Logitech MX Master 4 – Premium-Maus mit haptischem Feedback und neuen Tricks Actions Ring, SDK für Drittanbieter, leise Tasten, USB-C-Bolt-Dongle
Die Logitech MX Master 4 bringt spürbares haptisches Feedback, neue Materialien, einen USB-C-Empfänger und mehr Nachhaltigkeit – bleibt aber in ihrer Komfortzone. Für produktives Arbeiten ein Volltreffer, für High-Speed-Gamer zu konservativ.
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Die Logitech MX Master ist seit Jahren so etwas wie der Goldstandard unter den Office-Mäusen. Kein anderes Modell steht so sehr für ergonomisches Design, präzise Bedienung und clever integrierte Zusatzfunktionen. Mit der MX Master 4 legt Logitech nun nach – und wagt den nächsten Schritt: haptisches Feedback. Was nach einer Gaming-Funktion klingt, soll tatsächlich den Workflow verbessern. Wir haben die Maus im Redaktionsalltag auf Herz, Nieren und Zeigefinger getestet.
Design und Verarbeitung: Wiedererkennbar, aber spürbar überarbeitet
Wer schon einmal eine MX Master in der Hand hatte, fühlt sich sofort zu Hause. Das Gehäuse bleibt in seiner ergonomischen Grundform unverändert – mit der charakteristischen Daumenablage, der geschwungenen Silhouette und der komfortablen Auflagefläche für die Handballen.
Im Vergleich zur MX Master 3S wirkt die neue Version etwas aufgeräumter. Die Oberfläche ist rauer, griffiger und in hellen Farben weniger anfällig für Schmutz. Logitech verzichtet nun vollständig auf Lackierungen und setzt auf recycelten Kunststoff (48 %). Das fühlt sich weniger glatt, aber angenehmer an. Auch das Gewicht von 150 Gramm trägt zur Stabilität bei – kein Leichtgewicht, aber gut ausbalanciert.
Die Verarbeitung ist tadellos. Es wackelt nichts, das Mausrad läuft geschmeidig, und die Tasten haben einen präzisen Druckpunkt. Ein nettes Detail: Die Schrauben an der Unterseite sind nun sichtbar und leicht zugänglich, was Reparaturen erleichtert – ein kleiner, aber wichtiger Schritt Richtung Nachhaltigkeit.
Technische Daten im Überblick
| Logitech MX Master 4 | |
|---|---|
| Sensor | 8.000 DPI, optisch, 125 Hz Polling |
| Verbindung | Bolt (USB-C), Bluetooth, bis zu 3 Geräte |
| Akkulaufzeit | bis zu 70 Tage (40 Tage mit haptischem Feedback auf Maximum) |
| Laden | USB-C, 5 Min. Laden = mehrere Stunden Nutzung |
| Gewicht | 150 g |
| Material | 48 % recycelter Kunststoff, Silikon-Grip |
| Farben | Graphite, Pale Grey, Space Black, White Silver |
| Preis (UVP) | 129,99 € |
| Besonderheiten | Haptisches Feedback, Actions Ring, neue Gesten-Taste, leise Klicks, nachhaltiges Design |
Haptisches Feedback: Das fühlbare Extra
Die größte Neuerung ist der Vibrationsmotor im seitlichen Daumentaster, den Logitech als zentrales Bedienelement weiter ausbaut. Über diesen Button lässt sich der sogenannte Actions Ring öffnen – ein kreisförmiges Menü mit frei belegbaren Funktionen, das direkt um den Mauszeiger erscheint.
Sobald man sich durch die einzelnen Punkte dieses Rings bewegt, liefert die Maus feine, dosierte Vibrationen – ein haptisches Signal, das den Wechsel zwischen den Shortcuts fühlbar macht. Im Alltag fühlt sich das überraschend natürlich an: Ein leichtes Summen beim Scrollen durch Optionen, ein kurzes Tippen beim Bestätigen einer Aktion.
Die Intensität kann in der Software Logi Options+ in vier Stufen eingestellt oder komplett deaktiviert werden. Bei niedrigem Akkustand (unter 10 %) schaltet sich das Feature automatisch ab.
Integration in Software
Über ein Software Development Kit (SDK) kann haptisches Feedback auch in Programme integriert werden. Zum Start sind bereits Adobe Photoshop und Premiere Pro dabei. Dort vibriert die Maus beispielsweise, wenn man in der Timeline eine Spur exakt einrastet oder eine Hilfslinie erreicht.
Das funktioniert erstaunlich gut: Beim präzisen Ausrichten von Elementen entsteht tatsächlich ein Gefühl von physischem Widerstand – etwas, das man in digitalen Arbeitsumgebungen bislang vermisst hat.
Bedienung und Ergonomie
Die MX Master 4 bleibt perfekt in der Ergonomie. Die Hand liegt natürlich auf, der Daumen ruht in der gewohnten Mulde, und auch längere Arbeitssessions verursachen keine Ermüdung.
Neu ist die Gesten-Taste: Da der bisherige Daumenbereich nun den Actions-Ring beherbergt, ist die Gestensteuerung neben die beiden Seitentasten gewandert. Das funktioniert gut, erfordert aber etwas Umgewöhnung.
Das Hauptscrollrad bleibt eines der besten der Branche. Das magnetische „MagSpeed“-Rad wechselt automatisch zwischen Raster- und Freilaufmodus – ideal, um entweder pixelgenau oder blitzschnell durch Dokumente zu scrollen. Das horizontale Daumenrad ist ebenfalls geblieben und erweist sich weiterhin als perfektes Werkzeug für Timeline-Navigation in Videoprogrammen oder große Excel-Tabellen.
Die linke und rechte Maustaste sind identisch mit denen der MX Master 3S – angenehm leise und mit präzisem Druckpunkt. Für den Homeoffice-Schreibtisch ein echter Gewinn.
