UMIDIGI X Testbericht – ab 117€ 6,35″ HD+, AMOLED, Helio P60, NFC

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Ich gebe zu das Umidigi X hat mich ein wenig überrascht. Gerade wegen der 3er Kamera Lösung war ich skeptisch. Dennoch ist das Gesamtpaket stimmig, wenngleich die Kamera in ein paar wichtigen Punkten im Vergleich zur Konkurrenz verliert.

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Technische Daten 6,35" AMOLED • 1548x720p • Helio P60 • 4+128GB RAM • erweiterbar • NFC • LTE (inkl. 7/20/28) • InCell Fingerabdrucksensor • 4150mAh Akku • Android 9
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Teilweise schafft es Umidigi auch im günstigen Bereich noch zu überraschen: mit dem neu angekündigten UMIDIGI X möchte man mit einem 6,35 Zoll großen AMOLED Display, InCell Fingerabdrucksensor, dem Helio P60 Octa-Core einem 4150mAh großem Akku und einer 48 Megapixel Kamera sowie NFC überzeugen. Aktuell geht es bereits mit einer Vorbestellung ab 116,97€ auf Banggood.com los.

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Optisch erinnert das UMIDIGI X an alle aktuell erhältlichen Smartphones. Im Grunde nicht schlimm, denn selbst unter HighEnd Marken wird es zunehmend schwerer die Geräte anhand der Vorderseite zu unterscheiden. Das 6,35 Zoll großes Display nutzt ein AMOLED Panel mit der leider recht niedrigen Auflösung von 1548×720 Pixel und beherbergt zudem auch einen „unter Glas“/ InCell Fingerabdrucksensor. Oberhalb, verborgen in der Tropfen-Notch, befindet sich die 16 Megapixel Frontkamera (S5K3P3).

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Rückseitig gibt es schöne Farbverläufe und Reflexionen die stark an Huawei/Honor oder Xiaomi erinnern. Ebenso das linkseits positionierte Triple-Kamera Setup mit einem 48 Megapixel Samsung GM1 Sensor, 5 Megapixel für die Tiefenberechnung des Blur/Bokeh Effektes und einen für Weitwinkelaufnahmen zuständige Kamera mit 8 Megapixel. Wie das Ganze tatsächlich umgesetzt wird und ob auch alle Sensoren wirklich funktional sind, werden wir erst in einem ausführlichen Test feststellen. 

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Ein Blick unter die Haube offenbart den Mittelklasse SOC aus dem Hause Mediatek: Helio P60 Octa-Core mit 2,0 GHz (knapp 140.000 Antutu Punkte), 4GB LPDDR4X RAM und 128GB Speicherplatz. Für den Alltag und auch die meisten Spiele absolut ausreichend. Der Snapdragon 660 rechnet in etwa auf dem gleichen Niveau. Die Performance sollte durchgehend also auch ziemlich gut sein, denn die Auflösung des 6,35 Zoll AMOLED Panels beträgt nur 1548x720p. Ähnlich niedrig wie schon beim Xiaomi Mi A3. Im normalen Betrieb fiel es aber nicht allzu störend auf. Dennoch wird es hier der größte Kritikpunkt sein: am Ende des Jahres 2019 ein unter Full-HD aufgelöstes Display zu verbauen.

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Die Konnektivität ist soweit solide, bleibt aber beim Punkt Bluetooth auf dem alten 4.2 Stand stehen. Auf einen Dual-Sim Hybridslot inkl. Speichererweiterung, LTE (inkl. aller wichtigen Frequenzen wie Band 7/20/28), GPS, Dual-Band WLAN, NFC, USB-Typ-C, 3,5mm Klinke muss man zum Glück aber nicht verzichten. Der Akku ist mit 4150mAh Kapazität ordentlich dimensioniert und sollte, wenn die Anpassung für Android 9 stimmt, auch auf 1,5 bis 2 Tage Laufzeit bei moderater Nutzung kommen. Für ein schnelles Betanken des Akkus kann man bis zu 18 Watt nutzen. Die Abmessungen des Smartphones liegen bei 158,6×75,6×8,1mm bei einem Gewicht von 196g.

