Ulefone Armor 11T ab – Outdoor-Smartphone mit Wärmebildkamera 6,1″ HD+, Dimensity 800, 8/256GB, NFC, 5G
Im Gesamten ist das Ulefone Armor 11T ein solides Gesamtpaket, das aber bis auf den FLIR Wärmebildsensor in einigen Bereichen schlechter dasteht als sein unmittelbarer Vorgänger das Ulefone Armor 11.
Das neue Ulefone Armor 11T 5G ist ähnlich zum Armor 11 und bietet statt der Nachtsichtkamera nun wieder den FLIR Wärmebildsensor, wie ihn schon das Ulefone Armor 9 besaß. Entsprechend hoch ist der aktuelle Preis von 0,00€ auf aktuell noch. Das Smartphone nutzt wieder den MediaTek Dimensity 800 Octa-Core, erzielt dadurch eine sehr ordentliche Mittelklasse Performance und kann ebenso mit 5G Empfang umgehen. Das Display misst 6,1 Zoll und ist leider wieder nur mit 1560×720 Pixel aufgelöst.
Technische Daten
Ulefone Armor 11T | Ulefone Armor 11 5G | |
Display | 6,1″ IPS LCD, HD+, 1560×720 Pixel, 395 PPI | 6,1″ IPS LCD, HD+, 1560×720 Pixel, 395 PPI |
Prozessor | MediaTek Dimensity 800 @ 2,0 GHz | MediaTek Dimensity 800 @ 2,0 GHz |
Grafikchip | ARM Mali G57 | ARM Mali G57 |
Arbeitsspeicher | 8 GB LPDDR4X | 8 GB LPDDR4X |
Interner Speicher | 256 GB UFS2.1 (nicht erweiterbar) | 256 GB UFS2.1 (erweiterbar) |
Hauptkamera | 48 MP f/1.79 2 MP Portraitkamera 2 MP Makrokamera 5 MP Wärmebildkamera | 48 MP Sony IMX582 f/1.89 13 MP Ultraweitwinkelkamera 2 MP Portraitkamera f/2.0 2 MP Makrokamera 20 MP Sony IMX350 Infrarot-Nachtsicht |
Frontkamera | 16 MP mit f/2.0 Blende | 16 MP mit f/2.2 Blende |
Akku | 5.200 mAh mit 10 W induktives Laden | 5.200 mAh mit 15 W induktives Laden |
Konnektivität | WLAN AC, Bluetooth 5.0, 5G, LTE Band 7/20/28, GPS/GLONASS/BDS/Galileo, Dual-SIM, USB-C | WLAN AC, Bluetooth 5.0, 5G, LTE Band 7/20/28, GPS/GLONASS/BDS/Galileo, Dual-SIM, USB-C |
Features | Fingerabdrucksensor seitlich, NFC, IP68/IP69K-Rating | Fingerabdrucksensor hinten, NFC, IP68/IP69K-Rating |
Betriebssystem | Android 11 | Android 10 |
Abmessungen / Gewicht | 163,8 x 81,6 x 14,2 mm / 295 g | 164 x 83 x 15 mm / 298g |
Altbackende Optik & nur ein HD+ Display
Optisch hat sich vom Ulefone Armor 11 zum Armor 11T kaum etwas getan. Die große, robuste Optik wird natürlich beibehalten und natürlich bietet man auch wieder die IP68/IP69K Schutzklasse. Allerdings bedeutet das immer noch nicht, dass diese Geräte unzerstörbar sind. Fällt das schwere Smartphone ungünstig auf die Glasfront kann diese ebenso wie bei jedem anderen Smartphone beschädigt werden. Das Display misst zwar angenehme 6,1 Zoll, liefert aber erneut sehr dicke Ränder. Somit bleibt es weiterhin ein großes Smartphone mit altbackener Optik, abgerundet durch die Tropfen Notch für die Frontkamera.
(Schwach aufgelöstes Display und altbackenes Design)
Lediglich das Kamerasetup hat sich Rückseitig etwas verändert. Der Flir Wärmebildsensor erhält Einzug, verdrängt aber dafür den Weitwinkelsensor. Trotz des damit gestiegenen Preises, bleibt Ulefone auch beim Armor 11T bei einem HD+ (1560x720P) aufgelösten Display. Für uns absolut unverständlich, da ein Full-HD+ den Preis in der Produktion wohl kaum sprengen würde.
Allerdings muss man sagen, abseits der etwas geringeren Auflösung, macht das Display eine gute Figur, denn die Blickwinkel sind in Ordnung, die farbliche Darstellung ebenso, wenngleich es aber gerne etwas heller sein sollte. Gerade im Outdoorbereich scheitern hier immer die meisten Smartphones. Die Eingaben werden prompt umgesetzt und so gibt es auch keine Nachteile sofern man beispielsweise mal einen flotten Shooter spielen möchte.
(Die Darstellung und Blickwinkel des Displays sind aber ordentlich)
Die Einhandbedienung des Ulefone Armor 11T bleibt wie beim 11er Modell aufgrund der Abmessungen und der Dicke von 163,8 x 81,6 x 14,2 mm und dem hohen Gewicht von 295g schwierig. Haptisch ist es teils wie ein Stein in der Hand.
