Segway Navimow X3 Testbericht – ab 2388€ – Mähen auf der Überholspur RTK-GPS Navigation, Schnellladung unter 1 Stunde, Dot-Matrix LED-Anzeige, Hinderniserkennung
Der Segway Navimow X3 X315e kombiniert Geschwindigkeit, Präzision und Komfort auf hohem Niveau. Besonders auf großen Rasenflächen spielt er seine Stärken gnadenlos aus. Kleines Manko: Premium-Preis, optionales Zubehör extra.


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Manchmal steht man da, guckt auf seinen viel zu großen Rasen und denkt sich: „Was hab ich mir da eigentlich angetan?“ Genau so ein Moment hat sich bei uns aufgetan – und was macht man da? Genau, man holt sich Verstärkung. Dieses Mal durfte der Segway Navimow X3, genauer gesagt das Modell X315e, seine Klingen sprechen lassen. Und sagen wir es so: Der leere Tisch im Video hatte gute Gründe, denn der Kollege ist ein richtiges Kaliber.
Technische Daten zum Segway Navimow X3
Segway Navimow X3 | |
Modell | Segway Navimow X3 X315e |
Flächenleistung | bis zu 1500 m² (X315e) |
Geschwindigkeit | max. 0,8 m/s |
Navigation | EFLS 3.0: RTK-GPS, VSlam, Time-of-Flight Sensor |
Erkennung | bis zu 200 Objekte, inklusive Tiere |
Schnittbreite | 23,7 cm |
Schnitthöhe | 2 – 7 cm, elektronisch einstellbar |
Akku | 6 Ah, Schnellladung (0-100% in unter 1 Stunde) |
Gewicht | 19,6 kg |
Schutzart | IP66 |
Verbindung | Bluetooth, WLAN, LTE (1 Jahr inklusive) |
Display | Dot-Matrix LED-Anzeige + RGB-Statusleiste |
Testmethodik
Der Test wurde über mehrere Wochen auf unterschiedlichen Rasenflächen mit No-Go-Zonen und unterschiedlichen Hindernissen durchgeführt. Dabei kamen manuell abgesteckte Kartierungen zum Einsatz (KI-unterstützte Kartierung ist ebenfalls möglich).
Hinderniserkennung wurde mit beweglichen und statischen Objekten geprüft. Der Akkuverbrauch wurde unter realistischen Bedingungen bei normalem Mähbetrieb beobachtet.
Lieferumfang und Aufbau
Im Karton versteckten sich neben dem Rasenmähroboter selbst eine solide Ladestation, ein Verlängerungskabel, Erdanker für die Station, ein Ladegerät sowie die RTK-Antenne inklusive Erdspieß und Verlängerungsrohr. Besonders angenehm fiel auf, dass die RTK-Antenne über das gleiche Netzteil wie die Basisstation versorgt wird – ein Detail, das unnötigen Kabelsalat vermeidet.
Eine Wandhalterung für die Antenne gehört nicht zum Standardumfang, was im hochpreisigen Segment eher als kleiner Wermutstropfen empfunden werden kann. Ersatzklingen lagen ebenfalls bei und zeigen, dass man auf Langlebigkeit setzt.
Navigation und Hinderniserkennung
Das Navigationspaket EFLS 3.0 kombiniert GPS-Positionierung mit einer VSlam-gestützten Kameraauswertung und einem Time-of-Flight-Sensor. In der Praxis funktionierte das Zusammenspiel beeindruckend: Selbst kleine Hindernisse wie ein herumliegender Gartenschlauch oder ein Kinderspielzeug wurden frühzeitig erkannt und elegant umfahren.
Die KI-gestützte Objektkategorisierung unterscheidet zwischen statischen und beweglichen Objekten sowie Tieren. Im Test blieb ein platzierter Stoffigel zuverlässig unversehrt, selbst wenn er während des Mähvorgangs plötzlich auf der Bahn auftauchte.
Optional lässt sich für sehr große Grundstücke noch eine zweite RTK-Antenne nachrüsten – eine Funktion, die bei komplexen Gartenstrukturen echten Mehrwert bietet.