  • Auf Amazon ist noch keine Rezension zu finden. (Stand 08.10.2019)

Testberichte / Erfahrungen / Meinungen

Na wer hätte das denn gedacht? Das Umidigi X ist durchweg ein gutes Smartphone, klar hat es auch seine Ecken und Kanten, im Punkt Verarbeitung aber nicht. Hier bekommt man eine ziemlich gute Verarbeitung, die seitlichen Buttons drücken sich angenehm fest aber nicht zu straff, verschwinden nicht im Gehäuse und geben einem ein gutes Feedback zurück.  Die Rückseite ist schlicht aber ziemlich schick mit einem dunklen/schwarzen Metalllackoptik auf dem Glas, ein Bronzefarbener Steifen führt die vertikalen 3 Kameras nach unten ab. Ein richtig schickes rundes Gesamtbild. Auf der Vorderseite vermisst man lediglich die LED Nachrichtenanzeige, die Tropfen Notch und die umliegenden Ränder sind angenehm schmal gehalten. Wiederum aktiviert sich das Alway on Dispaly wenn das Smartphone angehoben wird.
Das Display selbst punktet mit einer guten Darstellung, schönen kräftigen Farben und dem satten Schwarzwert und angenehmer Helligkeit, wie man es bei AMOLED Displays gewohnt ist. Lediglich die Auflösung könnte den einen oder anderen stören. Mir selbst viel sie im System und beim spielen nicht negativ auf. Sicherlich mag es damit nicht das schärfste Display sein. Das sah man auch schon beim Xiaomi Mi A3 so.

Kamera

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In den meisten Fällen ist die Kamera bei günstigeren oder kleineren Herstellern immer der größte Kritikpunkt. Beim Umidigi X sollte man auch hier nicht den Stellenwert auf die Kamera legen. Allerdings bekommt man hier schon brauchbare, gute Bilder abgelichtet. Die grundsätzliche Schärfe ist in Ordnung, fehlt aber an der einen oder anderen Stelle, auch wirken manche Bilder blass und sehr „einheitlich“ bzw. etwas  verwaschen, da fehlt es an den richtigen Farben und Kontrasten und eben der Schärfe. Teils lässt sich das Motiv, gerade in Naturaufnahmen, nachträglich nur schwer erkennen, gerade wenn Schatten- und Sonnenseiten auf einmal abgelichtet werden. Hier hilft leider auch nicht der HDR Modus: hier gibt es aktiviert/deaktiviert keine Unterschiede in den Bildern, lediglich etwa mehr Grundrauschen bei aktiviertem HDR.
Der Rest der Bilder kann aber meist auch direkt überzeugen, auch wenn es hier und da an Details und der Schärfe mangelt, aber alle 3 Sensoren funktionieren und werden nativ genutzt. Wer gerne nur kleinere Bereiche/Ausschnitte oder Details ablichtet wird hier bessere Ergebnisse, als ein Naturfotograf mit Landschaftsaufnahmen, erhalten.
Der Blur/Bokeh Modus tut sich da aber teils etwas schwer. Die Software geht teils zu aggressiv heran oder zu gering wenn die Konturen nicht klar erkennbar sind. Bei Menschen und Händen als Beispiel, klappt es aber ziemlich gut. Dennoch gibt es immer die ein oder andere kleine Stelle die unscharf ist, die so nicht hätte sein sollen.
Die Details in den Bildern sind ok, mit dem nativen 48MP Modus kann man tatsächlich auch etwas mehr Details und Schärfe in den Bilder erhalten, nicht bahnbrechend viel, aber teils sichtbar.
Die Frontkamera kann mit ebenfalls guten und auch detaillierten, scharfen Bildern überzeugen. Steht nur wenig Licht zur Verfügung verrauschen und verwaschen die Frontkamera Bilder aber stark, sind aber dennoch brauchbar.
Dei Hauptkamera selbst leuchtet mit dem Blitz gut aus, ohne bleibt ein wenig Grundrauschen zurück, aber die Schärfe stimmt meistens. Bei Gegenlicht oder wenig Licht erzielt die Software auch mit AI Unterstützung keine wirklich guten Ergebnisse. Details in der Leuchtquelle sind kaum erhalten, die Überbelichtung ist zu hoch, mit AI Unterstützung treten teils Bildfehler auf. 

Videos lassen sich leider nur in Full-HD erstellen. Diese sind jedoch leicht stabilisiert und der Fokus arbeitet sehr schnell, neigt aber gelegentlich dazu etwas zu pumpen. Die Bildqualität ist leider nur ok, da die Bitrate zu gering gewählt ist, starke Artefaktierungen in belebten Videos auftreten und das Bild dadurch etwas unsauber aussieht. Mit der Open Cam App und einer angepassten Bitrate kann man dies umgehen, dafür sind dann die Videos aber leider nicht mehr stabilisiert. Gleiches gilt für die Frontkamera, im Grunde nicht schlecht aber zu verpixelt durch die zu geringe Bitrate. Der Ton der Aufnahmen ist aber gut. Die Slow Motion Aufnahme liegt  in 720p bei 120fps vor. 

