REDMAGIC Astra: handliche 9″, AMOLED und Snapdragon 8 Elite Power 9,06″, AMOLED, 165Hz, Snapdragon 8 Elite, aktiver RGB-Lüfter, Android 15
Darf ich vorstellen: das REDMAGIC Astra 9 Zoll große oder soll ich sagen, eher handliche Gaming Tablet mit Spitzenhardware zum spannenden Preis? Gerade für die meisten Konsumenten sind die üblichen 10.1 Zoll oder größeren Tablets nicht da Non Plus Ultra beim Zocken, ändert das Astra nun alles?

Redmagic Astra Gaming Tablet – Kompakte Leistungsmaschine
Das REDMAGIC Astra ist ein Android-Tablet, das sich vor allem an Leute richtet, die viel Leistung für Games oder andere rechenintensive Anwendungen suchen und nicht auf 10″, 12″ oder 14″ Tablets zurückgreifen wollen.
(Wirkt auf den Bildern wieder kleiner als es ist, bedient sich mit 2 Händen aber hervorragend)
Auf den ersten Blick fällt vor allem das eher kompakte Display auf. Es misst 9,06 Zoll und basiert auf einem AMOLED-Panel. Die Auflösung liegt bei 2400 x 1504 Pixeln, was für diese Größe ist das Bild ordentlich scharf. Das Seitenverhältnis beträgt 16:10 und aufgrund der eher kompakten Größe liegt es ziemlich gut in der Hand.
Das Panel liefert laut Datenblatt eine Spitzenhelligkeit von 1600 Nits und soll im normalen Betrieb immer noch 1100 Nits Vollbildhelligkeit erreichen. Dazu kommen die bis zu 165 Hertz Bildwiederholrate für flüssige Animationen. Wer gerne schnelle Spiele spielt, profitiert von einer extrem hohen Abtastrate von 2000 Hz, im Alltag dürfte das vor allem bei Eingabeverzögerung und Reaktionszeiten minimale Vorteile bringen. Für Multitouch werden bis zu 240 Hz unterstützt.
Mittlerweile gibt es einige Spiele die auch die höheren Bildwiederholfrequenzen unterstützen: so etwas Minecraft mit 165Hz, Delta Force mit 144 Hz, oder Arena Breakout 2 mit ebenfalls 144 Hz.
Dadurch fühlen sich die Spiele und die Bedienung extrem flüssig an und schauen, je nach Spiel, auch echt super aus.
Der Powerbutton an der Linken Gehäuseseite fungiert auch als Fingerabdrucksensor, Face Unlock über die kleine Frontkamera kappt ebenso gut.
Hardware und Performance
Unter der Haube steckt der Snapdragon 8 Gen 3 Elite Edition, ein SoC, der in 3 nm gefertigt wird. Die maximale Taktfrequenz liegt bei 4,32 GHz. Das gehört aktuell zu den schnelleren ARM-Chips, die in mobilen Geräten aktuell zu finden sind. Kombiniert wird der Prozessor mit wahlweise 12, 16 oder 24 GB LPDDR5T-RAM. Diese Speichervariante ist nochmals flotter als klassischer LPDDR5X und sorgt für zügige Datenübertragung.
Für den internen Speicher gibt es Optionen zwischen 256 GB, 512 GB oder gar 1 TB. Dabei wird UFS 4.1 Pro genutzt, was hohe Transferraten beim Lesen und Schreiben ermöglicht. Das ist besonders für größere Apps und Spiele praktisch, weil Ladezeiten spürbar reduziert werden.
Kühlung und Abwärme
Damit der Chip nicht ständig ins Temperatur-Limit läuft, hat REDMAGIC ein aufwendiges Kühlsystem eingebaut. Laut Hersteller besteht es aus 13 Schichten, die unter anderem flüssigmetall gefüllte Wärmeleiter (ähnlich einer Playstation 5) enthalten.
Zusätzlich sitzt ein kleiner RGB Lüfter im Gehäuse, der mit bis zu 20.000 Umdrehungen pro Minute arbeitet. Diese aktive Kühlung sorgt dafür, dass der Prozessor auch unter Dauerlast wie längeren Spielsitzungen konstant taktet und die Leistung nicht zu stark einbricht.
(Erster und zweiter Durchlauf)
Im Gegenzug muss man damit rechnen, dass der Lüfter leicht hörbar wird, besonders in stiller Umgebung. Im Übrigen gibt es keinen offenen Luftkanal wie bei den REDMAGIC Smartphones, das Tablet unterstützt sogar eine einfache IP54 Zertifizierung.
(Abwärme auf Rückseite & Front unter Vollast)
Die Abwärme lag auf einem Hotspot auf dem Display und der Rückseite bei 45°C, der Rest darum war aber nicht so heiß und störte beim Spielen nicht.
Verarbeitung und Gehäuse
Das Gehäuse besteht aus einer Mischung aus Metallrahmen und Glasfront. Die Vorderseite wird durch Corning Gorilla Glass geschützt. Rückseitig gibt es, typisch REDMAGIC, auch eine semi Transparenten Bereich der einen Blick auf den SOC zulässt, natürlich nicht der echten Hardware, aber es schaut verdammt cool aus. Ich mag solche Spielereien.
