LincPlus LincStation N2 im Test – Kompaktes 10-GbE-Flash-NAS mit Unraid, Docker & VMs NAS, Intel N100, Unraid vorinstalliert, 4x M.2 NVMe, 2x 2,5″ SATA
All-Flash-NAS mit 4x NVMe + 2x SATA, 10 GbE, Unraid und 16 GB LPDDR5 liefert flotte Geschwindigkeit und bleibt mit ~9,5 W Idle äußerst effizient. Stärken: kompakt, leise, docker/VM-tauglich. Schwächen: kein RAM-Upgrade, keine PCIe-Erweiterung, Unraid-Einarbeitung nötig.


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Im Alltagseinsatz wird ein kompaktes All-Flash-NAS mit 10 GbE und Unraid gesucht, das Docker-Stacks und VMs souverän trägt – ohne Rack, ohne Lärm, aber mit brauchbarem Durchsatz. Genau hier wird die LincStation N2 positioniert: sechs Bays (4x NVMe, 2x SATA), Intel N100, 16 GB LPDDR5 und eine offizielle Unraid-Starterlizenz inklusive. In diesem Test wird geprüft, wie stimmig Hardware, Software und Praxisleistungen zusammenspielen – und wo Grenzen liegen.
Technische Daten zur LincStation N2
LincStation N2 | |
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CPU | Intel Alder Lake-N N100, 4C/4T, bis 3,4 GHz, TDP 6 W |
RAM | 16 GB LPDDR5 (on-board, nicht erweiterbar) |
OS | Unraid OS (vorinstalliert), inkl. 1 Jahr Unraid Starter (30-Tage-Trial vor Aktivierung) |
Interner Boot-Speicher | 128 GB eMMC |
Speicher-Slots | 4x M.2 NVMe (2280, PCIe Gen3 x1), 2x 2,5″ SATA (9,5 mm) |
Netzwerk | 1x 10GbE (RJ45) |
USB | 1x USB-C (10 Gbps), 1x USB-A 3.2 Gen2, 2x USB-A 2.0 |
Video/Audio | HDMI 2.0 (4K60), 3,5 mm Audio-Out |
Sonstiges | LED-Lichtstreifen, Power-Button |
Netzteil | 12 V/5 A (60 W), Barrel-Connector |
Abmessungen/Gewicht | 210 x 152 x 39,8 mm, 800 g |
Kühlung | Passiv + aktiv (überarbeitetes Airflow-Design) |
Testmethodik
Für die Messungen wird ein NVMe-Cache-Pool (Btrfs) für SMB-Shares eingerichtet; ein SATA-Array übernimmt Kapazität/Redundanz. Über 10 GbE werden SMB-Transfers mit großen Dateien (1–4 GB) sowie iPerf3 (Up/Downstream) erfasst. Zusätzlich werden Leistungsaufnahme (Leerlauf/Schreiblast/Ruhe), Temperaturen unter Dauerlast, Docker-Container sowie VMs bewertet. Unraid wurde im Alltag genutzt und entsprechend bewertet, inklusive Erstsetup und Updates.
Verarbeitung & Aufbau
Das flache Desktop-Chassis wirkt wertig; NVMe-Slots sitzen auf der Unterseite inklusive Metallabdeckung mit Wärmeleitpads, SATA-Bays frontseitig – ein schneller, werkzeugarmer Einbau wird ermöglicht.
Das überarbeitete Airflow-Layout mit großflächigen Lüftungsöffnungen und Hybrid-Kühlung hält die NVMe-Temperaturen (Metallabdeckung mit Wärmeleitpads) und SoC-Temperaturen im Rahmen. Im Betrieb ist das N2 leise; Vibrationen sind wegen SSD-Fokus praktisch kein Thema. Wermutstropfen: die Stromversorgung erfolgt über Rundstecker, USB-C via PD wird nicht unterstützt.
