Geekom A9 Max im Test – Mini-PC mit High-End-Ambitionen AMD Ryzen AI 9 HX 370, 32 GB DDR5, 2 TB SSD, Windows 11 Pro
Der Geekom A9 Max ist ein leistungsstarker Mini-PC mit AMD Ryzen AI 9 HX370, Radeon 890M-GPU und 32 GB LPDDR5-RAM und sehr flotter 2 Terrabyte SSD. Trotz kompakter Bauweise liefert das System eine sehr hohe Rechenleistung bei geringem Stromverbrauch
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Oh ein neuer Mini PC? Auf den hab ich tatsächlich mit sehr viel Vorfreude gewartet. Die neue AMD CPU Generation der Strix Point Familie, der Ryzen 9 AI HX 370 bietet natürlich Leistungssteigerungen zu den vorherigen Serien und setzt auf das XDNA 2 Engine und die NPU kann so theoretisch 77-80 TOPS an Daten scheffeln.
Die rohe Rechenleistung der CPU liegt bei 50 TOPS. Gerade der Fakt, dass kommende Handhelds diesen SOC auch benutzen, macht es für mich um so spannender zu wissen, was an Leistung drin steckt und wie er sich beispielsweise gegen eine Z2 Extreme schlägt.
Technische Daten im Überblick
Geekom A9 Max | |
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Prozessor | AMD Ryzen AI 9 HX370, 12C/24T, bis 5,1 GHz, 4 nm |
Grafikeinheit | Radeon 890M (RDNA3, 16 CUs, 3100 MHz) |
Arbeitsspeicher | 32 GB LPDDR5X, 5600 MHz, Dual-Channel |
Massenspeicher | 2 TB NVMe SSD (PCIe 4.0), zusätzlicher M.2-Slot (2230) |
Anschlüsse | 2× HDMI 2.1, 2× USB 4.0, 2× USB 3.2 Gen 2, 1× USB 2.0, 2× LAN 2,5G, SD-Slot, Audio-Kombi |
Netzwerk | Wi-Fi 7, Bluetooth 5.2 |
Betriebssystem | Windows 11 Pro |
Abmessungen | 13,1 × 13,1 × 4,9 cm |
Gewicht | ca. 650 g |
Leistungsaufnahme | 10–80 W (je nach Nutzung) |
Preis | 999 € |
Design und Verarbeitung
Mit einer Kantenlänge von etwa 13 cm und weniger als 5 cm Höhe zählt der Geekom A9 Max zu den kompakten, handlichen aber sehr leistungsstarken mini Desktop-PCs seiner Klasse. Das Aluminiumgehäuse wirkt hochwertig und wird dank guter, interner Lüftung, kaum warm. Allerdings ist die Oberfläche des Gehäuses etwas Kratz empfindlich. Optisch steht er aber sehr schlicht und doch etwas elegant im Regal. Anders als anderen Ablegern sieht man ihm die solide Gamingtauglichkeit nicht direkt an.
Anschlüsse im Überblick:
- 2× HDMI 2.1 (bis 4K @ 120 Hz)
- 2× USB Typ 4.0 (40 Gbit/s, eGPU-kompatibel, 1x PD Stromversorgung)
- 2× USB 3.2 Gen 2, 1× USB 2.0
- 2× LAN (2,5 Gbit/s)
- 3,5mm Klinke
- SD-Kartenslot, Klinke, Kensington-Lock
Die Stromversorgung erfolgt über das mitgelieferte 120-Watt Rundstecker Netzteil oder alternativ auch über einen USB-C PD Port auf der Rückseite, sofern ein passendes Netzteil vorliegt. Alle USB-Ports, HDMI Anschlüsse und Konnektivität wie WLAN oder Bluetooth liefen ohne Probleme unter Windows und Linux.
Der mini PC wird mit Windows 11 Pro ausgeliefert, kann aber ohne Probleme auch mit einer Linux Distribution wie Batocera, Bazite oder ähnlichen Oberflächen bequem gestartet werden. Eventuell muss dafür aber Secure Boot im BIOS ausgeschaltet werden, das BIOS selbst ist aber gesperrt und lässt nur ein paar wenige rudimentäre Einstellungen zu.
Hardware und Ausstattung
Im Inneren arbeitet der AMD Ryzen AI 9 HX370, ein 12-Kern-Prozessor (4x Zen 5, 8x Zen 5C) mit 24 Threads und bis zu 5,1 GHz Boost. Er wird in 4 nm gefertigt und verfügt über eine integrierte Radeon 890M-GPU auf Basis der RDNA3-Architektur.
