeit von 3 Meter.
Infos, wie lange und wie viele Android-Updates es geben wird, sind uns aktuell aber nicht bekannt. Theoretisch müssen 5 Jahre Sicherheits- und Systemupdates gegeben sein.
Vergleich & Einschätzung
Im direkten Vergleich mit Konkurrenzgeräten wie dem ASUS ROG Phone 8 Pro oder dem Black Shark 6 zeigt sich das REDMAGIC 11 Pro als innovativeres, aber auch kompromissbereites Gerät. Die Flüssigkühlung und der aktive Lüfter sind tatsächlich ein technischer (wiederkehrende) Meilenstein, die Leistung hervorragend, doch Thermalthrottling und die durchschnittliche Kamera bremsen das perfekte Gesamtbild.
Dafür verlangt der chinesische Hersteller aber auch keine Unsummen für seine Hardware. In Sachen Performance wird hier kein Millimeter an Kompromissen eingegangen. Und in diesem Segment bekommt man nichts Flotteres.
Fazit
Das REDMAGIC 11 Pro ist ein kompromissloses Gaming-Smartphone mit spektakulärer Technik, aber auch typischen Schwächen abseits des Ziels. Die Flüssigmetallkühlung ist kein Marketing-Gag, sondern bringt messbare Vorteile, solange man keine Wunder erwartet. Ganz im Gegensatz zur angedeuteten Wasserkühlung auf der Rückseite. Wer das Gerät vor allem zum Zocken nutzt, bekommt eine nahezu perfekte Mischung aus Leistung, Displayqualität und Spielgefühl. Mit dem schnellste für Android erhältlichen SOC.
Wer hingegen das beste Kamera-Phone oder ein Allround-Talent sucht, wird hier eher warm statt glücklich. Die Kamera ist mittelmäßig/solide, auf LTPO oder moderne Features wie eSIM muss verzichtet werden.

























