ANBERNIC RG34XXSP ab 69€ – lets Flip again, wie ein Gamboy Advance SP! 3,4″ 720 x 480p, IPS, H700 Quad-Core, Analogsticks, Linux
Auch Anbernic bringt ein klappbare Retro Handheld Alternative auf den Markt. Verwirrung dürfte durch die Namensgebung 34xx entstehen, da es eher die 2024er Modelle beziffert und da es auch schon ein fast identisches Gerät unter dem Namen RG35xxSP zu finden gibt das wir bereits ausführlich getestet haben.

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Klappkonsole mit Retro-Charme und solider Technikbasis
Es gibt Momente, da wünscht man sich zurück in eine Zeit, in der Konsolen noch klobig, Spiele noch pixelig und Akkus noch wechselbar waren. Der Anbernic RG34XXSP weckt genau diese Nostalgie, mit einem formschönen Klappgehäuse, das unweigerlich Erinnerungen an den Game Boy Advance SP aufleben lässt. Doch unter dem Retro-Look steckt eine moderne Hardwarebasis, die mehr kann als nur Game-Boy-Spiele emulieren.
Verwirrung komplett
Sicherlich geht es nicht nur mir so, sondern allen anderen auch die Anbernic regelmäßig verfolgen und die unterschiedlichsten Modelle zumindest optisch auseinander halten können. War da nicht schon letztes Jahr ein SP Flip Modell zu finden? Ja, du liegst richtig: der RG35XXSP wurde letztes Jahr veröffentlicht und auch von uns ausführlich getestet. Jetzt schiebt Anbernic einen leicht veränderten RG34XXSP nach. Warum man beim Namen eine Gerätegeneration zurückgeht, versteht aber niemand von uns.
Wenig Neues
Die Hauptunterschiede sind ein minimal kleineres Display mit 3,4 Zoll, eine leicht angehobene Displayauflösung von 720 x 480 Pixel und scheinbar eine neue Faltachse aus Aluminium. Bei näheren Betrachten der technischen Daten stellt man fest: das war im 35XXSP auch schon verbaut.
Ein wirklicher Unterschied sind aber die beiden hinzugefügten Analogsticks, die durchaus für eine bessere Steuerung sorgen könnten, wenn sie denn gebraucht werden. Klassische Systeme wie NES, SNES oder MegaDrive kamen gut ohne aus, lediglich neuere PSX oder auch N64 Spiele könnten spürbar davon profitieren.
Der SOC also der altbekannte H700 Quad-Core mit 1,5 Ghz findet erneut Einsatz, bekommt aber immerhin nun 2 statt 1 GB RAM zur Seite gestellt. Da hat sich das neue Modell ja total gelohnt. Eine Upgradet Version oder 2025 Version hätte es als Namen vermutlich auch getan.
Analog Joysticks & Aluminium-Achse
Laut technischen Daten wurde ein Aluminium Klappmechanismus verbaut, dieser wurde in mehr oder weniger gleicher Form auch beim Vorgänger-Modell integriert. Also ist das auch keine neue Verbesserung. Das Gehäuse selbst ist aus Kunststoff, aber sauber verarbeitet, hier hat sich nichts verändert.
Zusammengeklappt passt das Gerät in fast jede Tasche, aufgeklappt präsentiert sich ein klassisches Gamepad-Layout. Ergänzt wird das Ganze durch Menü- und Funktionstasten sowie zwei kleinen Joysticks die es beim 35xxSP Modell nicht gab. Mit Steuerkreuz, A,B,X,Y-Tasten, Schultertasten und einem mittig sitzenden Start-/Select-Duo bleibt der Rest identisch.
3,4 Zoll IPS-Display mit 720 × 480 Pixeln
Beim Bildschirm setzt Anbernic auf ein 3,4 Zoll großes IPS-Panel mit einer Auflösung von 720 × 480 Pixeln. Für diese Displaygröße ergibt sich eine ausreichend hohe Pixeldichte, um Spiele scharf und kontrastreich darzustellen. Der Bildschirm ist zudem blickwinkelstabil und überzeugt mit kräftigen Farben, ideal für 2D-Titel, Pixel-Art oder Emulatoren von älteren Systemen.