Wiederum lassen sich aber die seitlichen Bedienelemente gut erreichen. Der seitliche Fingerabdrucksensor ist gut platziert, aber leider nicht immer ganz fühlbar. Der Sensor ist minimal im Gehäuse eingelassen, weist aber keine Struktur oder Schraffierung auf.
Die Entsperrzeit liegt bei gut einer Sekunde. Das klappt auch recht zuverlässig, jedoch gelingt es bei nassen oder feuchten Fingern nicht immer. Alternativ kann ich hier dann aber die Gesichtsentsperrung nutzen, die bei guten Lichtverhältnissen das Smartphone ebenfalls zuverlässig entsperrt.
Gute Performance und viel Speicher
Die Mittelklasse Leistung liefert ein MediaTek Dimensity 800 Octa-Core Prozessor mit 2,0 GHz der das Telefon auf eine Antutu-Punktzahl von ~360.000 beschleunigt. Zusätzlich stehen 8GB RAM (LPDDR4X) und üppige 256 GB Speicherplatz (UFS 2.1) zur Seite. Leider kann der Speicherplatz nicht mehr erweitert werden. Bei 256 GB dürfte das für viele Nutzer jedoch kaum ein Problem darstellen. Mit der gegebenen Performance kann man auch locker das ein oder andere Spiel spielen. Die Lese- und Schreibraten sind mit ~825MB/s und 195MB/s auch recht ordentlich.
Wirklich Top ist auch die Leistung unter Volllast. Hier liegt keine Drosselung der CPU vor. Selbst nach mehreren Benchmarks mit anschließenden CPU Stress-Test der das System zu 100% auslastet, bleibt die Leistung nahezu konstant. Eine leichte Abwärme spürt man zwar auf der Vorder- und Rückseite, diese ist aber im normalen Rahmen.
(Das ist mal ein Spitzenergebnis im CPU Stress-Test)
Sauberes System
Das System läuft flüssig und flott. Apps oder Anwendungen werden entsprechend schnell geladen und geöffnet. Unnötige Apps findet man ebenso wenig im System. Lediglich den Werkzeugkasten mit ein paar Outdoortools und die FLIR Kamera App um den Wärmebildsensor auch anzusprechen, wurden vorinstalliert.
Ansonsten sind alle relevanten Tests bestanden. Lediglich die Digital Right Managements machen mit dem Widevine L3 Level wieder einen Strich durch die Rechnung. Da das Display eh nur in HD+ aufgelöst ist, würde ein Full-HD Stream via Amazon Prime Video, Netflix oder Disney+ kaum einen Vorteil bringen. Ein Update erschien im Testzeitraum nicht. Erfahrungsgemäß wird es zukünftig eh nur einige, kleinere „Minor Bug Fix“ Patches geben.
Gute Konnektivität & Ausstattung
Die sonstige Ausstattung fällt gut aus: Dual-Band WLAN AC, Dual-SIM, LTE (inkl. Band 7/20), 5G, NFC, eine Benachrichtigungs-LED, USB Typ-C, Bluetooth 5.0 und GPS. Der Wasser- und Staubschutz wird durch IP68/IP69K ermöglicht. Der Akku kann zudem kabellos mit 10 Watt beladen werden.
Die Konnektivität bereitet keine Probleme. Das Dual-Band WLAN macht einen durchschnittlichen Job. Das GPS Signal ist schnell gefunden und die Gesprächsqualität und der Empfang sind ebenso in Ordnung. Auf einen Test der 5G Konnektivität müssen wir regional und aufgrund des fehlenden Vertrages verzichten.
Das Beladen per USB Kabel am Typ-C Port, oder das Herstellen einer PC-Datenverbindung klappte problemlos. Der fehlende 3,5mm Port wird mittels beiliegenden Typ-C auf 3,5mm Kabel kaschiert. Ebenso gut klappte auch das Pairing der Bluetooth 5.0 Anbindung.
Weniger Kamerasensoren
Im Gegensatz zum Armor 11 bietet das Armor 11T nur noch ein Triple-Kamera Setup. Auf den Weitwinkelsensor, wie auch den Nachtsichtsensor wurde hier verzichtet. Letzteres ist noch halbwegs verständlich da ja dafür die Wärmebildkamera von FLIR verbaut wurde. Alterativ bietet Ulefone zudem ein USB Typ-C Nachtsichtmodul an, das per App auch an anderen Smartphones nutzbar ist.
Auf der Rückseite kommt erneut ein 48 MP Sensor zusammen mit einem 2MP Sensor für die Tiefeninformationen und ein weiterer 2 MP Makrosensor zum Einsatz. Die Frontkamera nutzt ebenfalls den 16 MP Sensor wie schon im Armor 11.
Wärmebildkamera
Das ist vermutlich das Highlight des Ulefone Armor 11T. Die Wärmebildkamera mag ebenso schwach aufgelöst sein wie es beim Armor 9 schon der Fall war. Dennoch sind die Ergebnisse praktisch nutzbar und irgendwie auch cool zu sehen. Mit manuell anpassbaren Messpunkten kann man in Bild und Video festhalten wo gerade welche Temperatur vorliegt. Anhand der farblichen Einstufung von lila/blau zu hellgelb ist es ebenso ersichtlich.
