WhatsApp führt Nachrichtenlimit gegen Spam ein zur Reduzierung von Werbespam und automatisierten Kampagnen

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Es gibt wohl kaum jemanden, der sich nicht schon mal durch eine Flut an WhatsApp-Nachrichten wühlen musste – darunter solche, auf die man beim besten Willen nicht antworten will. Jetzt scheint WhatsApp selbst genug davon zu haben: Der Messenger arbeitet laut einem Bericht von Techcrunch an einem Nachrichtenlimit für unbeantwortete Chats, um Spam und Werbeflut einzudämmen.

WhatsApp führt Nachrichtenlimit gegen Spam ein

Ein Limit mit Ansage

Die Idee klingt zunächst simpel: Wer zu viele Nachrichten verschickt, auf die niemand reagiert, stößt bald an eine Grenze. WhatsApp will damit vor allem Unternehmen und automatisierte Werbeaccounts treffen, die die Plattform als Marketingkanal nutzen. Das Limit soll aber grundsätzlich für alle Nutzer gelten, nicht nur für Firmen.

Dem Bericht zufolge testet WhatsApp aktuell, wie hoch das monatliche Limit liegen soll. Nutzer, die sich dem Maximum nähern, sollen eine Benachrichtigung oder ein Pop-up-Fenster erhalten. So lässt sich eine Sperre noch abwenden – zumindest, wenn man rechtzeitig reagiert. Laut WhatsApp selbst sollen normale Nutzer, die mit Freunden oder Familien schreiben, von dieser Grenze kaum etwas merken.

Spam ist ein globales Problem

Die Maßnahme dürfte nicht zufällig kommen. Besonders in Ländern wie Indien oder Brasilien wird WhatsApp längst als Werbekanal genutzt – häufig ohne Zustimmung der Empfänger. Der Autor des TechCrunch-Artikels berichtet etwa von über 50 ungelesenen Nachrichten täglich, viele davon von unbekannten Absendern oder Unternehmen.

Parallel dazu kämpfen Sicherheitsforscher mit neuen Spam-Techniken. Das US-Unternehmen Socket entdeckte kürzlich über 130 bösartige Chrome-Erweiterungen, die WhatsApp Web automatisieren. Diese Erweiterungen verschicken Massen-Nachrichten, umgehen Anti-Spam-Mechanismen und werben aggressiv für dubiose Marken. WhatsApp selbst reagierte bereits im April, indem es die Broadcast-Funktion auf 30 Nachrichten pro Monat begrenzte – ein erster Testlauf für das, was jetzt offenbar ausgeweitet wird.

Testphase in mehreren Ländern

Aktuell befindet sich das neue Nachrichtenlimit in einer Testphase in mehreren Ländern. Ob die Funktion weltweit ausgerollt wird, ist noch unklar. WhatsApp will zunächst Erfahrungen sammeln, bevor ein globales Update folgt. Dabei dürfte vor allem die richtige Balance entscheidend sein: zu strenge Limits könnten legitime Kommunikation behindern, zu lasche Regeln wiederum wirkungslos bleiben.

Einschätzung

Das geplante Nachrichtenlimit ist ein logischer Schritt, um Spam einzudämmen – und gleichzeitig eine Gratwanderung. WhatsApp muss aufpassen, nicht in gut gemeinte Überregulierung abzurutschen. Für die meisten dürfte sich im Alltag jedoch wenig ändern. Interessant wird es, wenn auch kleinere Unternehmen betroffen sind, die WhatsApp für legitime Kundenkommunikation nutzen.

Wie seht ihr das? Ist das Limit ein sinnvoller Schritt gegen Werbeflut – oder bremst es eher den Dialog aus?

Kay

Mein Name ist Kay und ich beschäftige mich bereits seit über 20 Jahren mit Technik und Entertainment. Neben NerdsHeaven interessieren mich vor allem Smartphones, Games und PC-Hardware.

Kommentare (2)
  • Der der nimmer simst!

    23.10.2025, 11:46

    Besser wäre es wenn geprüft wird ob der Versender in der Kontaktliste ist statt das über ein Limit zu reglementieren.

  • Ronny

    23.10.2025, 12:31

    @Der: Besser wäre es wenn geprüft wird ob der Versender in der Kontaktliste ist statt das über ein Limit zu reglementieren.

    Quasi ein Spam-Ordner anlegen lassen, in dem neue Kontakte auftauchen? Wäre vermutlich auch einfacher zu handhaben, taucht dann halt nicht einfach so in den eigenen Chats auf.

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