Software: Logi Options+ mit mehr Tiefe
Logi Options+ bleibt das Herzstück der MX-Serie. Über die Software lassen sich Tasten belegen, der Actions Ring konfigurieren, Gesten anpassen und das haptische Feedback steuern. Neu ist die Integration von „Events“, über die bestimmte Situationen – etwa niedriger Akkustand oder aktiver Flow-Wechsel – eine spürbare Rückmeldung auslösen.
Besonders gelungen ist die individuelle App-Zuweisung: Für Photoshop, Chrome, Excel oder Premiere lassen sich völlig unterschiedliche Profile speichern. So kann etwa das Daumenrad in Premiere die Timeline scrollen, in Chrome aber Tabs wechseln.
Kritikpunkt: Die Software wirkt teils überladen, und manche Einstellungen verstecken sich in Untermenüs. Auch kam es im Test zweimal zu Verbindungsabbrüchen, insbesondere nach Systemneustarts. Ein Neustart der App behebt das – nervig, aber kein Dealbreaker.
Performance: Schnell genug, aber nicht ultraschnell
Beim Thema Polling-Rate bleibt Logitech konservativ. Die MX Master 4 überträgt weiterhin mit 125 Hz, also 125 Positionsupdates pro Sekunde. Das ist für Office-Arbeiten völlig ausreichend, für anspruchsvolle Grafik- oder Gaming-Anwendungen aber etwas träge.
Warum Logitech keine Option für höhere Raten bietet, liegt an der Zielgruppe: Die MX Master richtet sich an Kreativ-Profis, nicht an E-Sportler. Trotzdem wäre eine adaptive Option (z. B. 500 Hz im Performance-Modus) wünschenswert gewesen – zumal der neue USB-C-Empfänger technisch dazu sicherlich fähig wäre.
Die Präzision des 8.000-DPI-Sensors überzeugt dagegen wie gewohnt. Selbst auf Glas arbeitet die Maus sauber, und der Cursor läuft butterweich.
Akkulaufzeit und Nachhaltigkeit
Logitech verspricht bis zu 70 Tage Laufzeit bei normaler Nutzung. Im Test kamen wir hochgerechnet auf knapp 60 Tage mit aktiviertem haptischen Feedback auf mittlerer Intensität. Das ist ein solider Wert – und eine der besten Ausdauerleistungen im Premium-Segment.
Per USB-C-Kabel ist der Akku in rund 2 Stunden vollgeladen, und 5 Minuten Schnellladung genügen für mehrere Stunden Nutzung.
Auch bei der Nachhaltigkeit geht Logitech in die richtige Richtung:
- 48 % recycelter Kunststoff
- Akku mit recyceltem Kobalt
- Verpackung vollständig aus Pappe
- Keine Verklebung, Schrauben zugänglich
Das ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern erleichtert sicherlich auch Reparaturen und eine mögliche, spätere Demontage.
Vergleich: MX Master 3S vs. 4
| MX Master 3S | MX Master 4 | |
|---|---|---|
| Haptisches Feedback | ✖️ | ✔️ (4 Stufen, programmierbar) |
| Klicklautstärke | Leise | Leise |
| Polling-Rate | 125 Hz | 125 Hz |
| Sensor | 8.000 DPI | 8.000 DPI |
| Empfänger | Bolt (USB-A) | Bolt (USB-C) |
| Akku | 70 Tage | 70 Tage |
| Gewicht | 141 g | 150 g |
| Material | Kunststoff, lackiert | 48 % recycelt, unlackiert |
| Preis (UVP) | 129 € | 129 € |
Das Fazit ist klar: Die MX Master 4 ist eine Evolution, keine Revolution. Der Unterschied liegt im Feinschliff – und natürlich im neuen haptischen Feature.
Fazit: Die vielleicht durchdachteste Office-Maus auf dem Markt
Die Logitech MX Master 4 perfektioniert, was ihre Vorgänger bereits gut gemacht haben – und fügt mit dem haptischen Feedback ein spürbares, fast greifbares Bedienerlebnis hinzu. Für Kreative und Vielnutzer, die täglich stundenlang klicken, scrollen und wechseln, ist das ein echter Mehrwert.
Allerdings bleibt die Maus in ihrer Komfortzone: keine höhere Abtastrate, kein neues Scrollrad, keine revolutionären Sensoren. Logitech konzentriert sich klar auf Produktivität, Ergonomie und Nachhaltigkeit – und das gelingt hervorragend.
Pro
✅ Haptisches Feedback mit Mehrwert im Alltag
✅ Präzise, ergonomische Form
✅ Sehr leise Tasten & butterweiches Scrollrad
✅ Neuer USB-C-Empfänger & langlebiger Akku
✅ Nachhaltiger und reparaturfreundlicher Aufbau
Contra
❌ Polling-Rate weiterhin nur 125 Hz
❌ Etwas schwerer als der Vorgänger
❌ Logi Options+ gelegentlich instabil















Chris
29.10.2025, 11:12Ich verwende aktuell die 3s und mach mir etwas Sorgen das es inzw zuviele Tasten gibt die mich mehr stören als nützlich sind. Verwende die Maus ausschließlich für Homeoffice und benötige außer den 2 Haupttasten und dem Rad gar nix anderes. Perfekt wäre für mich die Haptik der MX Master aber in einer Basis Version und etwas günstiger. Danke nochmals für den Test.
Kay
29.10.2025, 13:03Hey Chris,
das kann ich super nachvollziehen. Für mich hätte es einiges bei der neuen Version auch nicht gebraucht und hätte es eine Basis Version gegeben, dann wäre das vermutlich auch meine erste Wahl geworden.
VG, Kay