Google Pixel Watch 2 ab 319€ – Ein neues Kapitel im WearOS-Kosmos? 1,2″, AMOLED, SD W5+ Gen 1, WearOS 4.0

Smartwatches sind längst ein fester Bestandteil unserer digitalen Welt geworden. Während Hersteller wie Apple, Samsung und Xiaomi bereits fest im Markt etabliert sind, betrat Google erst im letzten Jahr mit der Pixel Watch diesen umkämpften Bereich. Los geht es mit der Google Pixel Watch 2 aktuell für 379,00€ auf Store.google.com. Nach einer Erstvorstellung, die gemischte Gefühle hinterließ, wird nun die Frage gestellt: Setzt die Pixel Watch 2 einen neuen Standard für WearOS?

Technische Daten der Google Pixel Watch 2

Technische Spezifikationen unter der Lupe

Die Google Pixel Watch 2 wird mit einem 1,2″ AMOLED-Display geliefert, welches 450 x 450 Pixel mit einer Dichte von 320 ppi aufweist. Angetrieben wird die Smartwatch von einem Qualcomm Snapdragon W5+ Gen 1 Quad-Core Prozessor mit 1,7 GHz. Zur Unterstützung stehen ihr 2 GB RAM und 32 GB eMMC interner Speicher zur Verfügung.

Mit einem 306 mAh Akku wird eine Laufzeit von 24 Stunden versprochen – sogar bei aktiviertem Always-On Display. Entsprechend kann die Akkulaufzeit sogar noch länger ausfallen, wenn ihr das Always on Display deaktiviert.

Aus Sicht der Konnektivität bekommen wir Bluetooth 5, WLAN (2,4 GHz), NFC, GPS und GLONASS soweit alles was eine smarte Uhr benötigt. Interessant ist die LTE-Option, die jedoch nur für die spezielle LTE-Version verfügbar ist. Auf Blutdruck oder EKG Funktion muss man aber auch in der zweiten Generation der Google Watch verzichten.

Auf der Softwareseite läuft sie mit Googles Wear OS und wird über die Google Wear App gesteuert. Außerdem ist sie mit 5 ATM + IP68 wasser- und staubresistent. Das Gehäuse besteht aus recyceltem Aluminium und ist in mehreren Farbvarianten erhältlich. Aber wie positioniert sich dieses Paket im Vergleich zu anderen WearOS-Uhren?

Design und Verarbeitung

Es wird ersichtlich, dass Google auch bei der zweiten Version der Pixel Watch seinem einzigartigen Design treu bleibt, welches stark an die Zepp E Circle Smartwatch erinnert. Diese Ähnlichkeit kann in Frage gestellt werden: Ist dies tatsächlich eine bewusste Design-Entscheidung von Google oder nur eine zufällige Übereinstimmung? Entsprechend erkennt man hier auch kaum den Unterschied zwischen dem Erstlingswerk und der Watch 2. Aber so halten das ja auch andere Hersteller bei einigen ihrer Produkte.

In vier verschiedenen Farbvarianten und ausschließlich mit einem 41 mm Durchmesser präsentiert, wiegt die Uhr ohne Armband 31 Gramm. Durch die IP68-Zertifizierung und die 5 ATM-Klassifizierung sollte sie sehr gut gegen die meisten alltäglichen Wassereinflüsse geschützt sein.

Verbesserungen innen & Außen

Der Qualcomm Snapdragon W5+ Gen 1 Prozessor ist das Herzstück dieser Smartwatch. Die versprochene Akkulaufzeit von 48 Stunden mit aktivierten Always On Display, die Konnektivitätsmöglichkeiten und die integrierten Sensoren klingen auf jeden Fall sehr spannend. Durch die neuen und auch verbesserten Sensoren sollen die Messergebnisse besser ausfallen als es noch beim Vorgänger der Fall war. Neu hinzugekommen sind unter anderem der Hauttemperatursensor und die Kombination der Fitbit-Herzfrequenzsmessung per Google Ki.

Einige neue Features tauchen auch in der Pixel Watch 2 mit auf, die man von anderen Herstellern schon kennt. In puncto Sicherheit sorgt man nun mittels Sicherheitscheck, senden von Notfallinformationen und Notfall SOS für ordentlichen Zuwachs.

Funktionen und Fähigkeiten

Die Pixel Watch 2 bietet permanente Messungen wie Blutsauerstoffsättigung und Herzfrequenz. Weiterhin listet man Features wie Schlaftracking (inklusive Auflistung der Leichtschlaf-, Tiefschlaf- und REM-Phasen), Notfallverhalten, automatischer Trainingserkennung und sogar einer Integration des Google Assistant auf.

Mittels Spracheingabe wie „Hey Google…“ könnt ihr Unterstützung von Google erhalten. So kann man sein Trainingsverlauf analysieren lassen und wohl Vergleiche zu vergangenen Einheiten erstellen lassen, um zu ermessen, warum beispielsweise sich die aktuelle Trainingseinheit schlechter anfühlte. Die Trainingseinheiten werden auch automatisch gestartet und gestoppt, wenn sie erkannt werden. 

Die üblichen Funktionen wie Wecker, Rechner, unterschiedlichste Watchfaces und bargeldloses bezahlen liegen natürlich auch wieder vor. Besonders hervorgehoben wurde bei der Vorstellung in Berlin die Stressmessung und Bewältigung. So meldet sich die Uhr, fragt wie man sich fühlt (müde, schwach, gestresst etc.) und schlägt beispielsweise Lösungsansätze wie Atemübungen vor. Ebenso gibt es eine Übersicht der vergangenen Tage und Wochen, um Muster zu erkennen, woran der Stress liegen könnte. 

Fitbit App & Premium

Mit der Fitbit App werden alle Daten gesammelt und anschaulich dargestellt. Um das volle Potenzial aus der Uhr und der Fitbit App herauszukitzeln, sollte man eventuell auf FitBit Premium upgraden. Mit dem Kauf der Pixel Watch 2 bekommt ihr 6 Monate Fitbit Premium gratis zum Austesten dazu. 

Dort erhält man Zugriff auf eine Mediathek mit verschiedenen Workouts und Achtsamkeitsübungen zur Kräftigung oder Entspannung, die von professionellen Fitbit-Trainern geleitet werden. 

Preis und Wettbewerb

Mit einem Preis von 399€ für die Wi-Fi-Version und 449€ für die LTE-Variante ist die Pixel Watch 2 kein günstiges Vergnügen. Besonders wenn man sie mit Konkurrenten wie der Xiaomi Watch 2 Pro vergleicht, die zu einem geringeren Preis ähnliche oder bessere Spezifikationen bietet. Oder eben auch die Dauerbrenner aus dem Hause Samsung: Samsung Galaxy Watch 4/5, die unter anderem auch über eine EKG und Blutdruckmessung verfügen. Dies wirft die Frage auf: Rechtfertigen die speziellen Google-Features diesen Preisaufschlag wirklich?

Einschätzung

Google hat mit der Pixel Watch 2 zweifellos Fortschritte gemacht und Verbesserungen gegenüber seinem Vorgängermodell vorgenommen. Doch auch hier bleibt es bei der Frage: Hat Google es geschafft, ein Produkt zu schaffen, das sich im hart umkämpften Smartwatch-Markt durchsetzen kann und sich durch besondere Features abheben kann? Das wird die Zeit und das Feedback der Nutzer zeigen. Preislich darf sich hier aber gerne noch etwas tun, um auch wirklich konkurrenzfähig zu werden.