Honor 400 Pro – Dieses Mittelklasse-Smartphone könnte Flaggschiffe alt aussehen lassen 6,7″, AMOLED, 5000 Nits, Snapdragon 8 Gen 3, IP68, Android 15
Das Honor 400 Pro bietet High-End-Hardware in einem gehobenen Mittelklasse-Rahmen, punktet mit starkem Display und guter Kamera, verliert aber durch den offiziellen UVP an Reiz. Sobald der Straßenpreis sinkt, gehört es zu den attraktivsten Modellen seiner Klasse.


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Honor versucht sich immer wieder zu beweisen. So auch mit dem noch recht neuen Honor 400 Pro. Mit einem Spitzendisplay, guter Kamera und 3x optischen Zoom sowie flotter Hardware versucht es zu überzeugen. Doch klappt das auch zum ziemlich hoch angesetzten UVP von 799€?
Technische Daten des Honor 400 & Honor 400 Pro
Honor 400 Pro | |
Display | 6,7″ 120 Hz AMOLED, 2800×1280 p, 5000 nits |
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3 Octa-Core 3,3 GHz |
Grafik | Adreno 750 |
Arbeitsspeicher | 12 GB LPDDR5X RAM |
Interner Speicher | 512 GB (nicht erweiterbar) |
Kamera | Hauptkamera: 200 MP, ƒ/1.9 Ultraweitwinkelkamera: 12 MP ƒ/2.2 Telekamera: 50 MP, 3-fach Zoom, ƒ/2.4 |
Frontkamera | 50 MP |
Akku | 5300 mAh, Laden mit 100W, Kabellos mit 50W |
Konnektivität | Dual-SIM, eSIM, 5G, Wi-Fi 7, Bluetooth 5.4, NFC, GPS, USB-C 2.0 |
Features | Fingerabdrucksensor unter dem Display, Always-On-Display, IP68-Zertifizierung |
Betriebssystem | MagicOS auf Basis Android 15, 6 Jahre Updates |
Maße / Gewicht | 160,8 x 76,1 x 8,1 mm / 205g |
Farben | Lunar Grey, Tidal Blue, Midnight Black |
Preis UVP | 799€ |
Design und Verarbeitung
Mit seinen 205 Gramm bringt das Honor 400 Pro etwas weniger Gewicht auf die Waage als viele Konkurrenten, ohne sich dabei leicht oder billig anzufühlen. Die matte Glasrückseite sorgt für angenehme Haptik, wirkt hochwertig und ist weniger anfällig für Fingerabdrücke. Einen Metallrahmen gibt es aber leider nicht, dafür liegt das Smartphone aber ziemlich gut in der Hand und ist nicht kopflastig.
(ziemlich gut verarbeitet, aber nicht ganz flach auf Untergründen)
Das Gehäuse ist übrigens auch nach IP68 bzw. IP69 Staub- und Wasser geschützt. Auch das wird mittlerweile schon der Standard in der Mittelkasse.
Klasse Display
Das Display ist ebenso auffällig, wie die Rückseite: alle 4 Seiten sind abgerundet, das bedeutet hier liegt eine Art Curved Display vor. Das mag jetzt vielleicht nicht jeder, es liegt aber sehr gut in der Hand, bedient sich gut, aber es gibt die typische Lichtbrechung an den Kanten.
(Die Aufnahme spiegelt nicht die Helligkeit wider, man erkennt aber gut wei es in der direkten Sonne ablesbar ist)
Diese Art von Display ist jetzt auch nicht unbedingt mein Favorit, aber es fühlt sich tatsächlich gut an. Die Bedienung, trotz Displayschutzfolie, erfolgt gut, es kratzt nur leicht am Daumen und ist nicht wirklich störend.
Ein kleiner Nachteil sind die eher starken abgerundeten Displayecken, es kann durchaus passieren kann, dass Inhalte so minimal/leicht abgeschnitten sind. Das bedeutet, wenn ein Spiel irgendwie Schriften oder eine Karte am Rand hat, dass da so ein Stückchen fehlt.
Aber das Display kann mit 5000 nits Spitzenhelligkeit bei HDR Content auftrumpfen. Das bedeutet Netflix, Amazon Prime oder Youtube mit HDR können von dieser hohen Spitzenhelligkeit profitieren.
Die Durchschnittshelligkeit liegt bei 1500 Nits liegen, somit kann auch im Außenbereich, wenn die Sonne direkt drauf strahlt, das Display vernünftig abgelesen werden.
Was die Dimension angeht, haben wir hier ein 6,7 Zoll AMOLED Panel, welcher gerade den Standard darstellt. Die Auflösung liegt bei 2800 x 1280 Pixel, 120 Hertz Bildwiederholrate und auch die 3840 PWM Dimmung. Hier liegen unglaublich viele Stufen vor und das Display kann fast gänzlich dunkel runter reduziert werden.
Eine LTPO-Technologie fehlt zwar, wodurch die Bildwiederholrate nicht ganz so flexibel angepasst wird wie bei Top-Smartphones, in der Praxis fällt das aber nur selten auf.