Einrichtung und App-Steuerung
Die Ersteinrichtung gelang beeindruckend schnell. Bereits nach 7,5 Minuten waren zwei separate Zonen inklusive einer No-Go-Zone definiert. Besonders positiv fiel auf, dass sowohl ein manuelles Abfahren der Fläche als auch eine KI-gestützte Kartierung angeboten wird.
Die App bietet umfangreiche Steuerungsoptionen: Neben der Schnitthöhenanpassung können für jede Zone individuelle Fahrmuster, Randmähmodi sowie Wochen- und Tagespläne erstellt werden. Auch Spezialfeatures wie die automatische Schnittwinkelvariation wurden sinnvoll implementiert, sodass ein stets sauberes Schnittbild ohne Fahrspuren erzielt werden kann.
Updates kommen regelmäßig OTA (over the air) und bringen teils neue Funktionen oder Optimierungen. Eine Funktion zur Rasenmustererstellung („Textmähen“) ist vorhanden, dürfte aber eher als nette Spielerei durchgehen.
Mähleistung und Effizienz
Mit einer maximalen Geschwindigkeit von 0,8 m/s und der breiten Schnittbreite von 23,7 cm zeigte der Navimow X3 X315e eine beachtliche Flächenleistung. Bei aktiviertem Randmähen und normaler Geschwindigkeit wurden im Test ca. 225 m² pro Stunde bearbeitet – bei einem Akkuverbrauch von rund 40 %.
Im Effizienzmodus und durch Verzicht auf Doppelfahrten an den Rändern erhöhte sich die Fläche pro Akkuladung auf über 260 m². Nach vollständigem Entladen reichte eine Ladezeit von unter einer Stunde, um wieder einsatzbereit zu sein – ein klares Plus gegenüber der Konkurrenz.
Durchschnittlich könnten pro Tag (nonstop mähen und laden) über 3600 m² bearbeitet werden, womit die Herstellerangabe als realistisch einzustufen ist.
Sicherheit und Smarte Features
Die Sicherheitsfunktionen präsentierten sich umfassend: Hebesensor, Stopp-Taste, Kindersicherung sowie ein Geofence-Alarm sorgen für umfassenden Schutz. Besonders durchdacht ist die Möglichkeit, bei Bedarf eine komplette Nutzungssperre zu aktivieren – perfekt für Reinigungsarbeiten unter fließendem Wasser dank IP66-Zertifizierung.
Dank integriertem LTE-Modul (bei unserem Testmodell ein Jahr kostenlos) bleibt die Fernsteuerung auch außerhalb des WLANs jederzeit möglich. Allerdings können weitere LTE-Jahre nur kostenpflichtig für 29,90 € pro Jahr nachgebucht werden.
Die große Dot-Matrix-LED-Anzeige zusammen mit der umlaufenden RGB-Leuchtleiste liefert stets klar erkennbare Statusmeldungen – ein funktionales und gleichzeitig stylisches Element.
Vergleich zu anderen Modellen
Verglichen mit der Segway Navimow i-Serie wirkt der X3 X315e wie aus einer anderen Liga. Die Navigation ist präziser, die Ausstattung umfangreicher, und die Flächenleistung deutlich höher. Auch gegenüber Wettbewerbern wie Husqvarna oder Worx setzt sich der Navimow X3 durch seine einfache Einrichtung und die vorbildliche Hinderniserkennung ab.
Der einzige ernsthafte Konkurrent im Premiumsegment bleibt Husqvarna, allerdings zu nochmals spürbar höheren Einstiegspreisen.
Fazit
Der Segway Navimow X3 X315e richtet sich klar an Nutzer, die große Rasenflächen pflegen möchten und dabei nicht auf Komfort oder technische Raffinessen verzichten wollen. Geschwindigkeit, Hinderniserkennung und Mähqualität überzeugten im Test auf ganzer Linie.
Etwas Kritik gibt es am Premium-Preisniveau sowie an Kleinigkeiten wie der fehlenden Wandhalterung für die RTK-Antenne. Doch abseits davon liefert der Navimow X3 X315e ein nahezu perfektes Gesamtpaket.