Performance

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An der Performance im System gibt es nichts zu bemängeln. Hier läuft alles flott, die Ladezeiten halten sich im durchschnittlichen Bereich auf. Die lese- und Schreibraten liegen aber nur im Mittelfeld. Für alle gängigen Spiele reicht die Leistung aus, teils müssen aber Details reduziert oder die Auflösung verringert werden (zB. bei ARK: Survival Evolved) PubG oder das neue Call of Duty mobile laufen gut in mittleren Details. Hier kann man teils nicht mehr einstellen. Unter starker Auslastung, sei es Benchmark Programme oder Spiele, ist die abwärme teils merklich auf der Rückseite und dem Display zu spüren. Die Drosselung des Prozessors von 100% liegt bei 87% nach zweimaligen CPU Stress Test. Das ist ein guter Wert. Zukünftig sollte Umidigi aber die Belüftung des Prozessors überarbeiten und anpassen.

System

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Das System ist schnell und flott unterwegs, bietet keine zusätzlich installierte Software (bis auf die Google Apps) und wurde nicht weiter mit eigenen Features angepasst. Hier hat man sich auf da Stock Android berufen. Viel kann man von daher nicht einstellen, für das notwendigste reicht es aber aus. Leider kann man wie so oft nur auf das Widevine L3 Level zurückgreifen. So laufen Netflix und Amazon Prime aber eben in reduzierter Auflösung. Wiederum sollte das für mobile Nutzung auch nicht das Problem darstellen.

Konnektivität

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Soweit ist hier alles gut, sei es der Empfang mit einer guten aber etwas dumpfen Geprächsqualität, einem schnell gefundenen GPS Signal mit vielen Satelliten und einen leider nicht ganz brauchbaren Kompass der die Himmelsrichtung nur sehr ungenau wechselt/anzeigt. Dennoch taugt das Gerät zur Navigation, das reißt das gute GPS Signal wieder raus. Der WLAN Empfang ist normal/Durchschnittlich, fällt bei weiter Entfernung gerne auf 2,4GHz zurück, stellt sich mit dem Wechsel der Router aber auch gerne mal an. Ein kurzes ausschalten und wieder einschalten des WLAN´s am Smartphone hilft aber sehr schnell. Eventuell kommt ja doch noch ein weiteres Update um das zu verbessern. 

Mit dem bisher einzigen erhaltenen Update wurde die Kamera und der InCell Fingerabdrucksensor verbessert. Letzteres funktioniert tatsächlich recht flott, per Face Unlock (das sich nicht mit Bild austricksen ließ) sogar noch schneller. Ob hier tatsächlich noch mehr Updates eintrudeln ist ungewiss. Bleibt sich Umidigi treu: dann wohl eher nicht.

Akku

Mit 4150mAh Kapazität klingt das nach einer ordentlichen, langen Laufzeit. Ganz so grandios wird es allerdings nicht. Die meisten Nutzer werden wohl am Abend wieder an die Steckdose müssen. Wer etwas sparsamer unterwegs ist wird sicherlich auch 1,5 Tage hinkommen. Hier fehlt es dann doch an der finalen richtigen Systemoptimierung. 

Fazit

Ich gebe zu das Umidigi X hat mich ein wenig überrascht. Gerade wegen der 3er Kamera Lösung war ich skeptisch. Dennoch ist das Gesamtpaket stimmig, wenngleich die Kamera in ein paar wichtigen Punkten im Vergleich zur Konkurrenz verliert. Wer mehr Fokus auf die Kamera legt greift zum Realme 3 Pro, Redmi Note 7 oder Note 8 Pro oder dem Xiaomi Mi A3. Hier ist die Kamera Software dann doch entscheidend besser, wenn auch nicht perfekt. An der grundsätzlichen Performance oder dem System kann man nicht großartig meckern, hier liegen wir auf dem Snapdragon 660 Niveau.

Features

  • 6,35″ AMOLED, 1548x720p
  • Helio P60 Octa-Core 2,0GHz
  • 4+128GB RAM, erweiterbar
  • NFC, LTE (inkl. 7/20/28) GPS, Dual-Sim, Dual-WLAN, Typ-C, 3,5mm Klinke, 48+5+8MP, 16MP Frontkamera
  • InCell Fingerabdrucksensor, Face-Unlock
  • 4150mAh Akku
  • Android 9
YouTube Review
Ronny

Mittlerweile schreibe ich nun schon über 8 Jahre für NerdsHeaven.de und bin somit auch für den überwiegenden Großteil der Inhalte verantwortlich und bin das Gesicht auf unserem gleichnamigen YouTube Kanal. Nebenbei beantworte ich eure Fragen, kommentiere auf YouTube, Instagram, Twitch, Twitter, Facebook, TikTok und was weiß ich wo noch so ^^ Gaming und Metal sind mein Leben 🙂 & Sport!

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