Hauptkamera
Bildgewaltig waren die Oudoortelefone der letzten Jahre nie. Das ändert auch das Armor 11T nicht. Dennoch sind es brauchbare Bilder, die ich einfach im Alltag knipse und auch im Nachhinein noch betrachten kann. Alles Relevante ist soweit gut umgesetzt. Sicherlich sind die Farben nicht perfekt, die Bildschärfe etwas zurückhaltend und der Dynamikumfang zu schwankend. Durchweg sind es aber solide Ergebnisse.
Portrait
Bei Personen klappt die Tiefenunschärfe sehr gut, bei Gegenständen oder Händen gelingt das leider nicht immer. Durchweg sind es auch gute Bilder, die leider erneut an der Schärfe vermissen lassen und teils merklich zu helle Stellen im Gesicht oder der Umgebung darstellen.
Makroaufnahmen
Mit dem mickrigen 2 MP Sensor erwartet man sicher nicht allzu viel, aber auch hier haben wir solide Ergebnisse. Details gehen aber verloren und die Farben wirken ausgewaschen und blasser.
Lowlight
Ohne Nachtmodus erhält man undetaillierte, unscharfe und mit Grundrauschen versehene Aufnahmen wenn nur sehr wenig Licht zur Verfügung steht. Mit zugeschalteten Nachtmodus gewinnt man etwas mehr an Helligkeit, das Grundrauschen wird entfernt, aber wirklich mehr Details erhalte ich dennoch nicht. Die Ergebnisse sind nur solide.
Videoaufnahmen
Videos können in 4k@30fps aufgezeichnet werden, verfügen aber leider nicht über eine Stabilisierung wie in der Kamera App angepriesen. Entsprechend wackelig sind die Aufnahmen in der Wiedergabe. Bildtechnisch ist hier soweit alles in Ordnung, allerdings stellt man auch oft ein Schwanken der Helligkeit, durch den wechselnden Dynamikumgang, fest. Das aufgezeichnete Audio ist solide. Überzeugend ist dagegen der Autofokus: flott, schnell und präzise. Gleiches gilt für die Ful-HD Aufnahmen mit 30fps.
Die Frontkamera erzielt auch ein gutes Bild, ist aber ebenso wenig stabilisiert wie die Hauptkamera und hat auch die typischen überbelichteten Stellen des Himmels oder teils im Gesicht.
Ansteckbare Nachtsichtkamera
Durchweg sicherlich ein praktisches Gadget, qualitativ aber nur durchwachsen. Viele Details erhält man nicht in der Bildtiefe, zudem liegt auch hier ein Grundrauschen auf dem Bild. Die Auflösung liegt bei eher schwachen 1680×1080 Bildpunkten. Je nach dem was es letztendlich kostet, ist die ansteckbare Kamera eventuell einen Blick wert.
Akku
Der Akku bietet 5200mAh Kapazität und sorgt im Idealfall für eine ziemlich ordentliche Laufzeit unter Android 11. Wer ein sehr aktiver Nutzer ist kann aber auch diesen Akku an einem Tag leeren. Ein Beladen mit dem beiliegenden 18 Watt Netzteil nimmt fast 2 Stunden Zeit in Anspruch. Via 10 Watt induktiven Beladens dauert es noch mal eine ganze Ecke länger. Wer sich mit der Nutzung etwas zurückhält kann auch gut 2 Tage ohne Beladen überbrücken. Eventuell auch ein wenig darüber hinaus.
Fazit
Im Gesamten kann das Ulefone Armor 11T schon überzeugen. Der größte Kritikpunkt zum gegebene Preis von um die 430€ ist wohl das nur mit HD+ aufgelöste Display. Der FLIR Wärmebildsensor trägt zum hohen Preis seinen Teil bei. Das war auch schon beim Ulefone Armor 9 der Fall. Wer hier etwas Geduld mitbringt und mit dem Kauf wartet, kann sicherlich später deutlich Geld sparen. Wer mit dem FLIR Sensor nichts anfangen kann, wird sicherlich auch nicht gewillt sein den hohen Preis für das Gerät zu bezahlen.
Andererseits muss man hier auch einfach sagen: der Vorgänger, das Ulefone Armor 10, hat hier, bis auf den FLIR Sensor und ansonsten fast gleicher Hardware, deutlich besser abgeliefert und ist deutlich günstiger zu bekommen.
Features
- 6,1″, 1560×720 Pixel
- MediaTek Dimensity 800U, Octa-Core, 2,0 GHz
- 8GB RAM, 256GB Speicherplatz (nicht erweiterbar)
- 48+2+2 MP Triple-Kamera, 16MP Frontkamera, 5 MP Wärmebildkamera
- Dual-Band WLAN (+AC), Dual-SIM, LTE (inkl. Band 20), 5G, Bluetooth 5.0, USB Typ-C
- 5200mAh Akku, Android 11
- seitlicher Fingerabdrucksensor