Die verbauten Komponenten sind typisch für ein aktuelles Oberklasse-Smartphone: 12 GB RAM und 256/512 GB Speicher in der Standardausführung, in der Collector’s Edition sogar bis zu 16 GB RAM und 1 TB Speicher. Als SoC kommt mit hoher Wahrscheinlichkeit der Kirin 9020 zum Einsatz, der bereits im Huawei Mate 70 Pro genutzt wird. Der 4.720-mAh-Akku kann kabelgebunden mit 66 W und drahtlos mit 40 W geladen werden. Reverse Wireless Charging ist mit 7,5 W ebenfalls möglich.
Zur Schnittstellenausstattung gehören Wi-Fi 7, Bluetooth 5.2, USB-C, NFC und GPS, bei der Sonderedition auch Satellitenkommunikation – allerdings regional beschränkt auf China. Der Schutz gegen Wasser erfolgt gemäß IPX8.
Für ein Foldable ungewöhnlich umfangreich fällt das Kameramodul aus: 50 MP Hauptkamera mit OIS, 40 MP Ultraweitwinkel und 8 MP Teleobjektiv mit 3,5-fachem optischen sowie 30-fachem digitalen Zoom. Ergänzt wird das Setup durch eine 10,7 MP Frontkamera, wobei durch das Klappdesign auch die Hauptkamera für Selfies genutzt werden kann.
Softwareseitig wird das Pura X mit HarmonyOS 5.0.1 ausgeliefert, hinter dem sich erstmals HarmonyOS Next verbirgt. Anders als frühere Versionen basiert dieses System nicht mehr auf AOSP/Android. Laut Huawei soll dies zu einer höheren Effizienz führen. In der Praxis bedeutet das allerdings auch Inkompatibilität mit vielen Android-Apps, darunter auch populäre Drittanbieter-Apps wie Microsoft 365, Spotify oder Apple Music. Nur über die Huawei App Gallery lassen sich Anwendungen installieren – mit Einschränkungen bei Verfügbarkeit und Funktionalität.
Zudem ist der Datenaustausch mit anderen Geräten deutlich eingeschränkt. Ein App-Wechsel oder parallele Nutzung klassischer Android-Dienste ist im Gegensatz zu bisherigen HarmonyOS-Versionen nicht mehr möglich.
Das Huawei Pura X bietet eine interessante technische Grundlage mit einem ungewöhnlich breiten 16:10-Innendisplay, einem ausgereiften Kamerasystem und hoher Ladeleistung. Die Designentscheidung ist nachvollziehbar, insbesondere für Nutzer, die mehr Fläche im Querformat benötigen. Dennoch bleibt die Frage offen, ob ein Gerät ohne Zugang zum Android-Ökosystem außerhalb Chinas konkurrenzfähig sein kann.
Der Verzicht auf Android bringt spürbare Einschränkungen im Alltag, insbesondere beim App-Angebot und der Interoperabilität. Die Hardware wirkt solide, das Software-Ökosystem dagegen stark limitiert – zumindest für Nutzer mit westlicher App-Infrastruktur.
Wie steht ihr zu einem Foldable mit breitem Display, aber eingeschränkter App-Auswahl? Ist das ein vertretbarer Kompromiss?
Mein Name ist Kay und ich beschäftige mich bereits seit über 20 Jahren mit Webdesign und -entwicklung. Neben NerdsHeaven interessieren mich vor allem Videotechnik, Games und PC-Hardware.