Auch das Seitenverhältnis ist gut gewählt: Viele klassische Spiele werden nahezu formatfüllend dargestellt, ohne Verzerrung oder schwarze Ränder. Für die Darstellung von Handheld-Konsolen wie GBA, GB oder NeoGeo Pocket ist das Panel nahezu perfekt geeignet.
H700 Quad-Core liefert noch genug Power für Retro-Gaming
Im Inneren arbeitet ein H700 Quad-Core-Prozessor mit 1,5 GHz, der gemeinsam mit 2 GB LPDDR4 RAM eine solide Grundlage für Retro-Emulation bildet. Damit lassen sich Systeme wie NES, SNES, Mega Drive, Game Boy (alle Generationen) sowie PlayStation 1 und auch einige Dreamcast oder N64-Spiele zuverlässig abspielen. Dank der neuen Analogsticks stellen die meisten N64 Spiele nun auch keine Probleme bei der Bedienung dar.
Die Performance reicht für klassische 2D-Games absolut aus, bei 3D-lastigen Titeln oder höheren Emulatoren kann es jedoch zu Einschränkungen kommen. Gerade, wenn man sich an der PSP Emulation versucht. Hier können Titel wunderbar laufen, Hochkaräter wie God of War, wenn sie nicht per Einstellung auf 30 fps gebraucht werden, laufen zu langsam.
Drahtlose Verbindung: WLAN und Bluetooth
Für den RG34XXSP wurde auch an drahtlose Konnektivität gedacht: Mit Dual-Band-WLAN (2,4 & 5 GHz) ist das Gerät fit für stabile Netzwerkverbindungen beispielsweise für Dateitransfer, Retro-Achievements oder das Streaming oder gar Updates. Zwar fehlt die Power für Game-Streaming von PC oder Cloud, doch im Retro-Kontext ist das Feature praktisch. Zumal man den Display-Formfaktor natürlich nicht vergessen darf.
Bluetooth 4.2 erlaubt zudem die Nutzung externer Controller praktisch, wenn man zu zweit spielen möchte.
Akkulaufzeit und Energieversorgung
Der 3300 mAh starke Lithium-Polymer-Akku sorgt für eine ordentliche Laufzeit. Je nach Nutzung und Displayhelligkeit lassen sich 5 bis 7 Stunden Spielzeit realistisch erreichen. Geladen wird wie gewohnt über einen USB-C-Anschluss, der sich an der Unterseite befindet. Eine Schnellladefunktion fehlt zwar, dafür ist das Gerät im Standby sehr sparsam.
Das mitgelieferte Betriebssystem basiert wie bei vielen Anbernic-Modellen auf einem offenen Linux-System – mit verschiedenen Frontends zur Spielauswahl, Save States, Emulator-Einstellungen und vielem mehr. Alternativ lassen sich auch andere Betriebssysteme auf SD-Karte flashen, etwa GarlicOS oder JELOS, sofern unterstützt.
Fazit/Einschätzung: Retro-Handheld mit Stil und Substanz
Der Anbernic RG34XXSP liefert ein charmantes Gesamtpaket aus Retro-Design, stabiler Klappmechanik und solider Hardware. Das IPS-Display ist für Retro-Titel ideal abgestimmt, der H700-Prozessor liefert genug Leistung für die meisten Klassiker, und die Aluminiumachse sorgt für ein langlebiges Scharniergefühl.
Wer auf PS2- oder GameCube-Emulation hofft, wird enttäuscht, doch für alles bis zur N64, PS1 und PSP mit kleinen Einschränkungen, reicht der kleine Klapphandheld problemlos aus. Gerade in der Kombination mit den neuen Analogsticks und dem praktischen faltbaren Formfaktor und Drahtlosfeatures ergibt sich ein rundes Gerät für unterwegs oder als Sammlerstück.
Für Vorbesitzer des RG35XXSP wird der Umzug auf den RG34XXSP wohl eher nur in seltenen Fällen stattfinden: dafür liegen einfach schlicht zu wenige echt Neuerungen vor, wenn man die beiden Analogsticks außen vor lässt.