Leistung und System
Im Inneren arbeitet der Snapdragon 8 Gen 3 mit 3,3 GHz Taktung, unterstützt von 12 GB RAM LPDDR5X und großzügigen 512 GB Speicher (vermutlich UFS 4.1). Die Lese- und Schreibraten des Systems sind ziemlich gut und stellen definitiv keinen Flaschenhals dar.
Gepaart mit der Leistungsfähigkeit des Prozessors ergibt sich ein sehr potentes System in handlichen Format, das für alle Schandtaten und alle aktuellen Spiele im Android Universum nutzbar ist. Selbst Hardcore Emulationen wie Playstation 3 können hier versucht werden zu spielen. Da der PS3 Emulator noch in einer sehr frühen Alpha Phase ist, bleiben die Ergebnisse durchwachsen.
Spiele wie Genshin Impact, Arena Breakout oder Delta Force laufen extrem gut und erreichen je nach Unterstützung auch 120 oder 144 fps. Minecraft soll mittels Update sogar mit 165 Hz laufen. Das Gehäuse wird unter Vollast aber schon etwas warm, punktuell auf der Rückseite wie auch auf der Vorderseite werden Temperaturen von 43/45 Grad Celsius erreicht. Das stellt sich aber nur in langen Gamingsession oder unter Stresstests so raus.
Android
Beim Betriebssystem handelt es sich um Android 15 mit den typischen Honor Anpassungen, das spiegelt sich auch auf den Tablets wider. Das ganze System fühlt sich sehr schnell, sehr fluffig, sehr geschmeidig an. Ihr könnt auch auf 120 Hertz festsetzen oder auf dynamisch mit automatischem Wechsel zwischen 60, 90 und 120 Hz. LTPO mit 1 bis 120 Hz wird aber nicht unterstützt.
Im Alltag überzeugte MagicOS 9, basierend auf Android 15, mit hoher Stabilität und vielen Anpassungsmöglichkeiten. Vorinstallierte Apps (Facebook, TikTok, Linkt In etc.) können entfernt werden, Google-Dienste stehen uneingeschränkt bereit. Besonders interessant sind die KI-Features, vom automatischen Objektradierer bis hin zur Bild-zu-Video-Generierung.
Letzteres wirkt zwar beeindruckend, erweist sich aber in der Praxis als Gimmick, das nach der ersten Begeisterung selten genutzt wird. Zudem erkennt man es beim näheren Betrachten an der Unschärfe oder teils seltsamen Beleuchtung der Motive, egal ob Gesicht oder Katze.
Wie gewohnt wird Widevine L1 unterstützt, Full-HD Streams mit HDR Content über Netflix, Amazon Prime Video etc. sind natürlich kein Problem.
Updates für die Zukunft sind auch mit sieben Jahren OS- und Sicherheits-Updates gewährleistet.
Gute Kamera
Das Kamerasystem besteht aus einer 200-MP-Hauptkamera, einer 50-MP-Telekamera mit optischem 3-fach-Zoom und einer eher mager ausfallenden 12-MP-Ultraweitwinkelkamera. Im Alltag überzeugen vor allem Haupt- und 3x optische Zoomkamera. Die Farben wirken kräftig, Details sind hoch, bei Nacht liefert die Hauptkamera sogar überdurchschnittlich gute Ergebnisse.
Zudem hat man die Wahl zwischen natürlich, dynamisch und authentischer Farbdarstellung. Die ersten beiden Einstellungen sind eher gleich, zeigen stellenweise aber schon leicht kräftigere Farben dar. Authentisch pumpt hier noch mehr Farbe, nimmt aber das Kontrastverhältnis anders auf und stellt eher tendenziell dunklere Bilder mit kräftigen Farben dar.
Die Zoomkamera liefert bei Tageslicht starke Ergebnisse, bei Nacht jedoch nur durchschnittliche Resultate. Der Porträtmodus punktet mit gelungenem Bokeh und hohem Detailgrad, auch Selfies sehen insgesamt gut aus, ein Quäntchen mehr Schärfe wäre aber schon schön.
Videos werden mit 4K und 60 fps aufgezeichnet, inklusive Wechsel zwischen Haupt- und Telekamera. Wer auch auf den Weitwinkelmodus zugreifen will, muss auf 4k@30fps reduzieren, um durch alle Sensoren zoomen zu können. Stellenweise haben wir aber einen Hang zur leichten Überbelichtung in den Videos, die Aufnahmen können aber trotzdem überzeugen.
Schwächer zeigt sich die Ultraweitwinkelkamera, die bei Nachtaufnahmen deutlich abfällt. Es bleibt hier eben beim typischen 12 MP Schuss, die Details gehen aber dennoch klar.
Die 50 MP Frontkamera mit zwei Sensoren liefert klassenübliche Ergebnisse ab. Wie üblich fehlt es im Vergleich zur Hauptkamera aber an Schärfe und Details. Für den Alltag stellt das, wie gewohnt, aber kein Problem dar.