Beim Gewicht landet das Astra bei rund 370 Gramm. Angesichts der Leistung und Kühlung ist das noch handlich genug, um das Tablet länger zu halten.
Das Gerät ist nach IP54 zertifiziert, also gegen Spritzwasser und Staub geschützt. Komplettes Untertauchen oder rauere Bedingungen sind damit aber nicht vorgesehen.
Kamera, Lautsprecher und weitere Ausstattung
Für Fotos oder Videoanrufe gibt es eine 13-Megapixel-Kamera auf der Rückseite und eine 9-Megapixel-Frontkamera. Besonders groß ist der Sensor der Frontkamera nicht, der Durchmesser liegt bei gerade mal 1,9 mm, also Stecknadelkopfgröße. Das reicht aus, um bei gutem Licht klare Bilder zu machen, für schlechte Beleuchtung ist das Ergebnis aber eher mittelmäßig.
Wiederum war ich bei der Hauptkamera recht angetan, für ein Tablet, was die Bildqualität angeht. Zwar sind die Farben etwas übersättigt, im gesamten passt das aufgenommene aber recht gut, hier und da dürfte aber gerne etwas mehr Schärfe vorhanden sein, und/oder der Dynamikumfang besser funktionieren.
Bei der Tonausgabe setzt REDMAGIC auf vier Lautsprecher mit DTS:X Ultra-Zertifizierung. Ein 1620-Stereo-Setup sorgt für verhältnismäßig satten und recht lauten Klang, jedenfalls gemessen am Formfaktor. Hier wird man auf jeden Fall nicht enttäuscht. Ebenso wenn es um das haptische Feedback, also die Vibrationen geht: hier hat man zwei lineare 0815 X-Achsen Linearmotoren verbaut.
Für Verbindungen nach außen gibt es Wi-Fi 7, Bluetooth 5.4 sowie einen USB-C-3.2-Gen-2-Anschluss, der auch als Videoausgang funktioniert. Das klappte im Test tadellos, egal ob an einen portablem USB-Typ-C Bildschirm, oder direkt an einen PC.
Spannend dahingegen ist auch die Möglichkeit kabellos oder auch kabelgebunden per Typ-C Kable im Windows Betrieb das Bild per SmartCast Studio darzustellen. Vermutlich die perfekte Lösung für Streamer die keine Emulation von Android abfilmen wollen.
Hier liegt zwar eine minimale Latenz in der Darstellung des Windowssystems vor, das schmälert aber nicht den Spielspaß. Zumal das Tablet ja weiterhin aktiv bleibt und eben keine Latenzen vorweist.
Akku und Laufzeiten
Der Akku ist mit 8200 mAh nur relativ groß dimensioniert. Geladen wird mit maximal 50 Watt. Entsprechend dauert ein Beladen ~70 Minuten. Im Praxiseinsatz reicht eine Akkuladung für etwa 4,5 bis 6 Stunden Gaming, je nach genutzter Performance.
Wer primär Videos streamt, kann mit bis zu 33 Stunden Laufzeit rechnen. Wer eher zu Hause zockt wird damit gut über die Runden kommen, für viel Nutzer unterwegs mag die Laufzeit nicht immer ausreichen.
Software
Ausgeliefert wird das Astra mit Android 15. Wie gewohnt liegt ein Roter schraffierter Schieberegler vor, um die Game Space, also Hautschaltzentrale für deine Spiele, zu starten. Dort sind alle Spiele oder hinzugefügten Apps ersichtlich und in Game kann man unterschiedlichste Dinge wie Fadenkreuz, höhere Auflösung und FPS und ähnliches aktivieren und einstellen. Mora, die Animefigur mit leichter Interaktion, ist natürlich auch wieder mit am Start.
Eine Frage, die ich aktuell nicht klären kann, ist, wie oft und vor allem wie lange Android Updates ausgestreut werden. In der Vergangenheit konnte REDMAGIC nicht gerade mit vielen oder langen Updates glänzen. Aufgrund der neuen EU Richtlinie müssen aber mehrere Jahre mit Updates abgedeckt werden.
Fazit/Einschätzung: REDMAGIC Astra kaufen?
Unterm Strich bringt das REDMAGIC Astra eine auffällige Kombination aus sehr hellem AMOLED-Display, schneller Snapdragon Performace, ordentlich Arbeitsspeicher und aktivem Kühlsystem.
Der Fokus liegt klar auf hoher Performance in einem Tablet-Format, das sich eher an Gaming- oder Poweruser richtet als an klassische Tablet-Käufer, die nur surfen oder Filme schauen wollen.
Besonders entscheidend ist hier tatsächlich der eher kleinere Formfaktor. Nicht das es keine Snapdragon 8 Elite Geräte im 500€ Bereich gibt, aber diese fallen allesamt deutlich größer aus.