Weitere Komponenten:
- 32 GB LPDDR5 RAM (5600 MHz, Dual-Channel) 2/2
- 2 TB PCIe 4.0 NVMe-SSD
- freier Erweiterungsslot M.2 2230
- Wi-Fi 7, Bluetooth 5.2
- Windows 11 Pro (vorinstalliert & lizenziert)
Der Arbeitsspeicher ist austauschbar und kann wie die SSD bei Bedarf aufgerüstet werden. Wer nur bedingt mehr Speicherplatz benötigt, kann den freien M.2 2230 Slot einfach belegen.
KI Performance
Das verbaute oder integrierte XDNA 2 Engine liefert mit der NPU (Neuronale Prozessoreinheit) eine Leistung von bis zu 50 TOPS, die KI Leistung beträgt 77-80 TOPS (Tera Operations per Second). Somit können KI/AI gestützte Anwendungen auf wesentlich mehr Rechenleistung zurückgreifen, wenn man beispielsweise Co-Pilot, das in Windows integriert wurde, nutzt.
Leistung und Benchmarks
Im Alltag überzeugt der Mini-PC durch hohe Systemleistung und schnelle Reaktionszeiten. Auch Multitasking oder Bild- und Videobearbeitung sind problemlos möglich. Windows 11 Pro ist lizenziert und registriert und konnte auch ganz normale Updates empfangen. Das System ist ohne Schadsoftware in den Partitionen ausgeliefert worden.
Die 2 TB SSD performt sehr gut, mit ~7/6 GB beim Lesen und Schreiben gibt es wohl kaum großartige Verbesserungen mit einer anderen hochwertigeren SSD.
Benchmark-Ergebnisse:
- Cinebench 2024: 980 Punkte Multi / 118 Punkte Single
- Geekbench 6: 14.968 Multi / 2.929 Single
- 3DMark Firestrike: 8.603 Punkte
- 3DMark Timespy: 3.731 Punkte
- 3Dmark Rtracing: ~60 FPS
- SSD: 7 GB/s lesen, 6 GB/s schreiben
Damit erreicht der A9 Max etwa das Leistungsniveau moderner Mittelklasse-Desktops und steht deutlich stromfressenden Desktop Alternativen kaum nach.
Gaming-Performance
Die integrierte Radeon 890M ermöglicht flüssiges Spielen in Full HD, sofern man die Grafikdetails anpasst. Durchweg ist sie flotter als die 780M Generation davor, gerade bei Raytracing performt sie spürbar besser.
(Der Blick auf den Windows Desktop mit installierten Programmen und Spielen)
Hier hat man hier auch eine Menge Potenzial beim Zocken. Full-HD ist selten ein Problem, selbst bei Cyberpunkt 2077 nicht. Die Details werden, mal abseits vom extrem gut angepassten Doom Engine das in Ultra Nightmare Butterweich läuft (Doom: Eternal, ohne Raytracing), eher im niedrigen oder mittleren Bereich ausfallen.
Beispiele aus dem Test:
- Doom Eternal: 60 FPS (1080p, Ultra Nightmare Details, ohne Raytracing)
- 35-40 FPS mit Raytracing
- Quake II RTX: 36 FPS (720p, Raytracing aktiv)
- Cyberpunk 2077: 45 FPS (1080p, mittlere Details, FSR 3 aktiv)
- Stalker 2: 40–50 FPS (1080p, niedrige Details, FSR)
- Spider-Man Remastered: 30–60 FPS je nach FSR Einstellung, hohe Details, inkl. Raytracing
Hier kann AMDs FSR schon stellenweise ordentlich helfen, kann aber auch dazu führen, dass man leichte Latenzen beim Spielen spürt. Ich persönlich nutze FSR dann eher bei Spielen, wo es nicht auf Reaktionsgeschwindigkeit ankommt, wie beispielsweise Titan Quest 2, das aufgrund des Unreal 5 Engine auch nur bedingt gut mit 25 FPS in FHD und niedrigste Details ohne FSR läuft, mit FPS liegen wir bei ~55-60 FPS.
Und im Vergleich zu einem Z2 Extreme?