Konnektivität & Ports
Mit 10 GbE wird eine klare Verbesserung gegenüber dem Vorgänger N1 (Dual-2,5 GbE) erreicht. Für schnelle, externe Geräte stehen USB-C 10 Gbps und USB-A 3.2 Gen2 bereit; weitere Peripherie wird über 2x USB 2.0 angeschlossen. Ein PCIe-Erweiterungsslot wird nicht geboten. Pro: schlanker Formfaktor, aufgeräumtes Port-Layout. Contra: eingeschränkte Aufrüstmöglichkeiten.
Speicher & Durchsatz
Vier NVMe (Gen3 x1) liefern je Slot ~800 MB/s netto; SATA-SSDs liegen bei ~500–600 MB/s. Im SMB-Praxisbetrieb werden bis zu 850 MB/s Lesen und bis zu 800 MB/s Schreiben aus dem NVMe-Pool (Btrfs) gemessen. iPerf3 zeigt ~9,3 Gbit/s (Down/Up) auf dem 10 GbE-Link. Die interne Anbindung setzt hier Grenzen bei Volllast, konstant hohe Raten werden aber erreicht. Für große, parallele Datentransfers kann die Gen3-x1-Anbindung ein Flaschenhals sein – in Heimanwendungen fällt das selten ins Gewicht.
Energie & Akustik
Das N2 arbeitet sehr effizient: ~10 W Leerlauf (2x NVMe, 2x SATA), ~30 W unter Schreiblast, ~2 W im Ruhemodus. Dadurch wird 24/7-Betrieb praxistauglich, ohne die Stromrechnung zu sprengen. Die Lüfterkurve bleibt dezent; selbst unter Dauerlast wird keine aggressive Geräuschkulisse erzeugt.
Software & Unraid-Erlebnis
Unraid OS wird vorinstalliert geliefert, die Starter-Lizenz (1 Jahr) liegt bei; ein 30-Tage-Trial erlaubt Tests vor Aktivierung. Im Fokus stehen Docker und VMs; die Community-Apps (>2.000) erweitern um Backups, Snapshots, Remote-Zugriff, Papierkorb. Die UI wirkt sachlich-technisch und weniger hübsch als bei Synology/QNAP. Typische Eigenheiten wie beispielsweise Config-Änderungen am Speicher erfordern den Offline-Modus. Ein Energiezeitplaner wird nicht geboten; Spin-Down entfällt bei reinem SSD-Betrieb naturgemäß. Deutsch ist per Sprachpaket möglich; die Dokumentation bleibt größtenteils englisch.
Persönliche Einordnung: Nach kurzer Einarbeitung wird das tägliche Handling angenehm: die Nutzung von Docker, VMs und Updates laufen stabil – für das Homelab und die Nutzung als Medienserver ist das ein runder Workflow.
Zusatzfunktionen
Neben automatischer Sicherung, Remote-Downloads, Fotoalben und Musikwiedergabe werden Partitionen und private-Cloud-Features bereitgestellt. In Summe kann das N2 mit Unraid daher eher als Heimserver-Baukasten wahrgenommen werden, weniger als geschlossenes Ökosystem mit Client-Apps.
Fazit
Die LincStation N2 liefert als kompaktes 10-GbE-Flash-NAS mit Unraid ein stimmiges Gesamtpaket: ~850/800 MB/s über SMB, sehr niedriger Verbrauch, ruhiger Betrieb und starke Docker/VM-Optionen. Grenzen setzt die Plattform bei PCIe-Lanes, fixen 16 GB RAM und der fehlenden PCIe-Erweiterbarkeit. Wer den Komfort einer Synology erwartet, sollte hier eine Einarbeitung einplanen. Für Home- und Small-Office-Setups, Medienbearbeitung über 10 GbE, Self-Host-Dienste und homelab-typische Anwendungen ist das ein rundes Paket mit der nötigen Einarbeitungszeit.