3i P10 Ultra Testbericht – ab 699€ – Viel Technik für unter 800 Euro 18.000 Pa Saugleistung, rotierende Mopps, Heißlufttrocknung
Ein robuster Allrounder mit vielen Funktionen, sinnvoller Automatisierung und viel Potenzial – solange man weiß, was er nicht kann. Der 3i P10 Ultra eignet sich vor allem für strukturierte Haushalte ohne extreme Engpässe oder Flüssigkeits-GAUs.

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Wenn ein Hersteller mit über 1100 Patenten im Gepäck einen Saugroboter für unter 800 Euro auf den Markt wirft, darf man sich ruhig mal die Frage stellen: Was bleibt davon in der Praxis übrig? Der 3i P10 Ultra will genau das Demonstrieren – mit solider Technik, KI-Erkennung, automatisierter Haarentfernung und warm trocknendem Wischsystem. Klingt nach Komplettlösung. Aber was taugt das Paket im Alltag? Wenn ihr das Video dazu sehen wollt, dann könnt ihr das hier▶️.
✅ Stärken | ❌ Schwächen |
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Sehr starke Saugleistung (18.000 Pa) | Kein Schmutzwasserbehälter im Saugroboter |
Gute Teppicherkennung und Mopp-Anhebung | Flüssigkeiten verteilen sich bei größerem Volumen |
Automatische Haarschneidefunktion in der Station | KI-Navigation mit gelegentlichen Aussetzern |
Umfangreiche App mit Live-Hinderniserkennung | Mopp-Anpressdruck etwas schwach an Rändern |
Trocknet Mopps mit 55 °C Heißluft | Keine ausfahrbare Seitenbürste für Ecken |
Große Wassertanks und Reinigungsmitteldosierung | Einzelne Übersetzungsfehler in der App |
Kompatibel mit Alexa & Google Home |
Technische Daten zum 3i P10 Ultra
3i P10 Ultra | |
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Saugleistung | 18.000 Pa |
Navigation | LDS-Lidar + Kamera + AI-Erkennung |
Wassertanks | 4 l Frischwasser / 4 l Schmutzwasser |
Mopptyp | 2 rotierende Mops, anhebbar (10,5 mm) |
Teppicherkennung | ja |
Reinigungstemperatur | Mopptrocknung bei 55 °C |
App-Funktionen | Kartenverwaltung, Raumplanung, Live-Erkennung, Zonenreinigung, AI-Modus |
Besonderheiten | TangelCut (automatischer Haarschnitt in Station), Videoübertragung |
Testmethodik
Getestet wurde der 3i P10 Ultra im klassischen NerdsHeaven-Test-Setup: Hartboden mit verteiltem Reis, Teppich mit strukturierter Oberfläche, Flüssigkeitstest (Kaffee) sowie Engpassnavigation zwischen Möbelstücken. Dazu kamen Dauerläufe über eine Woche hinweg im Alltagseinsatz. Die Auswertung erfolgte anhand der Reinigungsergebnisse, Kartengenauigkeit, Hinderniserkennung sowie Nutzerfreundlichkeit der App und Station.
Saugleistung und Wischen: Viel Kraft, mäßiger Druck
Mit 18.000 Pa Saugleistung liegt der P10 Ultra nominell etwas über vielen Konkurrenten, praktisch genügt bereits die mittlere Stufe für die meisten Einsätze. Hartbodenreinigung war im Test zuverlässig, bei Reis zeigten sich gelegentliche Schwächen an Kanten, da die Seitenbürste wenig Anpressdruck bietet.
Teppiche wurden sauber, selbst mit Struktur, obwohl feiner Schmutz in den tieferen Fugen nicht immer restlos entfernt wurde. Die Teppicherkennung erfolgt präzise, teils wird aber mit dem linken Mop der Rand abgefahren. Etwas ungewöhnlich ist auch die normale Bodenreinigung, da der Sauger auf den Teppich fährt und dort wendet, nicht vor dem Teppich.
Wischfunktion
Die beiden rotierenden Mops arbeiten ordentlich, zeigen aber bauartbedingt Einschränkungen an Rändern und Ecken. Die Mopptrocknung mit 55 °C funktionierte zuverlässig. Flüssigkeiten wurden teilweise durch die Kamera erkannt und rückwärts aufgenommen. Teils wurde aber nur die Hälfte des Fleckes aufgenommen, danach erneut frontal darüber gefahren.
Da die Frontbürste nicht angehoben werden kann, sammelte sich dort, in den großen Rädern und auch im Staubbehälter Flüssigkeit an. Dem rotierenden Mops verteilten den Kaffee leicht, da ja keine Flüssigkeit im Sauger aufgenommen werden kann. Auf einen Test mit gern beworbenen Ketchup-Flecken verzichte ich direkt. Das macht im Nachgang nur mehr Arbeit bei der Nachbereitung am Sauger.
Navigation und Kartenerstellung: Präzise, aber launenhaft
Der Lidar-Turm arbeitet zügig und präzise. Die Schnellkartografierung funktionierte einwandfrei. Zonen und Räume konnten zuverlässig getrennt werden, auch wenn der Roboter gelegentlich zwei Räume als einen erkennt, Was per App aber schnell angepasst werden kann.
Die Hinderniserkennung funktionierte meist gut, zeigte aber Aussetzer bei kleinen Objekten wie eher flache Ladekabel oder mit Engstellen.
Randnavigation war mal top, mal eher Kurvenfahrt. Ursache scheint nicht die Hardware, sondern die AI-gesteuerte Navigation zu sein, die sich je nach Szenario anders verhält. Hier hilft oft das manuelle Reinigen einzelner Zonen.
Station und App: Komfortabel mit cleverem Twist
Die Station ist funktional: 4-Liter-Tanks für Frisch- und Schmutzwasser, automatische Moppreinigung mit Heißlufttrocknung, Reinigungsmittelzufuhr, Staubabsaugung mit Haarschneidefunktion (TangelCut), ein echtes All-in-One-Design. Nur die Temperaturangabe beim Waschen fehlt, mit unserer Wärmebildkamera konnten wir aber sehen das es mit rund 36°C gereinigt wurde.
Die App ist aufgeräumt, funktional und bietet viele Optionen: Zonenreinigung, manuelle Kartentrennung, Sperrzonen, 3D-Ansicht, KI-Modus, Wartungsübersicht, alles dabei was man kennt.
Nur Kleinigkeiten wie einige unübersetzte Begriffe stören. Die Live-Erkennung (Schuh, Schmutz) funktioniert gut und liefert nachvollziehbare Infos wo Hindernisse oder Schmutz gefunden worden sind. Diese Bilder kann man anklicken und sieht dann genau, was die Kamera gesehen hat. Leider kann man das nicht mehr im Reinigungsprotokoll sehen.
(Hier sitzt ein kleines versenkbares Messer welches die Bürste von Haare befreit)
Fazit
Der 3i P10 Ultra ist ein durchdachter, leistungsstarker Saugroboter mit vielseitigem Setup. Große Wassertanks, zuverlässige Reinigung, automatische Haarentfernung. Die Navigation ist stark, aber nicht ganz fehlerfrei. Flüssigkeiten sollten nicht standardmäßig aufgenommen werden, dafür fehlt der Schmutzwassertank und Schmutzwasseraufnahme im Sauger selbst. Den rotierenden Mops sind von der Aufnahme von Flüssigkeiten ja stark begrenzt beziehungsweise würden diese ja durch die Rotation weiter im Raum verteilen. Wer diese Schwächen kennt und damit umgehen kann, bekommt viel Technik für aktuell rund 700 €.