Für Geräte um die 500-600 Euro ist das ziemlich sportlich, für die offizielle UVP von 800 Euro bleibt aber ein wenig zu gering, was die Kamera und deren Möglichkeiten bieten.
Konnektivität und Audio
Das Honor 400 Pro unterstützt Wi-Fi 7/6E, Bluetooth 5.4 und 5G mit breiter Frequenzabdeckung. Neben Dual-Sim wird auch eSIM unterstützt, man hat sogar an einen Infrarot Blaster gedacht.
Der Empfang war im Test stabil, auch bei Bahnfahrten. Letztendlich hängt es natürlich stark von eurem Provider ab. Ebenso wurde das GPS Signal schnell mit zahlreichen Satelliten gefunden, die WLAN Anbindung zeigte hohe Durchsatzraten und machte auch keine Probleme bei Downloads oder Streaming von Videoinhalten.
Positiv stachen die Lautsprecher hervor: kräftig, klar und mit guter Stereo-Trennung. Hier bewegt sich das Gerät klar auf Flaggschiff-Niveau. NFC und ein recht präziser Fingerabdrucksensor im Display, der leider etwas tief platziert ist, runden das Paket ab.
Das haptische Feedback hält sich beim Honor 400 Pro aber etwas zurück. Wer von Xiaomi, oder OnePlus verwöhnt ist, wird es vermissen. Ich persönlich stelle sämtliche Vibrationen im System aber eh bei der Einrichtung aus.
Solider Akku
Der 5300-mAh-Silizium-Kohlenstoff-Akku sorgt im Alltag für etwa anderthalb Tage Laufzeit bei aktiver Nutzung. Die Display-On-Zeit lag bei 6 bis 7 Stunden, was solide ist, aber nicht überragend. Sparsamere Naturen können vielleicht auch 2 Tagge erreichen, aufgeladen wird über USB-Typ-C, allerdings nur mit dem älteren 2.0-Standard, was eine flotte und effiziente Datenübertragungen ausbremst.
Das Beladen mit dem richtigen Netzteil erfolgt mit satten 100 Watt, entsprechend ist die Ladezeit zu vernachlässigen. Induktiv/kabellos können wir hier auch mit knusprigen 50 Watt laden, ein entsprechendes Ladegerät natürlich vorausgesetzt.
Ein Ladegerät gehört (dank EU-Richtlinie) nicht mehr mit zum Lieferumfang, kann aber aktuell neben ein paar HONOR CHOICE Earbuds Clip Black und 180 Tage Display Ersatz kostenlos mit bestellt werden. Alternativ könnt ihr auch Huawei Ladegeräte nutzen, je nach Modell landet ihr dann auch so bei 65 Watt von 100 möglichen Watt.
Vergleich mit der Konkurrenz
Gegen Geräte wie das Xiaomi 14T Pro muss sich das Honor 400 Pro in puncto Leistung und Kamera knapp geschlagen geben, liegt aber deutlich vor klassischer Mittelklasse wie dem Google Pixel 9a. Besonders stark ist das Display, während die Kamera in Relation zur etwas UVP schwächelt. Mit dem mittlerweile gesunkenen Preis dürfen die größten Kritikpunkte aber direkt ausgemerzt sein.
Einschätzung/Fazit: Honor 400 Pro kaufen?
Das Honor 400 Pro ist ein Smartphone, das vieles richtig macht: ein herausragend helles Display, gute Performance und eine Kamera, die für die obere Mittelklasse stark ausfällt. Gleichzeitig gibt es kleine Stolpersteine wie die inkonstante Ultraweitwinkelkamera, das fehlende Ladegerät und der USB 2.0 USB-Typ-C Port.
Der größte Kritikpunkt bleibt aber der offizielle Preis, der das Gerät in Konkurrenz zu echten Flaggschiffen setzt, ohne deren Gesamtpaket vollständig zu erreichen. Sinkt der Marktpreis jedoch in die 600-Euro-Region, wird das Honor 400 Pro zu einer der spannendsten Optionen in der gehobenen Mittelklasse.
Interessant ist zudem, dass die Kamera der aus dem Honor Magic 7 Pro ziemlich ebenbürtig ist.
Welche Gewichtung würdet ihr setzen, zählt für euch mehr das Display, Performance oder doch die Kamera, wenn ihr euch für ein neues Smartphone entscheidet?
Torben Heitzner
30.07.2025, 16:28Ich habe das Honor 400 Pro über meine Firma bekommen und bin damit super zufrieden. Eine Hülle war auch schon dabei und für den Displayschutz habe ich mir eine Displayschutzfolie von dipos gekauft, die im übrigen sehr gut passt (auch im leicht gewölbten Randbereich).
Ich kann dem Ronny hier nur zustimmen, Preistechnisch bin ich gerade etwas entspannter, weil wie gesagt, mein Arbeitgeber hat die Kosten übernommen.
Ronny
31.07.2025, 09:09Wunderbar, danke dir für dein Feedback 🙂
Grüße