eufy S4 Max ab 1099€ – Autarke Heimüberwachung mit KI und Kabel 4K + 2K Triple-Kamera, 360° PTZ, lokale KI, lokale Speicherung
Viel Technik, wenig Cloud, keine Abo-Kosten – das S4 Max ist ein kluger Wachturm für technikaffine Eigenheimbesitzer. Bleibt nur die Frage: Reicht das WLAN-Modul wirklich bis zur Gartenhütte?


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Der Gedanke, sich ein Überwachungssystem ins Haus zu holen, sorgt bei manchen für ein mulmiges Gefühl – nicht wegen der Kameras, sondern wegen der Daten. Cloud-Zwang, Abo-Fallen und mögliche, datensaugende Anbieter machen aus dem Heimschutz ein digitales Risiko. Anker alias eufy will das nun anders lösen: Mit dem eufy S4 Max gibt es ein neues NVR-System, das auf lokale Intelligenz statt Datenauslagerung setzt – samt vier Kameras, 360-Grad-Rundumsicht und ganz ohne Cloud-Knebel.
Lokale Intelligenz statt Cloud
Das Herzstück des Systems hört auf den Namen EdgeAICore – ein NVR (Network Video Recorder), der nicht nur aufzeichnet, sondern analysiert, reagiert und interpretiert. Ganz ohne Internetverbindung, Cloud-Anbindung oder monatliche Zahlungsverpflichtungen. Dafür werkelt im Inneren ein achtkerniger Prozessor mit NPU, der laut Hersteller 6 TeraOPS Leistung abliefert – das reicht, um Menschen von Katzen und harmlose Postboten von potenziellen Einbrechern zu unterscheiden. Ob’s auch zwischen Joggern und Paketdieben differenzieren kann? Die Praxis wird’s zeigen.
360 Grad und ein bisschen Zoom
Das mitgelieferte Kamera-Set besteht aus vier S4 Max Einheiten, die jeweils drei Sensoren vereinen: Eine 4K-Weitwinkelkamera mit 122° Sichtfeld sitzt fest im Gehäuse, während eine PTZ-Kamera mit 2K-Auflösung rotieren darf – mit achtfachem Zoom und 360-Grad-Drehung. Die Kombination soll tote Winkel verhindern und sorgt für eine maximale Reichweite von bis zu 50 Metern bei der Objekterkennung. Die Nacht wird dabei nicht ausgelassen: Neben klassischer IR-Nachtsicht gibt es farbige Nachtsicht, wenn es richtig ernst wird.
Anschluss per Kabel – oder irgendwann auch per WLAN
Die Verbindung erfolgt via Power over Ethernet (PoE), was Strom und Daten in einem Kabel bündelt. Für Standorte ohne strukturierte Verkabelung soll im Sommer ein optionales WLAN-Modul nachgereicht werden – wann genau, bleibt vage. Aktuell heißt es: Kabel raus oder warten.
Mit dem NVR lassen sich bis zu 16 Kameras aus dem eufy-Ökosystem einbinden. Dank Live Cross-Cam Tracking folgt das System Bewegungen kamerübergreifend – nicht perfekt, aber smarter als bloßes Umschalten. Interessant wird das vor allem bei größeren Grundstücken oder gewerblichen Umgebungen, wo es auf nahtlose Überwachung ankommt.
Warnen, blinken, schreien
Die integrierte KI erkennt Bewegungsmuster, Verhalten und Objekttypen – und reagiert entsprechend. Sirene, rot-blaue Warnlichter oder einfach nur ein kurzes Aufleuchten: Je nach Stufe der siebenstufigen Bedrohungsanalyse wird zwischen freundlich winkender Oma und Einbrecher mit Brecheisen unterschieden. Dank Zwei-Wege-Audio kann man auch selbst dazwischenfunken – ob man will oder nicht.
Speicher, wie er sein sollte
Ab Werk stehen 2 TB Speicherplatz bereit – verschlüsselt und lokal. Wer mehr will, kann auf bis zu 16 TB aufrüsten. Die Bedienung erfolgt via eufy-App oder über das neue eufy Smart Display (8 Zoll, 199 €), das vier Live-Kameras gleichzeitig zeigen kann. Ideal fürs Regal, weniger ideal für Datenschutz-Puristen, da es auf Android-basiert. Die Bilder lassen sich auch nach Schlagwörtern durchsuchen – etwa „Fahrrad“, „schwarzes Auto“ oder vermutlich auch „der Postbote mit dem komischen Hut“.
Kein Cloud-Zwang, aber auch kein Schnäppchen
Mit einer UVP von 1299 € bewegt sich das S4 Max im Bereich semiprofessioneller Systeme. Wer bis zum 22. Juni vorbestellt, bekommt laut Hersteller 200 Euro Rabatt. Danach bleibt nur der reguläre Preis – oder ein gelegentlicher Deal im Rahmen künftiger Sales. Zum Lieferumfang gehören der NVR, vier Kameras und ein Grundstock an Kabeln – Netzteil, Wandhalterungen, Bohrschablonen inklusive. Ein Netzteil für die globale Version ist ebenfalls vorgesehen.
Einschätzung
Ein konsequentes System für alle, die genug vom Cloud-Geflimmer haben – mit starkem Fokus auf lokale Intelligenz, leistungsstarker Hardware und solider Kameratechnik. Für die typische Eigenheim-Sicherung fast schon überqualifiziert, für Smart-Home-Fans aber genau richtig. Der hohe Einstiegspreis schreckt ein wenig ab, dafür bleiben die Daten da, wo sie hingehören: bei euch.