Redmi Note 15 5G – viel Display, viel Akku, wenig Kamera 6,77″ AMOLED 3200 Nits, Snapdragon 6 Gen 3, 5800-mAh-Akku
Das Redmi Note 15 5G kombiniert ein extrem helles AMOLED-Display und einen großen Akku mit einem soliden Snapdragon-Chip. Kamera und Konnektivität bleiben einfach, der Preis in China ist dafür sehr niedrig. Ein EU-Launch steht noch aus.
Manchmal wirkt die Redmi-Note-Serie ein bisschen wie eine Endlosreihe auf Netflix: neue Staffel, neue Modelle, gewohnt enges Release-Tempo. Jetzt ist in China das Redmi Note 15 5G gestartet und mit umgerechnet 119 Euro bleibt Xiaomi seinem Kurs treu, technisch ambitionierte Geräte in die Budgetklasse zu drücken. Spannend ist vor allem, wo das Geld hingeflossen ist und wo nicht.
Helles AMOLED, dünnes Gehäuse, neues Pro-Design
Optisch lehnt sich das Note 15 5G stark an die letztjährige Pro-Reihe an. Das bedeutet: zentral platziertes Kameramodul, leicht gebogene Vorderseite und ein vergleichsweise schlankes Gehäuse mit 7,35 Millimetern Dicke bei 178 Gramm. Das Gerät ist nach IP66 zertifiziert, wodurch Staub und kräftiger Wasserdruck kein Problem darstellen, nur Untertauchen sollte man weiter vermeiden.
Das Display ist das eigentliche Highlight: Xiaomi verbaut ein 6,77 Zoll großes AMOLED-Panel mit 2.392 × 1.080 Pixeln, 120 Hz und angeblich bis zu 3.200 Nits Spitzenhelligkeit. Besonders in dieser Preisklasse wirkt das fast absurd großzügig. Dazu kommen 2.560 Hz PWM-Dimming, 12-Bit-Farbtiefe und ein In-Display-Fingerabdrucksensor. Alles Eigenschaften, die bis vor Kurzem noch der Oberklasse vorbehalten waren.
5800-mAh-Akku und 4-nm-Snapdragon
Im Inneren arbeitet der Snapdragon 6 Gen 3, gefertigt im 4-nm-Prozess und ausgestattet mit vier Cortex-A78-Kernen (bis 2,4 GHz) und vier Cortex-A55-Kernen für Effizienz. Erste Benchmarks sehen ihn leicht vor dem Dimensity-Chip des Vorgängers. Dazu gibt es 6, 8 oder 12 GB RAM sowie 128 oder 256 GB UFS-2.2-Speicher.
Beim Akku zeigt Xiaomi erneut Großzügigkeit: 5.800 mAh, geladen mit 45 Watt über USB-C. Doppelte Nano-SIM, Wi-Fi 6, NFC, Bluetooth 5.1, ein IR-Blaster und HyperOS 2 runden das Paket ab, wenngleich HyperOS derzeit nur in Englisch und Chinesisch verfügbar ist. Für die globale Version heißt es also abwarten.
Kamera: ein brauchbarer Sensor und viel Dekoration
Weniger euphorisch fällt die Ausstattung bei der Kamera aus. Die Hauptkamera setzt auf einen 50-MP-Light-Hunter-400-Sensor mit f/1.8, was solide klingt, aber durch die Sensorgröße (1/2,88 Zoll) begrenzt wird. Dazu gibt es einen 2-MP-Tiefensensor, der erfahrungsgemäß kaum echten Mehrwert bietet, und eine 8-MP-Frontkamera. Die dritte „Linse“ auf der Rückseite ist ein reines, optisches Gimmick. Immerhin schafft die Hauptkamera 4K mit 30 fps, was in dieser Preisklasse selten ist.
Startpreis und Blick nach Europa
In China beginnt das Note 15 5G bei 999 Yuan (ca. 119 Euro) für 6/128 GB. Das Spitzenmodell mit 12/256 GB liegt bei 1.499 Yuan (ca. 179 Euro). Für den internationalen Markt gibt es noch keine Termine, aber angesichts der Tradition der Serie dürfte ein Europa-Launch wahrscheinlich sein, wenn auch zu deutlich höheren Preisen. Der Vorgänger kostete hier zeitweise rund 300 Euro.
Einschätzung
Xiaomi spielt einmal mehr seine Stärken aus: Display, Akku und Alltagsspezifikationen sehen in dieser Preisklasse bemerkenswert gut aus. Die Kamera bleibt der wunde Punkt, und auch ältere Standards wie Bluetooth 5.1 wirken etwas rückwärtsgewandt. Ob das Gesamtpaket überzeugt, hängt am Ende vom globalen Preis ab. Würdet ihr euch ein Gerät mit Top-Display, aber nur einer wirklich brauchbaren Kamera holen?