Technisch unterscheiden sich beide CPUs schon voneinander, rein gemessen an der Anzahl der Kerne und Threads. Die 890M GPU sitzt allerdings auf beiden Chips. In Single Core Benchmarks ist der HX 370 5-7 % schneller als der Ryzen Z2 Extreme, unter Multicore Anwendungen 24-32% je nach Anwendung. Dies ergibt sich klar aus 8 vs 12 Kernen und höherer Taktrate bzw. höherem TDP.
Da die GPU aber identisch ist, macht es heruntergebrochen auf die meisten Spiele gerade mal 3-5 Frames mehr aus, stellenweise mal 10. Überragend ist hier natürlich anders, vor allem wenn man den Aufpreis vom Z2 Extreme zum HX 370 sich anschaut oder es mit erhältlichen und kommenden Handhelds vergleichen möchte.
Der günstigste Z2 Extrem Handheld ist aktuell der ASUS Xbox ROG Ally der bei 899€ beginnt. Andere angekündigte oder bereits verfügbare HX 370 Modelle starten bei ~1500€ aufwärts. Sei es der GPD Win Mini 2025 oder ein OneX Player X1Pro. Mächtig viel Geld für nur bedingt mehr Gaming Performance, auch wenn es krass ist mobil soviel Power zu haben.
By The Way: der Z1 Extrem ist übrigens auch gerade mal nur ~16% langsamer als der Z2 Extreme. Hier machts vielleicht Sinn wenn man einen Handheld sucht und nicht gerade 800 bis 900€ ausgeben will, auf die alte Z1 Extreme Generation zu setzen, wie beispielsweise den Asus ROG Ally Z1 Extreme.
Kühlung, Lautstärke & Stromverbrauch
Die Kühlung des A9 Max ist ein Highlight. Selbst bei längeren Belastungstests blieb die CPU unter 90 °C. Die rückseitige Kühlung ist meist nicht wirklich hörbar, wer das System auslastet, wird den Lüfter dann aber auch mal öfters wahrnehmen, als störend empfand ich es aber nicht. Ich hatte schon wesentlich lautere mini PCs im Test.
Wirklich gut fand ich auch die eher geringe Abwärme auf der Rückseite und das durchaus in Zimmertemperatur vorliegende Gehäuse, hier arbeitet der Lüfter im Inneren ziemlich gut.
Das beiliegende Netzteil könnte maximal 120 Watt stemmen, das braucht das System aber nicht ansatzweise.
Messwerte im Betrieb:
- Leerlauf: 10–18 W
- Office/Streaming: 20–30 W
- Gaming/Vollast: 70–80 W
- Somit hat man ein schon recht potentes kleines Emulations- oder Gaming Setup das kaum mehr als 80 Watt Gesamtleistung an Strom zieht.
Aufrüstbarkeit und Wartung
Die Unterseite ist verschraubt und leicht zu öffnen. Hier müssen die 4 Gummifüße entfernt und die darunter liegenden 4 Schrauben entnommen werden. Dann erblickt man eine Metallplatte inklusive verschraubter Antennen, die ins Innere unter die SSD zum WLAN/Bluetooth Chipsatz führen.
Damit man sich nicht mehr Arbeit als benötigt macht, sollte man die 2 Metallplatten mit den Antennenkabeln auf der Oberseite mit den Antennen abschrauben. Danach hat man Zugriff auf die 2 TB große 2280 NVMe SSD, darunter auf die WLAN/Bluetooth Karte, links davon einen freien 2230er SSD M.2 Slot zum Erweitern und wiederum links davon die beiden belegten RAM Steckplätze
Arbeitsspeicher und SSD lassen sich tauschen, außerdem steht ein zusätzlicher M.2-Slot bereit. Eine VESA-Halterung liegt bei, mit der sich das Gerät hinter einem Monitor befestigen lässt.
Fazit
Der Geekom A9 Max kombiniert starke Rechenleistung mit leiser Kühlung und hoher Effizienz. Für Office, Multimedia und leichtes Gaming oder High End Emulationen ist der Mini-PC bestens geeignet. Die Ausstattung ist modern, die Verarbeitung hervorragend, nur der Preis positioniert das Gerät klar im Premiumsegment, das liegt aber eher an AMD als am Hersteller selbst. Bedenkt man was einige für die kommenden HX 370 Handhelds verlangen werden.
Markus W.
14.10.2025, 17:59Advanced Bios freischalten: STRG-H und Endf/Del. beim Start oder mit einem Bios Unlocker. Die Funktion kann ich für meinen A8 Max bestätigen. Lt. Foren und einem
Bekannten auch beim A9 Max.